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Anklage gegen Alec Baldwin? Staatsanwältin schließt keine Optionen aus

Am Mittwoch informierten Polizei und Staatsanwaltschaft über erste Ermittlungsergebnisse im Fall des tödlichen Unfalls am „Rust“-Set.

Alec Baldwin zeigt sich in den Ermittlungen zum "Rust"-Unfall kooperativ.. © Tinseltown/Shutterstock.com
Alec Baldwin zeigt sich in den Ermittlungen zum "Rust"-Unfall kooperativ.. © Tinseltown/Shutterstock.com

Im Rahmen von Dreharbeiten zum Film „Rust“ im US-Bundesstaat New Mexico hatte sich vor rund einer Woche offenbar versehentlich ein Schuss gelöst, als Schauspieler Alec Baldwin (63), mit einer ihm gereichten Waffe probte. Dies ging aus einer Befragung des Regisseurs Joel Souza (48) durch die Polizei hervor, die unter anderem dem US-Sender „NBC“ vorliegt. Die 42-jährige Halyna Hutchins und Souza wurden am Set von Schüssen getroffen. Die Kamerafrau verstarb an den Folgen ihrer Verletzungen. Der Sheriff des Bezirks Santa Fe, Adan Mendoza, und Bezirksstaatsanwältin Mary Carmack-Altwies haben am Mittwoch (27. Oktober) um 9 Uhr Ortszeit (18 Uhr deutscher Zeit) über die neuesten Erkenntnisse in dem Fall informiert.

Mendoza erklärte bei der Pressekonferenz, die Ermittler hätten ungefähr 600 Beweisstücke gesammelt, darunter auch das, was die Ermittler für die von Baldwin abgefeuerte Waffe halten. Insgesamt habe man drei Feuerwaffen, 500 Ladungen Munition und verschiedene Kleidungsstücke sichergestellt. Zudem sei ein Bleiprojektil, das aus der Schulter von Regisseur Joel Souza entnommen wurde, als Beweismittel aufgenommen worden. Dabei soll es sich um die Kugel handeln, die aus der Waffe von Alec Baldwin abgefeuert worden war.

Wird Alec Baldwin angeklagt?

Zudem habe man weitere Kugeln sichergestellt, bei denen es sich ebenfalls um scharfe Munition handeln soll. Diese sollen nun von Ballistik-Experten untersucht werden. Alle weiteren gefundenen Gegenstände werden zur Analyse an das FBI übergeben. Die Ermittlungen dauerten an, insbesondere weil rund 100 Personen am Set gewesen seien und viele befragt werden müssten, sagte Mendoza. Baldwin, Produzent und Hauptdarsteller des Films, sei Teil der Ermittlungen und verhalte sich sehr kooperativ, fügte der Sheriff hinzu.

„Ich denke, an diesem Set herrschte eine gewisse Nachlässigkeit, und ich denke, es gibt einige Sicherheitsprobleme, die von der Branche und möglicherweise vom Bundesstaat New Mexico angegangen werden müssen, aber ich überlasse das der Branche und dem Staat“, merkte Mendoza an. Bezirksstaatsanwältin Carmack-Altwies wies darauf hin, dass es noch zu früh sei, um Anklage zu erheben. Sie werde zum jetzigen Zeitpunkt jedoch für niemanden ausgeschlossen – „Alle Optionen sind jetzt noch auf dem Tisch“. Wann es neue Ergebnisse oder mögliche Anklagen und Festnahmen geben werde, könne zu dem Zeitpunkt noch nicht gesagt werden.

Wer im Fall von „Rust“ zur Verantwortung gezogen wird, hängt davon ab, wie weit die angebliche Fahrlässigkeit reicht. Der Waffenmeister, die Person, die für die bei den Dreharbeiten verwendeten Waffenrequisiten verantwortlich ist, könnte verklagt werden, ebenso wie der Regieassistent, der Baldwin die Waffe ausgehändigt haben soll. Mitglieder der „Rust“-Crew erzählten der „Los Angeles Times“, dass die Sicherheitsprotokolle, einschließlich der Waffeninspektionen, am Set nicht strikt eingehalten wurden. Einer der Kameraleute habe sich am vergangenen Wochenende bei einem Produktionsleiter über die Sicherheit der Waffen beschwert, heißt es. Die Produktionsfirma Rust Movie Productions teilte am Freitag in einer Erklärung hingegen mit, dass ihr „keine offiziellen Beschwerden über die Sicherheit von Waffen oder Requisiten am Set“ bekannt seien.

(jom/spot)