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Aldi-Fleisch: Wir haben die ganze Zeit Tiere mit Lähmungen, Bissen & Organbeschwerden gegessen

Hast du eigentlich eine Ahnung, was in dem Fleisch drin ist, das du kaufst? Wir wissen heute, was mit den Tieren vor dem Schlachten gemacht wird.

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Bei Aldo gibt es ganz neue Regelungen, was den Fleischverkauf angeht. Foto: IMAGO / Manfred Segerer

Aldi möchte, dass das Wohl der Tiere zu einer Selbstverständlichkeit wird. So schreibt der Discounter es wenigstens in seinem Newsletter und auf der eigenen Website. Das Ziel: Weniger Fleischkonsum und besserer Fleischkonsum. Bis zum Jahr 2030 soll sich beim Aldi-Fleisch ALLES ändern. Wir zeigen dir, was hinter den Zahlen des Aldi-Fleisches steckt.

Aldi etabliert neue Haltungsformen für Fleisch

Das erklärte Ziel von Aldi ist es, das Wohl der Tier in den Vordergrund zu stellen. Derzeit geht aber noch überwiegend Billigfleisch über die Aldi-Theke. Doch der Discounter will in den nächsten Jahren große Schritte einleiten: Es werden nur noch hochklassige Tierhaltungsformen akzeptiert.

  • Im Jahr 2021: 15 % des Aldi-Fleisches werden aus den Haltungsformen 3 und 4 stammen.
  • Im Jahr 2025: Haltungsform 1 wird komplett aus dem Aldi-Sortiment gestrichen.
  • Im Jahr 2026: 33 % des Aldi-Fleisches werden aus den Haltungsformen 3 und 4 stammen.
  • Im Jahr 2030: 100 % des Aldi-Fleisches werden aus den Haltungsformen 3 und 4 stammen.

Das Tierwohl steht an erster Stelle

Nach Aldis eigenen Angaben geht es ab jetzt nur noch um das Tierwohl. Doch was bedeutet es eigentlich, dass es den Tieren „gut gehen“ soll? Die Verbraucherzentrale stellt dafür einige Parameter auf, die das Verhalten der Tiere und ihre Haltung überwacht. So dürfen gut gehaltene Tiere beispielweise keine Lähmungserscheinungen, Bissverletzungen und Organbefunde haben. Diese Parameter werden in der Tierhaltung und am Schlachthof erhoben und ausgewertet. Bisher wurden bei Aldi und bei anderen Lebensmitteleinzelhändler über solche Dinge für den billigen Preis des Aldi-Fleisches hinweggeschaut.

Wofür stehen die verschiedenen Haltungsformen?

Aldi hat sich das Siegel „Haltungsformen“ selbst gegeben, denn seit dem Jahr 2019 achtet der Discounter vermehrt auf die Transparenz in der Haltung der Tiere. Dafür nutzt er eine Klassifizierung zwischen 4 Haltungsformen.

Stufe 1: Stallhaltung: Bei dieser Haltunsform werden die gesetzlichen Bestimmungen eingehalten. Die Tiere bekommen sehr wenig Auslauf und bekommen kein Sonnenlicht zu sehen. Hier hat jedes Tier 0,75 m² Platz.

Stufe 2: Stallhaltung Plus: Hier bekommen die Tiere 10% mehr Platz als gesetzlich vorgeschrieben, das sind gut 0,825 m² pro Tier.

Stufe 3: Außenklima: In der dritten Haltungsform haben die Tiere mindestens 40 % mehr Platz als ihnen gesetzlich zusteht – Sie bekommen 1,05 m² pro Tier zugewiesen. Außerdem haben sie eine Anbindung nach draußen und können frische Lust schnuppern.

Stufe 4: Premium: Tiere, die in Premium-Ställen stehen, haben es besonders gut. Sie haben doppelt so viel Platz wie Tiere auf Stufe 1. Sie haben Zugang zu einem Außenbereich im Stall. Außerdem bekommen sie Futter, das ohne Gentechnik hergestellt wurde. Ihr Stall wird mit Heu, Stroh, Holzspähnen und Sand ausgelegt.

Aldi-Fleisch wird tatsächlich viel besser

Aldis Fleisch-Offensive ist ein riesiger Schritt in die genau richtige Richtung. Wir wissen damit, dass es für die meisten Discounter sehr viel einfacher und günstiger ist, Fleisch aus schlechten Haltungsformen und zu vernachlässigendem Tierwohl zu kaufen. Doch Aldi hat wohl gemerkt, dass es so einfach nicht mehr weitergehen kann. Wir werden sehen, ob das nur daran liegt, dass Nachhaltigkeit und Tierwohl gerade „en vogue“ sind, oder ob der Discounter das wirklich ernst meint.

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