Sommerzeit ist Reise- und Urlaubszeit. Die Entscheidung, in welche Destination es gehen soll, ist jedoch während der Corona-Pandemie nicht immer einfach. Vor allem Individualreisen können dank kurzfristig ernannten Risikogebieten ein jähes Ende finden. Warum Pauschaltouristen derzeit im Vorteil sind und wohin es sie zieht.
Einfachheit
Was bereits vor der Pandemie die große Stärke der Pauschalreisen war, gilt unvermindert weiter: Wer seine Pauschalreise gebucht hat, muss sich vor Ort in der Regel um nichts mehr kümmern. Transit vom Flughafen, zum Strand, der Weg ins Restaurant, die Betten – Urlauber können sich auf das konzentrieren, was für sie zählt: Entspannung. Das gilt besonders im Falle kurzfristig einsetzender Änderungen der Corona-Maßnahmen am Zielort. Sollte es zu einer Stornierung kommen, sind Urlauber dadurch, dass alles aus einer Hand kommt, klar im Vorteil. In der Regel steht ihnen außerdem ein Ansprechpartner des Reiseveranstalters zur Verfügung.
Rechtssicherheit
Wer sich auf eigene Faust um die Unterkunft und einen Mietwagen gekümmert hat und mit einer Verschiebung oder Stornierung konfrontiert ist, muss sich mit der Rechtslage im Zielland auseinandersetzen. Häufig gibt es hierbei auch innerhalb der Europäischen Union keine einheitlichen Regelungen. Wer seine Reise hingegen über deutsche Anbieter wie FTI, Alltours, TUI oder SchauinsLand gebucht hat, ist rechtlich durch das im BGB verankerte Pauschalreiserecht abgesichert.
Die Branche hat gelernt
Die Reisebranche hat während der vergangenen rund 18 Monate dazugelernt und ist flexibler geworden. Vor einem Jahr waren von Urlaubswilligen Vorauszahlungen an Fluggesellschaften und Reiseanbieter zu entrichten, teilweise Wochen vor dem eigentlichen Urlaub. Kam es dann zu einem Storno, mussten die enttäuschten Reisenden teils länger auf ihre Rückerstattungen warten, als es das deutsche Pauschalreiserecht zulässt. Inzwischen können Urlauber aus unterschiedlichen Tarifen wählen, die auf flexible Stornierungs- und Umbuchungsoptionen setzen. Dazu kommt, dass einige Anbieter derzeit auf Anzahlungen verzichten.
Wohin soll es gehen?
Deutschlands beliebteste Reiseziele stehen auch weiterhin ganz oben auf der Liste der Pauschalbuchungen: In Spanien, das die Bundesregierung erst am Sonntag erneut zum Risikogebiet erklärt hat, sind aktuell vor allem Familienhotels gefragt, laut dem Vergleichsportal HolidayCheck gibt es aber derzeit noch keine Engpässe. Ganz oben auf der Spanien-Liste steht unvermindert Mallorca. Sollte man hierfür bereits zu spät dran sein oder die Risikoeinstufung unvermindert hoch bleiben, gibt es Alternativen: Auch in Bulgarien, Menorca, Teneriffa, Gran Canaria, Fuerteventura oder Lanzarote sind gediegene Strandurlaube möglich. Wer lieber wandert, findet in Südtirol Madeira, La Palma oder Teneriffa sein Glück.
Auch nach Italien kehrt der Tourismus zurück. 70 Prozent der italienischen Hotels sind laut HolidayCheck 2021 geöffnet, die meisten von ihnen haben auch noch freie Kapazitäten. Nur im August sind einige Hotels bereits voll ausgebucht, das gilt vor allem für die Regionen Apulien, Sardinien und Sizilien. Viele zieht es auch an den Gardasee, wo im Juli nur noch wenige freie Kapazitäten verfügbar, aktuell aber von August bis Oktober Kapazitäten frei sind. Weniger beliebt sind die klassischen Städtereisen nach Rom oder Venedig.
Ebenfalls äußerst beliebt bei den Deutschen ist Griechenland, das gilt aktuell vor allem für Kreta, Rhodos, Mykonos und Santorini. Wem es auf den gut gebuchten Inseln zu voll ist, kann sich Richtung Korfu oder griechisches Festland orientieren. Dagegen ist das in Deutschland traditionell beliebte Reiseland Ägypten derzeit wenig gefragt. Weil die Auflagen für Urlauber streng sind, rät auch das Portal HolidayCheck von einer Reise ins Land der Pharaonen ab. Alternativ zieht es viele Reisende in die Türkei: Seit dem Ende der Reisewarnungen ziehen die Buchungen dort wieder an, vor allem an der türkischen Ägäis.