Rund 3 Millionen Berufstätige in Deutschland haben einen Job, bei dem sie häufig in Nachtschichten arbeiten müssen. Deren kompletter Schlafrhythmus verschiebt sich damit um zwei bis drei Stunden. Dabei haben sie eine genauso lange Arbeitszeit wie Beschäftigte, die tagsüber arbeiten, jedoch leiden sie langfristig gesundheitliche und auch psychisch unter den Arbeitsbedingungen ohne Tageslicht. Lies hier, warum die Nachtarbeit für den Menschen zugunsten seiner Gesundheit nicht empfehlenswert ist.
Nachtarbeit ist ungesund, aber unumgänglich
Wenn die meisten Berufstätigen schlafen oder ihre Freizeit genießen, fängt für Nachtarbeiter:innen die Arbeit erst an. Auf Ärzt:innen, Pfleger:innen, Bus- und Bahnfahrer:innen oder Wachdienst ist unsere Gesellschaft jedoch angewiesen, weil sie sie auch nachts am Leben halten. Schließlich willst du nachts um vier Uhr auch noch Nachhause kommen oder im schlimmsten Fall medizinisch versorgt werden.
Die Lage der Arbeitszeit spielt für Beschäftigte der Nachtarbeit eine entscheidende Rolle. Denn Schichten, die ständig in der Tageszeit wechseln, stellen eine enorme körperliche und psychische Belastung für den Menschen dar. Deshalb herrschen für diese auch besondere Schutzbestimmungen im Arbeitsschutzgesetz. So haben Nachtarbeiter:innen das Recht, sich alle drei Jahre auf Kosten des Arbeitgebers medizinisch untersuchen zu lassen. Wenn dabei festgestellt wird, dass die Nachtarbeit gesundheitlich gefährdend ist, dann muss diese Person in den Tagesdienst versetzt werden.
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Diesen Schaden kann Nachtarbeit deiner Gesundheit anrichten
Man sollte das regelmäßige Arbeiten bei Nacht nicht unterschätzen, wenn es zum Thema Gesundheit kommt. Wenn du nämlich denkst, nachts viel unterwegs zu sein kann dir gar nicht so viel anhaben, dann liegst du falsch. Natürlich ist das auch keineswegs vergleichbar mit der Arbeit, die Menschen in der Nacht regelmäßig verrichten.
Die Tageszeit ist enorm wichtig für unseren Biorythmus, da zu dieser Zeit die Ausschüttung von Hormonen passiert, die die Leichteinwirkung auf die Rezeptoren der Augen stimuliert . Diese Hormone steuern unsere innere Uhr: sie sorgen dafür, dass wir uns müde oder wach fühlen. Außerdem beeinflussen sie unsere Konzentration, unseren Stoffwechsel und unser Schmerzempfinden.
Das Hormon Melatonin wird dagegen hauptsächlich nachts ausgeschüttet, denn es hemmt die Aktivität des Körpers und macht uns müde, damit können wir uns auch automatisch nicht mehr so gut konzentrieren. Das Sonnenlicht unterdrückt die Melatoninbildung, was bei Nachtarbeiter:innen nun mal selten gegeben ist. So kann dauerhafte Nachtarbeit zu Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Störungen des Magen-Darm-Traktes sowie erhöhte Nervosität und Reizbarkeit führen.
Nachtarbeiter:innen sind auch sozial benachteiligt
Die regelmäßige Nachtarbeit kann auch soziale Probleme mit sich führen. Das kannst du dir wahrscheinlich vorstellen. Du bist immer dann am Arbeiten, wenn deine Freunde gerade ihre Freizeit genießen oder schlafen, und wenn sie sich tagsüber mal mit dir treffen wollen, musst du deinen Schlaf nachholen.
Deine eigene Freizeit lässt sich viel schlechter mit Freund:innen, dem Partner oder der Partnerin und vor allem mit Kindern vereinbaren. Beim letzten hat sich die Gesetzeslage schon verbessert: bei Kindern unter 12 Jahren hast du darauf Anspruch, in die Tagschicht versetzt zu werden. Aber auch sonst kann dir Nachtarbeit dazu beitragen, dass du dich vermehrt einsam und leer fühlst, weil zu deiner Arbeitszeit weniger Leben auf den Straßen sprudelt.