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Anna Netrebko: Weitere Konzertabsagen in Berlin und New York

Opernsängerin Anna Netrebko hat geplante Auftritte in Berlin und New York abgesagt. Die Opernhäuser hatten zuvor von ihr gefordert, sich vom Vorgehen der russischen Regierung in der Ukraine zu distanzieren.

Die Russin Anna Netrebko hat sich aus dem Konzertleben zurückgezogen.. © 2021 Alexey Smyshlyaev/Shutterstock.com
Die Russin Anna Netrebko hat sich aus dem Konzertleben zurückgezogen.. © 2021 Alexey Smyshlyaev/Shutterstock.com

Die russische Opernsängerin Anna Netrebko (50) hat weitere Konzerttermine abgesagt. Die Berliner Staatsoper Unter den Linden veröffentlichte unter anderem auf Instagram ein Statement des Intendanten Matthias Schulz: „Anna Netrebko wird nicht an der Neuproduktion von ‚Turandot‘ im Juni 2022 mitwirken. Die Staatsoper Unter den Linden hatte die Künstlerin aufgefordert, sich von dem völkerrechtswidrigen Krieg zu distanzieren, den die russische Regierung gegen die Ukraine führt.“

Man schätze Anna Netrebko als herausragende Künstlerin und verbinde mit ihr eine langjährige künstlerische Partnerschaft, heißt es in dem Statement weiter. „Gleichzeitig sehen wir angesichts dieses brutalen Krieges keine Möglichkeit für eine Fortsetzung dieser Zusammenarbeit. Es ist uns wichtig zu betonen, dass russische Künstler weiterhin bei uns auftreten werden und dass es gerade jetzt wichtig ist, nicht leichtfertig vorzuverurteilen und den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft zu stärken“, betont der Intendant. „An dieser Stelle gilt unser uneingeschränktes Mitgefühl allen, die unter dieser Katastrophe leiden.“

„Großer künstlerischer Verlust“ für New Yorker Met

Auch in New York wird die Sängerin nicht auftreten. Auf der Webseite der Metropolitan Opera wurde bekannt gegeben, dass Netrebko die Bedingung der Met nicht erfüllt, „dass sie ihre öffentliche Unterstützung für Wladimir Putin zurückweist, während er Krieg gegen die Ukraine führt“. Die Sängerin habe sich von ihren bevorstehenden Met-Auftritten in Puccinis „Turandot“ im April und Mai sowie von der Aufführung von Verdis „Don Carlo“ in der kommenden Spielzeit zurückgezogen.

„Das ist ein großer künstlerischer Verlust für die Met und die Oper“, sagte Met-Generalintendant Peter Gelb. „Anna ist eine der größten Sängerinnen in der Geschichte der Met, aber da Putin unschuldige Opfer in der Ukraine getötet hat, gab es keinen anderen Weg.“

Rückzug aus Konzertleben

Die Bayerische Staatsoper hatte zuvor ebenfalls einen Auftritt der Opernsängerin abgesagt. „Aufgrund des schrecklichen Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine und einer fehlenden ausreichenden Distanzierung von Valery Gergijev u Anna Netrebko wird die Bayerische Staatsoper die bestehenden Engagements annullieren“, hatte Serge Dorny (60), Leiter des Hauses, bei Twitter mitgeteilt. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (63) hatte Valery Gergiev (68) zuvor als Chefdirigenten der Münchner Philharmoniker entlassen.

Netrebko hatte angekündigt, sich „bis auf Weiteres aus dem Konzertleben zurückzuziehen“. Für sie sei es „nicht die richtige Zeit“, um „aufzutreten und zu musizieren“. In den vergangenen Tagen und den kommenden Wochen waren auch Konzerte in der Elbphilharmonie in Hamburg, in der Mailänder Scala und im Opernhaus Zürich geplant.

(jom/spot)

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