In der kommenden Bundestagswahl tritt erneut eine Frau an. Ein Anlass für uns, die Frage aufzuwerfen, ob Frauen eigentlich die besseren Politiker:innen sind – und welche Vorteile es mit sich bringt, eine Frau als Kanzler:in zu haben. Zu welchem Ergebnis wir gekommen sind, erfährst du hier.
Kanzler:in: 5 Gründe die für eine Frau als Kanzler:in sprechen
Was machen Frauen anders?
Ein kurzer Blick auf die Statistiken verrät: Frauen an der Spitze sind noch immer eine Seltenheit. Im Jahr 2020 waren in Deutschland rund 28 Prozent der Führungspositionen von Frauen besetzt. Damit sank der Anteil im Vergleich zum Vorjahr sogar um zwei Prozent. Im Vergleich zu den anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) lag Deutschland damit im unteren Drittel. Zur Verdeutlichung hilft es, einmal darüber nachzudenken, wie viele Frauen in Führungspositionen du kennst. Vermutlich wenige oder sogar gar keine. Es ist also immer noch nicht üblich, dass Frauen in Führungspositionen ausreichend vertreten sind. Und wie sieht es in der Politik aus?
Hier regieren einige Frauen an der Spitze, wenn auch es noch immer deutlich weniger sind als Männer. Laut der ehemaligen Bundestagspräsident:in Rita Süssmuth kann das Vorteile haben, denn Frauen machen – in vielfacher Hinsicht – anders Politik. Aus ihrer Sicht haben Politiker:innen einen anderen Erfahrungshorizont, welcher stark von der Verantwortlichkeit für Menschen, Kinder und der Pflege älterer Menschen geprägt ist. Du kannst dir somit fast sicher sein, dass eine Kanzler:in sich besonders für die Bedürfnisse dieser Menschen einsetzen wird.
Genau das konntest du auch bei Angela Merkel immer wieder feststellen. Erinnerst du dich noch an die Kinderpressekonferenz oder das Selfie mit dem Flüchtling Anas Modamani aus Syrien? Falls nicht, dann schaue dir auch unseren Artikel über die schönsten und unterhaltsamsten Momente aus der Amtszeit von Angela Merkel an.
Außerdem: Auch während der Corona-Krise kam es einigen Ländern zu Gute, dass sie von einer Kanzler:in regiert wurden. Hier galt Neuseeland als absolutes Musterbeispiel des Krisenmanagements – ähnlich wie Island, Norwegen, Dänemark und Taiwan. Das Auffällige: Alle diese Länder werden weiblich geführt.
Maßnahmen werden zügiger entschieden & klarer kommuniziert
Die italienische Wirtschaftsexpertin Alessandra Smerilli hat beobachtet, dass Politiker:innen in der Corona-Pandemie effektiver als ihre männlichen Kollegen handelten. In Regierungen mit hoher Frauen-Beteiligung „wurden Maßnahmen zügiger entschieden und organisiert sowie klarer und empathischer kommuniziert“. Außerdem würden Frauen ihre Politik jungen Menschen besser erklären. Alessandra Smerilli ist sich sicher: „Sich an die künftige Generation zu wenden, ist ein typisch weiblicher Zug und im Fall der Pandemie extrem wichtig.“
Zu ähnlichen Ergebnissen kam auch die Forschung. So konnte bereits herausgefunden werden, dass weibliche Führungskräfte eher im Konsens agierten als Männer. Der Grund: Wenn sie sich zu stark von dem Bild, dass die Gesellschaft von ihnen hat, abkehrten, wirkten sie unsympathisch. Mit einer kooperativeren Art versuchten sie das zu vermeiden.
Conor Seyle, Chef des Thinktanks OEF Research, der zur US-Nichtregierungsorganisation One Earth Future Foundation gehört, machte deutlich: „Es gibt Belege dafür, dass ein Land seltener militärische Gewalt anwendet und mehr Geld für soziale Sicherung und Wohltätigkeit ausgibt, wenn Frauen in Regierungspositionen sind“. Die Organisation One Earth Future Foundation wurde im Jahr 2007 gegründet und betreibt Friedensforschung beziehungsweise wertet Studien zu diesem Thema aus. Es lässt sich somit festhalten, dass du von einer Frau als Kanzler:in sehr wahrscheinlich häufiger direkt angesprochen wirst und sie seltener militärische Gewalt anwenden wird.
Bevor wir also jetzt zu unseren fünf Gründen kommen, die dafür sprechen, noch einmal eine Frau als Kanzler:in zu wählen, überlege dir einmal, warum oder ob aus deiner Sicht noch einmal eine Frau Regierungschefin werden sollte? Was hat dir an der Angela Merkel besonders gut gefallen und welche Eigenschaften schätzt du an einer Frau als Kanzler:in?
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Was können wir daraus schließen?
Im Hinblick auf eine Frau als Bundeskanzler:in können wir fünf Gründe festhalten, die definitiv dafür sprechen, erneut eine Frau als Kanzler:in zu wählen:
- Gutes Krisenmanagement: Länder mit Frauen an der Spitze schnitten in der Corona-Krise deutlich besser ab.
- Ihr Erfahrungshorizont ist oftmals stark von der Verantwortlichkeit für Menschen, Kinder und der Pflege älterer Menschen geprägt.
- Klare Kommunikation und schnelle Entscheidungsfindung: Maßnahmen in der Corona-Pandemie wurden zügiger entschieden und organisiert sowie klarer und empathischer kommuniziert.
- Direkte Kommunikation an jüngere Generationen.
- Es wird seltener militärische Gewalt angewendet und mehr Geld für soziale Sicherung und Wohltätigkeit ausgegeben.
Es gibt somit einige Gründe die für eine Frau als Kanzler:in sprechen. An dieser Stelle ist jedoch zu erwähnen, dass die Gründe lediglich auf Basis von einer geringen Anzahl an Fakten erstellt wurden. Und eine groß angelegte Forschung notwendig wäre, um ganz genau herauszufinden, ob und warum eine Frau die bessere Bundeskanzler:in wäre. Aber sie können dich vielleicht etwas zum Nachdenken anregen oder deine Meinung über Frauen als Kanzler:innen festigen.
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Fazit: Eine Frau als Kanzler:in zu haben, hat viele Vorteile
Geht es um Angela Merkel als Kanzler:in, dann scheiden sich die Geister. Während die einen Mama Merkel vermissen werden, waren die anderen mit ihrer Politik nur bedingt zufrieden. Fakt ist jedoch, dass Merkel in ihrer Amtszeit als Kanzlerin zu verdammt schönen und unterhaltsamen Momenten beigetragen hat. Und sie sich nicht zu schade dafür war, sich Zeit für Menschen und ihre Probleme zu nehmen. Außerdem kam immer wieder ihre humorvolle Seite zum Vorschein, sodass uns der eine oder andere Merkel Meme noch lange in Erinnerung bleiben wird.
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Disclaimer: Wir von wmn geben keine Wahlempfehlungen. Jedem Menschen ist es komplett selbst überlassen, was er oder sie bei der Bundestagswahl wählen will. Alles, was wir tun wollen, ist zu informieren und dazu aufzurufen, überhaupt in die Wahlkabine zu gehen.