Wenn unsere Fellnase zur Schnupfnase wird, ist die Sorge groß. Schließlich können uns die Vierbeiner nicht sagen, was ihnen fehlt. Also heißt es also: ab in die Tierarztpraxis! Ausgerechnet heute ist jedoch dieses wichtige Meeting im Büro. Muss ich arbeiten, wenn mein Haustier krank ist oder habe ich Anspruch auf eine bezahlte Freistellung? Das sagt die Rechtslage.
Mein Haustier ist krank – muss ich trotzdem arbeiten?
Liegt das Kind mit Fieber und Bauchweh im Bett, ist die Rechtslage eindeutig: Mamas und Papas, die berufstätig sind, stehen im Jahr 30 sogenannte Kinderkrankentage zu, damit sie sich um ihren kranken Schützling kümmern können. Vor dem Gesetz zählen Haustiere leiden nicht als Familienmitglieder. „Tierkrankentage“ oder Sonderurlaub gibt es demnach nicht.
Allerdings gibt es in Deutschland strenge Regelungen zum Tierschutz. Befindet sich dein Tier in einer akuten Notlage oder kann die Behandlung bis nach dem Feierabend warten? Je nach Situation entscheidet sich das weitere Vorgehen.
So verhältst du dich im tierischen Notfall richtig
Zuerst solltest du die Lage einschätzen und bewerten. Hat die Fellnase zu viel gefressen oder sich beim Spielen im Park zu sehr verausgabt, kann der Tierarztbesuch sicher bis nach dem Feierabend warten. Handelt es sich jedoch um einen akuten Notfall und dein Liebling braucht sofort medizinische Hilfe, solltest du deine:n Vorgesetze:n kontaktieren. Erkläre ihm oder ihr die Situation und versichere, dass du dich nach dem Besuch in der Tierarztpraxis umgehend meldest. Für die versäumten Stunden wirst du dann unbezahlt freigestellt.
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Kann ich zu Hause bleiben, um mein krankes Haustier zu versorgen?
Je nach Diagnose kann es sein, dass dein Fellliebling regelmäßige Pflege oder Medikamente braucht und auf Betreuung angewiesen ist. Ein:e tierliebe:r Chef:in wird dich für ein paar Tage unbezahlt freistellen und dich die Stunden nacharbeiten lassen. Wenn es die Arbeit ermöglicht, kann auch Homeoffice eine gute Lösung sein. Die Dauer kannst du mit deinem Arbeitgebenden ganz individuell abstimmen. Viele Unternehmen erlauben es ihren Mitarbeitenden mittlerweile sogar, den Hund mit ins Büro zu nehmen. Ist dein Vierbeiner fit genug, kannst du ihn einfach mit zur Arbeit nehmen. So ist er nicht allein.
Optimal wäre es natürlich, wenn jemand aus dem Freundes- oder Bekanntenkreis als Tierbetreuer:in einspringen kann. Es sollte eine Person sein, die flexibel und verlässlich ist und die deine Fellnase gut kennt. So weißt du deinen Liebling in guten Händen und kannst unbesorgt zur Arbeit gehen.
Muss ich zur Arbeit, wenn mein Haustier stirbt?
Schon die Vorstellung treibt uns die Tränen in die Augen, doch irgendwann müssen wir von unserem treuen Begleiter Abschied nehmen. Ihn in den letzten Stunden allein zu lassen – unvorstellbar! Doch laut dem Gesetz darfst du auch in dieser traurigen Zeit nicht einfach der Arbeit fernbleiben, informiert der Tierversicherungsmakler auf seiner Webseite.
Wenn du offen und ehrlich mit deinem Arbeitgebenden kommunizierst, wirst du jedoch hoffentlich auf verständnisvolle Ohren treffen und die Möglichkeit bekommen, deinen Liebling bei seinen letzten Atemzügen zu begleiten. Auch für die schwere Zeit danach wird sich sicher eine Lösung finden lassen, damit du in Ruhe um dein Haustier trauern kannst.