Pflegebedürftige müssen einen Großteil der Kosten für ihre Pflege oder das Pflegeheim selbst tragen. Sind sie dazu nicht in der Lage, sind meist die nächsten Angehörigen dazu verpflichtet. Es gibt jedoch eine Versicherung, mit der du für diesen Fall vorsorgen kannst. In diesem Artikel verraten wir dir daher, ob sich eine sogenannte Pflegezusatzversicherung wirklich lohnt.
Was ist die Pflegezusatzversicherung?
Eine Pflegezusatzversicherung soll Versicherte, die pflegebedürftig sind oder im Verlauf ihres Lebens pflegebedürftig werden, bei der Finanzierung von einem Platz im Pflegeheim oder aber den Kosten für eine Pflegekraft zu unterstützen. Dabei werden grundsätzlich drei verschiedene Modelle unterschieden:
1. Pflegetagegeld-Versicherung
Bei einer Pflegetagegeld-Versicherung vereinbarst du mit deiner Versicherung einen Betrag, der dir, falls du pflegebedürftig werden solltest, anschließend täglich ausgezahlt wird. Die Höhe dieses Betrags hängt im Wesentlichen von deinem Pflegegrad ab. Das ausgezahlte Geld steht dir im Anschluss frei zur Verfügung.
2. Pflegekosten-Versicherung
Die Pflegekosten-Versicherung lässt sich nochmal in unterschiedliche Versionen unterteilen. Meistens ist es aber so, dass die Pflegebedürftigen oder ihre Angehörigen die Rechnungen für die bereits entstandenen Kosten bei der Versicherung einreichen können. Die Versicherung übernimmt dann einen Teil der Restkosten, die noch nicht durch die reguläre Pflegeversicherung übernommen wurde.
3. Pflege-Rentenversicherung
Zu guter Letzt gibt es noch die Pflege-Rentenversicherung. Anders als bei den anderen beiden Pflegezusatzversicherungen, bei denen die Beiträge die ganze Zeit steigen können, so sind sie hier festgelegt. Während der gesamten Laufzeit zahlt man also denselben Betrag ein und wenn man pflegebedürftig werden sollte, zahlt die Versicherung eine monatliche Rente aus, die sich dem Pflegegrad anpasst.
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Fazit: Wann eine Pflegezusatzversicherung sinnvoll ist
Doch wann ist eine Pflegezusatzversicherung überhaupt sinnvoll? Grundsätzlich kann sie für jede:n sinnvoll sein, der oder die sich im Falle aller Fälle absichern möchte. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass die Beitragskosten mit zunehmendem Alter steigen. Wer sie also bereits in jungen Jahren abschließt, zahlt zwar geringere Beitragskosten, muss sie aber auch über einen längeren Zeitraum zahlen.
Falls man diese Beitragskosten irgendwann nicht mehr zahlen kann und sich dazu entscheidet, die Versicherung zu kündigen, so verfallen alle bisher geleisteten Beiträge. Daher eignet sich eine Pflegezusatzversicherung nur dann, wenn man weiß, dass man die Kosten dafür auch bis zu seinem Lebensende decken könnte.