Die Operndiva Anna Netrebko wird am 18. September 50 Jahre alt. Über 25 Jahre Karriere liegen bereits hinter der Sängerin – und der Erfolg reißt nicht ab. Seit Mitte der 90er Jahre tritt Netrebko in den renommiertesten Opernhäusern der Welt auf, die Metropolitan Opera in New York und die Wiener Staatsoper eingeschlossen. Auch bei den Salzburger Festspielen singt die Russin, die auch die österreichische Staatsbürgerschaft besitzt, regelmäßig.
Über die Jahre entwickelte sich Netrebkos lyrische Stimme immer mehr ins Dramatische. Ihre Fans lieben die leisen Spitzentöne der Sopranistin, die sie beherrscht wie keine Zweite. Eine Pause von ihrer Karriere als Opernstar machte sie nur kurzzeitig während ihrer Schwangerschaft und den ersten Monaten als Mutter ihres Sohnes Tiago, der 2008 geboren wurde.
Operndiva in „Tosca“
Danach startete sie wieder durch – ob als Leonora in der Oper „Il trovatore“ von Giuseppe Verdi (1813-1901), als Anna Bolena in der gleichnamigen Oper von Gaetano Donizetti (1797-1848) oder als Elsa in Richard Wagners (1813-1883) „Lohengrin“. Auch die Floria Tosca in „Tosca“ von Giacomo Puccini (1858-1924) eroberte sie sich.
Erst kürzlich brillierte sie in dieser Rolle wieder bei den Salzburger Festspielen. Kurz vor der Premiere musste Netrebko für die Generalprobe noch krankheitsbedingt absagen, dann zeigte sie sich jedoch wieder fit wie eh und je. Dem Bild einer Operndiva wurde sie in einem Kleid mit 50.000 Kristallen mehr als gerecht. „Perfekte Neubesetzung“, urteilte etwa die „Süddeutsche Zeitung“ im August. Anna Netrebko verkörpere die Tosca „makellos und mutig“.
So bekommt Anna Netrebko Privatleben und Beruf unter einen Hut
Bleibt in Anna Netrebkos eng getaktetem Terminplan noch Zeit für die Familie? Auf der Bühne tritt sie zuletzt immer häufiger gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem aserbaidschanischen Tenor Yusif Eyvazov (44), auf – so auch bei den Salzburger Festspielen. Die beiden geben zudem gemeinsame Konzerte, in denen sie ausgewählte Arien und Duette singen.
„Ich liebe es, wenn ich mit Yusif arbeiten und auftreten kann, aber gleichzeitig genießt jeder von uns seine eigene Karriere“, erklärte Netrebko 2020 im Interview mit der „Augsburger Allgemeinen“. „Wenn wir für längere Zeit an verschiedenen Orten im Einsatz sind, müssen wir unser Zusammensein eben planen.“ Es sei „sehr wichtig, dass unsere Familie zusammen ist“, betonte Eyvazov, den die Sängerin 2015 heiratete. „Deshalb versuche ich die Zeit unserer Trennung so stark zu begrenzen wie möglich. Das kostet viel Arbeit, aber das ist es auch wert.“
Um Sohn Tiago, der aus Netrebkos Beziehung mit dem Sänger Erwin Schrott (48) stammt, kümmert sich das Paar nicht allein. „Wir haben ein wunderbares Team, das uns hilft, mit den ganzen Anforderungen unseres Lebens und unserer Karriere klarzukommen“, erklärte Eyvazov. „Mit seiner Hilfe haben wir so viel Zeit wie möglich für unsere Liebsten. Und wann immer Tiago keine Schule hat, schauen wir, dass wir ihn mitnehmen.“
Schicksalsschlag kurz vor 50. Geburtstag
Zuletzt hatte Anna Netrebko mit mehreren Schicksalsschlägen zu kämpfen. Sie infizierte sich im September 2020 mit dem Coronavirus, es folgte eine Lungenentzündung. Die Sängerin wurde deswegen mehr als eine Woche im Krankenhaus behandelt. Anfang September 2021 musste Netrebko sich dann kurz vor ihrem 50. Geburtstag von ihrem Vater Yuri (1934-2021) verabschieden.
„Man kann nie auf den Verlust eines geliebten Menschen vorbereitet sein, auch wenn man weiß, dass es sowieso passieren wird… besonders, wenn es der eigene und geliebte Vater ist“, schrieb sie auf Instagram. „Papa, danke für alles!“ Trotz ihrer Trauer wird Anna Netrebko ihren Geburtstag gebührend feiern – mit einer Gala im Kremlpalast in Moskau. Es treten viele befreundete Sängerinnen und Sänger der Operndiva auf, darunter Stars wie Plácido Domingo (80), Cecilia Bartoli (55), Rolando Villazón (49) und natürlich Ehemann Yusif Eyvazov.
Außerdem kommt nach fünf Jahren wieder ein neues Album der Sängerin auf den Markt: „Amata dalle tenebre“ soll am 5. November erscheinen. Begleitet wird Netrebko darauf vom italienischen Orchestra del Teatro alla Scala unter der Leitung von Riccardo Chailly (68).