„Ich habe einfach keinen Bock auf die Schule heute.“ So müssen viele Schulkinder denken, die sich heute durch einen gefälschten Corona-positiven Test einen Tag von der Schule freikaufen. Und es scheint so einfach zu sein: Corona-Tests lassen sich mit Softdrinks fälschen. Aber die Schüler:innen machen die Rechnung ohne die Wirtin. Wir zeigen, warum ihnen das Falsch-Testen nichts bringt.
Beim Schnelltest schummeln: So weit treibt es die Gen Z
Früher war es gar nicht so einfach, sich einen freien Tag zu erschwindeln. Man musste es irgendwie schaffen, seine Eltern davon zu überzeugen, dass man „sehr schlimme Bauchschmerzen“ hatte. Eine andere Möglichkeit war es, das Fieberthermometer in einen heißen Tee zu stecken. Damit war man auf jeden Fall für einen Tag ans Bett gefesselt. Heute ist das viel einfacher:
Man nehme einen Corona-Schnelltest und ein Softgetränk der Wahl. Träufelt man den Softdrink auf den Schnelltest, so wird dieser in den meisten Fällen ein positives Ergebnis ausspucken. Schüler:innen nutzen diesen Trick wohl schon seit Wochen, um schulfrei zu bekommen. Diese Softdrinks wurden bereits für die positiven Tests genutzt:
- Cola
- Energy Drinks
- Apfelmus
- Capri-Sonne
- Apfelsaft und Orangensaft
Warum wird der Test positiv?
Noch ist nicht endgültig geklärt, warum diese Substanzen die Tests falsch-positiv werden lassen. Die Forschenden der Universität von Liverpool haben aber einen Verdacht: Das falsche Ergebnis entsteht, da die süßen Getränke einen sauren pH-Wert entstehen lassen. Auf den Schnelltests entstehen nämlich Eiweißstrukturen, die durch einen sauren pH-Wert der Süßgetränke zunichtegemacht werden. Bei einem Kontakt zu Coronaviren werden diese Eiweiße gebunden. Bei einer sauren Flüssigkeit werden wohl lediglich die Farbpartikel der Testkits gebunden und somit sichtbar gemacht.
Allerdings gibt es keine eindeutig falsch-positiven Testergebnisse. Oft werden die Tests nur schwach positiv oder sie schlagen gar nicht erst aus. So ließ sich laut der Forschenden nicht belegen, dass es eine Korrelation zwischen dem sauren pH-Wert und den falsch-positiven Coronatests gab.
Weitere Vermutungen sind, dass der Zucker in den Getränken die Tests positiv werden lässt. Doch auch das lässt sich nicht bestätigen.
Deswegen sind gefälschte Tests keine gute Idee
Auf Social Media hat sich in den letzten Wochen der Trick mit den gefälschten Tests herumgesprochen und viele Schüler:innen sind begeistert. Allerdings hat auch das Lehrpersonal nun Wind von dem Scam bekommen. Man macht sich mit einem positiven Test also schnell verdächtig.
Was bringt der positive Test? Keine Freizeit
Bei einem positiven Coronatest wird den Menschen von Bundesgesundheitsministerium dringend dazu geraten, so schnell wie möglich einen PCR-Test zu machen. Dieser ist bei Vorlage des positiven Corona-Tests kostenlos.
Schüler:innen, die einen falsch-positiven Test in der Schule vorzeigen, müssen also am selben Tag noch einen PCR-Test machen. Ansonsten ist es ihnen nicht erlaubt, das Haus oder die Wohnung zu verlassen. Somit ergibt ein falsch-positiver für Schüler:innen, die einen freien Tag genießen wollen, keinen Sinn. Sie befinden sich bis zum Moment des Freitestens in Quarantäne.
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