Das sogenannte Quiet Quitting ist mittlerweile den meisten Arbeitnehmer:innen ein Begriff. Doch nicht nur die Mitarbeiter:innen können selbstständig, still und heimlich das Unternehmen verlassen. Auch Vorgesetzte können ihre Mitarbeiter:innen langsam aber sicher aus dem Unternehmen vergraulen. In diesem Artikel verraten wir dir, was genau es mit dem Quiet Firing auf sich hat, wie du es erkennst und natürlich auch, wie du dagegen vorgehst.
Alles zum „Quiet Firing“:
Was ist Quiet Firing?
Quiet Firing bedeutet übersetzt so viel „leises Feuern“. Mit dieser Methode versuchen Führungskräfte ihren Mitarbeiter:innen das Arbeitsleben so lange zur Hölle zu machen, bis diese am Ende freiwillig das Weite suchen und die Kündigung einreichen.
Doch warum machen Chefs und Chefinnen sowas überhaupt? Das kann diverse Gründe haben. Einige Arbeitgeber:innen schaffen es nicht durchzugreifen und müssen früher oder später einige ihrer Mitarbeiter:innen loswerden. Auf diese Art und Weise müssen sie keinerlei Gespräch suchen.
Oft ist das Quiet Firing aber auch viel kalkulierter. Denn viele Arbeitgeber:innen drücken sich somit davor, ihren Angestellten nach der Entlassung eine Abfindung auszahlen zu müssen. Diese ist zwar grundsätzlich nicht verpflichtend, kann allerdings durchaus arbeitsvertraglich vorgeschrieben sein. Wenn du hingegen selbst die Kündigung einreichst, hast du keinen Anspruch auf eine Abfindung.
Auf diese Warnsignale solltest du achten
Doch woran erkennt man Quiet Firing überhaupt? Auch hier gibt es wieder zahlreiche Varianten, die unterschiedlich gemein sind. Zum einen ist es möglich, dass dein Chef oder deine Chefin dir seit Jahren eine Gehaltserhöhung verwehrt und sich dir gegenüber grundsätzlich eher distanziert verhält.
Es geht jedoch noch schlimmer. Wenn du beispielsweise mit deinem Arbeitgeber oder deiner Arbeitgeberin einen Gesprächstermin vereinbart hast, dieser aber immer verschoben oder ganz abgesagt wird, so kann auch das ein Anzeichen für Quiet Firing sein.
Wenn es dann aber darum geht, dass deine Führungskraft dir sinnlose Aufgaben zuteilt, die gar nicht mehr zu deinem Tätigkeitsfeld zählen und du nur noch die Aufgaben erledigen musst, auf die deine Kollegen keine Lust mehr haben, kannst du dir schon fast sicher sein, dass dein Arbeitgeber oder deine Arbeitgeberin dich loswerden möchte.
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Fazit: So kannst du gegen Quiet Firing vorgehen
Wenn du dir jetzt ziemlich sicher bist, dass du von Quiet Firing betroffen bist, solltest du nicht den Kopf in den Sand stecken und die Kündigung einreichen. Zunächst ist es sinnvoll, dich mit ein paar vertrauenswürdigen Kolleg:innen über die Situation auszutauschen. Geht es ihnen vielleicht ähnlich oder hat dein:e Vorgesetzte:r gerade einfach nur eine schwierige Phase?
Wenn du merkst, dass nur du von der Situation betroffen bist, solltest du dringend das Gespräch zu deiner Führungskraft suchen. Hierbei solltest du stets professionell bleiben und deine Probleme dennoch konkret ansprechen. Im besten Fall handelt es sich dann doch nur um ein Missverständnis oder ein strukturelles Problem.