Fast täglich machst du Überstunden im Büro, kommst spät nach Hause und arbeitest manchmal sogar noch am Wochenende? Wenn dir das bekannt vorkommt, darfst du dich selbst als Workaholic bezeichnen. Doch Workaholics sind, nur weil sie deutlich mehr arbeiten als der Durchschnitt, nicht unbedingt produktiver. Hinzu kommen außerdem einige gesundheitliche Konsequenzen. Welchen fatalen Fehler die meisten Workaholics machen, zeigen wir dir in diesem Artikel.
Deshalb leiden Workaholics unter Schlafmangel:
Workaholics arbeiten mehr und schlafen weniger
Workaholics arbeiten deutlich mehr als die durchschnittlichen Arbeitnehmer:innen. Das hat jetzt eine Studie von Mathias Basner und sein Team von der University of Pennsylvania herausgefunden. Insgesamt wurden in dieser Studie 47.731 Erwachsene zu ihrem Berufs- und Privatleben befragt, wie der Spiegel berichtet.
Die Ergebnisse dieser Befragungen sind erschreckend. Denn Workaholics arbeiten nicht nur deutlich mehr als der Durchschnitt, sondern schlafen auf viel weniger. Um genau zu sein, arbeiten die Arbeitnehmer:innen, die maximal viereinhalb Stunden schlafen, an jedem Wochentag etwa 93 Minuten länger. An Wochenenden sind es sogar 118 Minuten.
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Dauerstress, Schlafentzug und schlechte Ernährung
Wer länger arbeitet, schläft also automatisch weniger. Doch warum ist das so? Der Grund liegt einfach darin, dass diese Personen ohnehin schon später nach Hause kommen. Sie haben somit weniger Zeit, sich anderen Dingen zu widmen. Wenn sie also Essen, Kochen, Zeit mit der Familie, Sport oder Freizeit noch unterbekommen möchten, gehen sie ohnehin später ins Bett.
Hinzu kommt aber auch, dass Workaholics durch die ständigen Überstunden und das viele Arbeiten quasi dauergestresst sind. Sie schlafen demnach auch noch unruhiger als Menschen, die keine Überstunden machen.
Diese fatalen Auswirkungen hat der Schlafmangel eines Workaholics
Dass dieser ständige Schlafmangel ungesund ist, kann sich wohl jede:r denken. Welche fatalen Auswirkungen er aber gerade bei Workaholics haben kann, hat jetzt eine weitere Studie der Universitäten Tübingen und Lübeck herausgefunden.
Dazu wurden zwei Gruppen, bestehend aus mehreren Proband:innen, gebildet. Während die eine Gruppe jede Nacht acht Stunden Schlaf bekam, musste die andere Gruppe die gesamte Zeit über wach bleiben.
Dabei kam heraus, dass Schlafmangel sich negativ auf das Immunsystem auswirken kann. Durch Schlafmangel entsteht nämlich Stress. Für den Körper bedeutet das, dass vermehrt Stresshormone ausgeschüttet werden. Dazu zählen unter anderem auch das Hormon Adrenalin und der Botenstoff Adenosin.
Diese verhindern, dass sich die sogenannten T-Zellen, also die Zellen, die sich normalerweise an Krankheitserreger anheften und für deren Vernichtung sorgen, eben nicht mehr an diese Krankheitserreger heften können. Die Adhäsionsfähigkeit der T-Zellen ist somit stark eingeschränkt, was zufolge hat, dass unsere Immunabwehr geschwächt ist.
Fazit: Schlafmangel hat viele negative Auswirkungen
Für Krankheitserreger ist es also ein Leichtes, das Immunsystem von Personen mit Schlafmangel anzugreifen. Neben körperlichem und psychischem Stress, Müdigkeit kommt jetzt also auch noch ein höheres Risiko zu erkranken zu den negativen Auswirkungen von Schlafmangel hinzu.
Wenn das nicht mal ein Zeichen ist, die Überstunden einfach mal Überstunden sein zu lassen. Das ist zwar nicht immer möglich, allerdings ist es eben auch alles andere als gesund für den Körper und führt langfristig dazu, dass man schneller ermüdet oder sich einfach nicht mehr konzentrieren kann.