Annalena Baerbock ist – wie die anderen Spitzenkanditat:innen der Parteien – mitten im Wahlkampf um die Bundestagswahl 2021. So besucht sie beinahe jeden Tag eine andere Stadt, schwingt dort feurige Reden und lässt sich von ihren Wähler:innen feiern. Gestern war sie in Hamburg unterwegs und hielt vor gut 1.000 Menschen auf dem Jungfernstieg eine Rede. Dass sie dabei Angela Merkel zitierte, fiel erst später auf. Welcher Satz war es, den Annalena abwandelte und übernahm?
Annalena Baerbock: Kämpft sie einen verlorenen Kampf?
Annalena Baerbock hat Feuer und Leidenschaft für ihre Partei. Das zeigte sie bereits während des Sommerinterviews mit Tina Hassel. Hassel hatte Baerbock und ihre Absichten mit den Grünen stark kritisiert und versucht in die Ecke zu drängen, doch Baerbock war auf sexistische Aussagen und Kritik eingestellt gewesen.
Auch in Hamburg gab Annalena Baerbock sich gewohnt bestimmt und sogar fröhlich. Obwohl sie bis heute mit Plagiatsvorwürfen und Lücken im Lebenslauf zu kämpfen hat, macht sie ihren Standpunkt deutlich: Es geht um die Zukunft von Deutschland.
Lustig: So unwichtig ist Armin Laschet
Annalena Baerbock wollte sich mit ihrer Rede in Hamburg natürlich auch von ihren Konkurrent:innen Armin Laschet und Olaf Scholz abheben. Olaf Scholz wirft sie beispielsweise vor, er habe bei Kimaschutzmaßnahmen zu wehement auf die Bremse getreten. Interessanterweise erwähnt sie derweil Armin Laschet mit keinem Wort. Während der gesamten Rede spricht sie nicht einmal über ihn.
Zitate von Annalena Baerbock in Hamburg
Annalena Baerbock hatte sich ein paar Zitate zurechtgelegt, die sie ihren Wähler:innen aug ihrer Wahlveranstaltung in Hamburg mitgeben wollte. Eines stammte von ihrem Parteikollegen Robert Habeck. „Macht kommt von machen“ hatte dieser gesagt. Baerbock nimmt dieses Zitat auf und sagt damit: Wir müssen aktiv etwas gegen das Klimaproblem und soziale Gerechtigkeitsprobleme tun.
Außerdem brachte Annalena Baerbock einen weiteren Spruch an, der so catchy klang, dass es fast schon als Zitat durchgehen kann. Diesen Spruch ließ sie ganz am Ende fallen, als sie sagte: „Gemeinsam können wir es schaffen.“ Damit meinte sie ihre Wähler:innen, die sie dazu bringen sollten, Annalena Baerbock zur Bundeskanzlerin zu wählen. Dieser Satz klingt uns verdächtig ähnlich wie etwas, das wir von Angela Merkel im Jahr 2015 gehört haben. „Wir haben so vielen geschafft, wir schaffen das“ hatte die Bundeskanzlerin gesagt und damit die große Debatte über das Bleiberecht der Geflüchteten in Deutschland gemeint. Hat Annalena Baerbock sich hier bei dem Kultspruch Angela Merkels bedient?
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