Bill Cosbys (83) Verurteilung wegen sexueller Nötigung wurde aufgehoben, der ehemalige Comedy-Star durfte das Gefängnis am Mittwoch verlassen. In Hollywood löste die überraschende Nachricht viele Reaktionen aus.
Schauspielerin Rosanna Arquette (61, „Im Rausch der Tiefe“) schrieb auf Twitter: „Bill Cosby ist IMMER NOCH ein böser Vergewaltiger. Ende.“
„Will & Grace“-Serienstar Debra Messing (52) reagierte via Twitter mit diesen Worten auf Cosbys Entlassung aus der Haft: „An jede Frau, die von Bill Cosby sexuell angegriffen wurde: Mein Herz schmerzt heute für dich und ich bin voller Wut. Es ist entsetzlich.“
Auch US-Schauspielerin Ellen Barkin (67, „Ocean’s 13“) zeigte sich in einem Tweet fassungslos. Sie teilte die Nachricht der Freilassung und kommentierte diese mit: „Schmerzhaft für alle Überlebenden. #MeToo währt ewig.“
US-Schauspielerin Amber Tamblyn (38, „General Hospital“) ist ebenfalls außer sich: „Ich bin wütend, diese Nachricht zu hören. Ich kenne persönlich Frauen, die dieser Mann unter Drogen gesetzt und vergewaltigt hat, während sie bewusstlos waren. Schande über das Gericht und diese Entscheidung. #TimesUp #MeToo“, twitterte sie.
Sängerin Stella Parton (72) zog einen Vergleich zu einem anderen großen Star. „Wie kann der Oberste Gerichtshof etwas nach einer Verurteilung aufgrund eines tatsächlichen Ereignisses umstoßen? Oh, entschuldigen Sie, wenn Sie männlich sind und genug Geld und Einfluss haben, können Sie sogar Präsident werden, egal wie korrupt Sie sein mögen. Bill Cosby ist nur einer von vielen. Schauen Sie sich Marilyn Manson an!“, machte sie ihrer Wut auf Twitter Luft.
Und Komiker und Autor Tim Young verwies in seinem Tweet auf einen anderen Fall: „Wie schnell wird R. Kelly wohl Bill Cosbys Anwälte ans Telefon bekommen?“ Sänger R. Kelly (54) sitzt seit Sommer 2019 in Chicago in Untersuchungshaft. Ihm werden mehrere Sexualstraftaten vorgeworfen. Vor wenigen Tagen wurde er in das Metropolitan Detention Center in Brooklyn verlegt. Sein Verhandlungstermin in New York ist für den 9. August 2021 angesetzt, der in Chicago für den 13. September 2021.
Und US-Kunstkritiker Jerry Saltz (70) zog via Twitter einen Vergleich zur anderen richterlichen Entscheidung, die am Mittwoch Aufsehen erregte: „Also, lasst es mich zusammenfassen: Britney Spears ist es nicht einmal erlaubt, ein IUP [Spirale zur Empfängnisverhütung, Red.] aus ihrem Körper zu entfernen und Bill Cosby kommt frei.“ Sängerin Britney Spears (39) hatte vor einigen Tagen vor Gericht ausgesagt, dass unter anderem ihr Vater als ihr Vormund sie daran gehindert hatte, die Spirale entfernen zu lassen, um noch ein Kind zu bekommen. Nur ein Argument, warum sie ihn vor Gericht aus der Vormundschaft haben wollte. Doch die Richterin hat das nun angelehnt.
US-Anwältin Lisa Bloom (59), die drei Anklägerinnen gegen Cosby vertrat und auch Frauen gegen den ehemaligen US-Produzenten Harvey Weinstein (69) vor Gericht unterstützte, stellte in einem Tweet unmissverständlich klar, wie es zu dieser Entlassung kam. „Die drei Bill Cosby Anklägerinnen, die ich vertrete, und ich sind angewidert, dass er heute ein freier Mann ist“, schrieb sie. Und erklärte weiter: „Er ist nicht freigelassen worden, weil er unschuldig ist. Er ist freigelassen worden, weil ein Staatsanwalt ihm vor Jahren versprach, dass er nicht vor Gericht gebracht werden würde, ohne einen Deal für ihn auszuhandeln.“
Bill Cosby war zu bis zu zehn Jahren Haft verurteilt
Bill Cosby saß fast drei Jahre einer drei- bis zehnjährigen Haftstrafe ab, nachdem Andrea Constand (48) in einem Strafverfahren ausgesagt hatte, dass sie von dem Schauspieler unter Drogen gesetzt und sexuell missbraucht worden war.
Die Aussagen von Constand und fünf weiteren Frauen brachten die Geschworenen dazu, Cosby 2018 wegen schwerer sexueller Übergriffe zu verurteilen. Cosbys Verteidigung bestritt die Vorwürfe ebenso wie ähnliche Behauptungen gegen ihn von mehr als 60 weitern Frauen außerhalb des Gerichtssaals.