Schon vor dem Krieg in der Ukraine hatten wir Probleme mit der Strom- und Gasversorgung. Nun steht es um unsere Strom- und Gasreserven umso schlechter, da wir auf russisches Gas und Erdöl so weit wie möglich verzichten müssen. Die Energiewende kann uns derzeit auch nicht retten, da die nicht sofort funktioniert. Hier erfährst du, wie wahrscheinlich ein totales Blackout ist und was du für den Ernstfall zuhause haben solltest.
Alles zum Blackout im Überblick
Blackout: Wird er immer wahrscheinlicher?
Aufgrund von relativ geringer Wind- und Solarenergie, dem Ausstieg aus Atomkraft, den schwindenden Erdöl- bzw. Gasreserven und den Corona-Problemen wird ein tagelanger Blackout immer wahrscheinlicher.
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe erklärt in einem Video aus 2020, dass es zu längeren Stromausfällen kommen kann, obwohl die Stromversorgung in Deutschland sehr stabil ist. Unser Stromnetz ist zudem sehr anfällig für Störungen, sogar Cyberattacken werden nicht ausgeschlossen.
So steht es um unsere Gasspeicher
Expert:innen gehen ebenfalls davon aus, dass der Umstieg auf erneuerbare Energien zu Schwankungen im Netz führt. Zudem sind unsere Erdgas und Erdöl-Reserven sehr gering. Unser aktueller Gasspeicher liegt laut dem NDR gerade bei 34,3% Prozent (Stand 02.05.2022), das liegt um die elf Prozentpunkte unter dem Mittelwert der letzten Jahre. Der Gasspeicher würde bei uns ca. 46 Tage reichen.
Die Situation in der Ukraine verschärft die Lage, gerade wenn man sich für einen Kauf-Stop von russischem Erdgas und Erdöl entscheidet oder Russland den Export stoppt. In Polen und Bulgarien wurden schon die Exporte gestoppt, da die Länder nicht mit dem Rubel zahlen wollten. Die Erdgas und Erdöl-Versorgung ist für unser Stromnetz ebenfalls sehr wichtig. Schließlich werden aus Erdgas und Mineralöl Strom erzeugt. Über die Hälfte des Stroms werden derzeit aus den Quellen erzeugt.
Erneuerbare Energien sind nicht nur für die Umwelt wichtig
Klimafreundlicher Strom ist noch nicht gut genug ausgebaut, um das komplette Netz abzudecken. Der Import von Erdgas und Erdöl aus anderen Ländern wie den USA ist auch sehr teuer. Zudem schaden Methoden wie das Fracking, welches in den USA für Erdöl bzw. Gas benutzt wird, der Umwelt umso mehr. Zudem ist es nicht so einfach, das Flüssiggas aus den USA zu importieren, da wir nicht die entsprechenden Terminals haben. Das Erdöl und Erdgas aus Regionen wie Qatar ist sehr teuer. Es wird also noch eine Weile dauern, bis wir also endgültig auf Erdöl und Erdgas verzichten können.
Das solltest du jetzt schon Zuhause haben
Das heißt noch lange nicht, dass man Panik verbreiten sollte. Es gibt ein paar Sachen, die du im größten Notfall zuhause haben solltest. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenschutz hat hierfür eine Liste vorbereitet an Dingen, die du zuhause haben solltest. Diese Dinge solltest du im größten Notfall zuhause haben:
- Licht: Entweder Teelichter, eine batteriebetriebene oder solarbetriebene Lampe oder eine Kurbellampe.
- Gas-Kocher: Da zum Erhitzen von Speisen nur Gas funktioniert, sollte man einen Gaskocher da haben.
- Wasser: Die Wasserversorgung kann ebenfalls bei einem Blackout gestört sein. Genug Trinkwasser ist für den Fall wichtig.
- Wasser-Speicher: Wasser wird nicht nur zum Trinken gebraucht, sondern auch zum Waschen oder zum Duschen, da das auch erst einmal wegfallen wird. Wer eine Badewanne hat, kann die im Ernstfall für einen Wasser-Speicher befüllen. Wer nur eine Dusche zuhause hat, sollte sich Behälter für einen Wasser-Vorrat anschaffen.
- Lebensmittel: Da im Ernstfall keine Lebensmittel gekühlt werden können, solltest du immer genug trockene Lebensmittel da haben, die sich lange halten. (Vorrat sollte ca. 14 Tage reichen) Dafür eignen sich Reis, Nudeln, Hafer, getrocknetes Obst und Gemüse oder auch haltbare Milch.
- Hygieneartikel: Periodenartikel, Toilettenpapier und Co. werden ebenfalls knapp sein. Daher solltest du einen Vorrat zuhause haben.
- Medizin und Verbandszeug: Die Krankenversorgung wird es im Falle eines großen Blackouts ebenfalls schwierig haben. Daher solltest du genug Medizin und Verbandszeug da haben. Natürlich dürfen deine eigenen Medikamente nicht fehlen.
- Ein Radio, welches batteriebetrieben ist oder durch Kurbeln funktioniert, um Mitteilungen der Bundesregierung mitbekommen zu können.
- Bargeld, da die Geldautomaten ebenfalls nicht funktionieren werden. Hebe auf jeden Fall so viel Bargeld ab, dass du ein paar Wochen damit auskommst.
- Solarbetriebene Powerbanks, um Geräte aufzuladen und um doch noch eventuell telefonieren zu können, so lange die Funknetze nicht komplett ausgefallen sind.
- Bücher und Spiele dürfen natürlich auch nicht fehlen, da ihr ja bei einem Blackout nicht viel tun könnt.
- Habt die wichtigsten Dokumente ebenfalls immer parat, falls ihr das Haus verlassen müsst.
Gehe davon aus, dass dein Smartphone bzw. der Empfang von Anrufen, SMS und das Internet ebenfalls ausfallen werden, da die stark abhängig vom Stromnetz sind. Wenn bei dir der Strom ausfällt, kannst du es in den ersten Minuten aber wahrscheinlich noch nutzen. Finde also bei einem Stromausfall immer sofort heraus, wie viele Menschen er betrifft.
Diese Lebensmittel eignen sich zur Lagerung
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfiehlt, für den Ernstfall einen Lebensmittelvorrat anzulegen. Pro Erwachsene Person solltet ihr auf 2000 Kalorien pro Tag kommen und ungefähr 2 Liter Wasser pro Person und Tag. Sie empfehlen ebenfalls, einen Vorrat über 10 Tage dazuhaben. Den Vorrat soll man stückweise aufbauen.
- Reis
- Nudeln
- Haltbare Milch
- Eingelegtes Obst / Gemüse
- Getrocknetes Obst / Gemüse
- Haltbares Obst / Gemüse
- Hafer
- Nüsse
- Öl
- Hülsenfrüchte
- Fleisch / Fisch oder pflanzliche Proteinquellen wie Tofu
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