Die AfD ist eine Partei mit vielen Ecken und Kanten, um es mal ganz vorsichtig auszudrücken. In den letzten Jahren ist die Partei vor allem durch Hetze, Ketzerisches und schlechtes – wirklich sehr schlechtes – Personal aufgefallen. Doch ständig sind Vertreter:innen der AfD dabei zu erklären, dass sie mehr können als rechtsextreme Parolen zu brüllen. Na dann schauen wir uns doch mal an, was sonst noch hinter der Partei unter Alice Weidel und Jörg Meuthen steckt. Vor der Bundestagswahl 2021 sollte man immerhin gut informiert sein, was die Wahlprogramme der einzelnen Parteien so für uns in petto haben. Dieses Jahr steht der Blue Deal bei der AfD ganz hoch um Kurs. Was das sein soll und wie du es einordnen kannst, erfährst du hier.
Der Blue Deal der AfD: Was ist das überhaupt?
Eines kann man den AfDler:innen ja lassen: Wortspiele können sie. So haben sie aus dem ihnen so verhassten „European Green Deal“ kurzerhand einen „Blue Deal“. Die Farben wurden getauscht, das Thema auch. Der Green Deal, vorgeschlagen von Ursula von der Leyen im Jahr 2019, hat zum Ziel, die Umweltbelastung zu stoppen und die Treibhausgase in Europa bis zum Jahr 2050 in Europa weithin zu drosseln.
Der „Blue Deal“ hingegen sieht vor, dass die Wirtschaft Deutschlands zunächst einen Aufschwung erhält, bevor wir uns überhaupt um unsere Klimabilanz kümmern. Deutschland first, Umwelt second – sozusagen. Das steht drin im Blue Deal:
- Schulbildung soll sich in Deutschland auf MINT-Fächer spezialisieren
- Selbstständigkeit von Unternehmer:innen soll gefördert werden
- Entwicklung von Technologie und Pharmakologie soll in Deutschland attraktiver werden
- Die Infrastruktur im Land muss sich verbessern, um Investitionen aus dem Ausland attraktiver zu machen
- Behörden- und Amtswege müssen verschlankt werden, um den Marsch durch die Institutionen zu verringern
Ihr seht also: Im Grunde geht es im Blue Deal darum, Deutschland als Wirtschaftsstandort zu halten und zu verbessern. Die AfD hat sich vor allem auf die Fahne geschrieben, das eigene Land zu fördern und sich weniger abhängig von der Globalisierung und dem modernen Leben zu machen.
Der Blue Deal lehnt den Green Deal ab
Wer für den Blue Deal der AfD ist, der ist meist auch gleichzeitig gegen den Green Deal der Europäischen Union. Grund dafür ist, dass im Green Deal Ausgaben von der Bevölkerung gefordert werden, die dem Planeten zugute kommen sollen. Im Zuge des Green Deals sollen beispielsweise die Preise für den eigenen CO2-Ausstoß und den eigenen Fußabdruck rapide steigen.
Flugreisen können damit also beispielsweise teurer werden. Vertreter:innen des Blue Deals wollen die Bürger:innen von dieser Schuld entlasten. Hohe monetäre Ausgaben, die dem Klimaziel zugute kommen, werden im Blue Deal für andere Dinge aufgewandt. Das erklärte Ziel (Seite 46 des Wahlprogramms der AfD 2021) ist es, „Wohlstand für alle“ zu schaffen.
Disclaimer: Wir von wmn geben keine Wahlempfehlungen. Jedem Menschen ist es komplett selbst überlassen, was er oder sie bei der Bundestagswahl wählen will. Alles, was wir tun wollen, ist zu informieren und dazu aufzurufen überhaupt in die Wahlkabine zu gehen.