Es gib Inseln auf dieser Welt, die für Besucher aus gutem Grund absolute No-go-Areas sind. Denn hier finden Touristen keine Erholung, sondern radioaktive Strahlung, gefährlichen Viren oder ein abgeschottetes Volk. Nicht nur im Ausland sind solche Sperrgebiete zu finden, auch in Deutschland haben manche Regionen einen solchen Status.
Die Insel Riems
Auf Bildern sieht die 1.250 Meter lange und 300 Meter breite Insel Riems sehr idyllisch aus – doch der Schein trügt. Das Fleckchen Erde in der Ostsee liegt im Südwesten der Bucht Greifswalder Bodden, welche sich zwischen dem Festland und der Insel Rügen erstreckt. Die Insel ist der Hauptsitz des Friedrich-Loeffler-Instituts. Seit 1910 untersuchen Wissenschaftler im heutigen Bundesforschungsinstitut Tierseuchen. Damit gehört es zu den ältesten Forschungsstätten für Viren weltweit. Bis heute nehmen die Angestellten dort Krankheiten wie BSE, Ebola oder Tollwut unter die Lupe. Auch SARS-CoV-2 und die Vogelgrippe sind Gegenstand der Forschungen.
Ein einsames Volk auf North Sentinel Island
Auf einer rund 60 Quadratkilometer großen Insel im Indischen Ozean lebt ein Volk, das mit der Außenwelt keinen Kontakt möchte. Seit über 50.000 Jahren sollen die Sentinelesen auf North Sentinel Island, einer Insel der Andamanen im Golf von Bengalen, leben. Wie viele Menschen dort hausen, ist nicht bekannt. Experten gehen bislang von 50 bis 200 Personen aus. Im 19. Jahrhundert setzten die ersten Europäer ihren Fuß auf die Insel und verschleppten einige Einwohner. Allerdings erkrankten diese kurz darauf und starben. Der Grund: Die Sentinelesen sind gegen unsere Krankheiten nicht immun.
Auch Jahrhunderte später versuchten Menschen, sich dem Volk zu nähern und Kontakt aufzubauen. Doch immer wurden die Eindringlinge mit Pfeilen und lautem Geschrei verjagt. Seit 1996 gilt die Insel als „Reserviertes Stammesgebiet“ und ist damit ein Sperrgebiet. Das soll auch dem Schutz der Sentinelesen dienen. Zuletzt versuchte der US-Amerikaner John Allen Chau (1991-2018) 2018 Kontakt mit den Einheimischen aufzunehmen. Nachdem ihn zwei Fischer zur Insel gebracht hatten, wurde seine Leiche wenig später am Strand entdeckt.
Giftiger Müll: Farallon-Inseln
Vor der US-Metropole San Francisco liegen die Farallon-Inseln. Kein abgeschottetes Volk oder gefährliche Viren sind hier für den Status verantwortlich. Stattdessen machte radioaktiver Müll, der zwischen 1946 und 1970 vor den Inseln versenkt wurde, sie zum Sperrgebiet. Über 40.000 Container und Fässer liegen auf dem Meeresgrund, wo genau ist nicht bekannt. Eine Bergung des Abfalls ist zudem nicht möglich, da eine zu große Gefahr für Mensch und die Umwelt bestünde. Außer Wissenschaftler und anderen Experten darf niemand die Inseln betreten.