Wie viel härter die Coronapandemie in den USA vor allem die Nichtweißen trifft, wird gerade in New York City deutlich. Viele Schwarze Amerikaner:innen wollen ihre Kinder nicht zurück in die Schulen schicken, selbst wenn sie bald wieder öffnen könnten. Der Grund: Misstrauen in die Gesellschaft.
Die New York Times berichtet regelmäßig von den riesigen Unterschieden zwischen der Schwarzen, der Latinx und der Weißen Community in den USA. Dass allein gut dreimal so viele Schwarze sich mit dem Virus ansteckten als Weiße sollte uns bereits zu denken geben: Die Umstände, in denen Schwarze leben, sind laut der Times eher virusbefeuernd.
Everything that has happened in this country just in the last year has proved that Black people have no reason to trust the government.
Die Schulen sollen wieder öffnen, aber ohne die Schwarzen?
Eine der nächsten geplanten Amtshandlungen des neuen Präsidenten Joe Biden wird es sein, die Schulöffnungen in den USA in Angriff zu nehmen. Doch viele Schwarze Familien stellen sich quer. In Chicago wollen beispielsweise nur ⅓ der Schwarzen Community ihre Kinder zurück in der Schule sehen. Bei Weißen sind es immerhin 65%.
Landauf, landab, scheinen viele Schwarze Eltern ernsthaft ernsthaft darüber nachzudenken, ihre Kinder Zuhause persönlich zu unterrichten.
Woher kommt das Corona-Misstrauen der Schwarzen?
Warum viele Schwarze Eltern in den USA ihre Kinder lieber nicht in die Schule schicken wollen? Es liegt der New York Times zufolge am strukturellen Rassismus, der im Land herrscht. Nein, der scheint selbst vor einer Pandemie nicht alle gleich zu behandeln.
Durchschnittlich leben Schwarze in Amerika in ärmeren Vierteln als Weiße Kinder. Sie gehen auf Schulen, in denen die Hygienekonzepte aus Geld- und Personalmangel nicht ganz so ausgeklügelt sind. Auch das Testen der Kinder war in der Vergangenheit in Schwarzen Districts eher schwieriger. Wenigstens dem letzten Problem will sich Jow Biden aber ebenfalls so schnell wie möglich annehmen.
Die USA sind das Land der unbegrenzten Möglichkeiten: So unbegrenzt, dass sie 4 Jahre lang einen Rassisten, Frauenfeind und Coronaverharmloser zu ihrem Präsidenten wählten.
Strukturellen Rassismus gibt es auch bei uns. Glaubst du nicht? Dann lass dir von unserer Redakteurin Njema eine Geschichte erzählen. Sie selbst gehört zur Schwarzen Community in Deutschland und erlebt es am eigenen Leib.