Job kündigen und dann Probleme mit der Sperrfrist? In Deutschland bezieht sich eine Sperrfrist auf einen Zeitraum, in dem ein:e entlassene:r Arbeitnehmer:in keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld hat. Diese Regelung soll verhindern, dass Arbeitnehmer:innen unmittelbar nach ihrer Entlassung Arbeitslosengeld beantragen und die aktive Arbeitssuche fördern.
So lässt sich die Sperrfrist umgehen
Die Sperrfrist dauert in Deutschland eine bis drei Wochen, je nach Beschäftigungsgeschichte und Grund der Entlassung. Es gibt jedoch bestimmte Umstände, unter denen Arbeitnehmer:innen die Sperrzeit umgehen und sofort nach der Entlassung Arbeitslosengeld erhalten können.
1. Unbeeinflussbare Umstände
Erstens sind Arbeitnehmer:innen von der Sperrzeit ausgenommen, wenn sie aus Gründen entlassen werden, auf die sie keinen Einfluss haben, z. B. bei einer Umstrukturierung oder Schließung des Unternehmens.
2. Missbrauch im Unternehmen
Außerdem können Menschen, die aufgrund von Mobbing, Diskriminierung oder anderen Formen des Missbrauchs zur Kündigung gezwungen werden, eine Sperrzeit vermeiden.
3. Aktive Suche
Eine weitere Möglichkeit, eine Sperrzeit zu vermeiden, besteht darin, sich aktiv um eine neue Beschäftigung zu bemühen. Wenn ein:e Arbeitnehmer:in nachweisen kann, dass Schritte unternommen wurden, um eine neue Stelle zu finden, kann unter Umständen während der Sperrzeit Arbeitslosengeld bezogen werden. Das passiert, wenn sich auf Stellen beworben oder an Vorstellungsgesprächen teilgenommen wurde.
4. Bildungsprogramme
Darüber hinaus können auch Arbeitnehmer:innen, die an Berufsbildungs- oder Umschulungsprogrammen teilnehmen, während der Aussperrung Arbeitslosenunterstützung erhalten.
Job kündigen: Freiwillig oder unfreiwillig?
Für Arbeitnehmer:innen ist es auch wichtig, den Unterschied zwischen einer freiwilligen und einer unfreiwilligen Beendigung des Arbeitsverhältnisses zu kennen. Wenn Arbeitnehmer:innen freiwillig kündigen, haben sie während der Sperrzeit keinen Anspruch auf Arbeitslosenunterstützung, während bei einer unfreiwilligen Entlassung während dieser Zeit Leistungen erhalten werden können.
Ein wichtiger Grund kann auch vorliegen, wenn Arbeitgeber:innen mit einer Kündigung drohen und der Arbeitnehmende dieser Entlassung per Eigenkündigung oder Aufhebungsvertrag bloß zuvorkommt. Dann ist jedoch zusätzlich erforderlich, dass
- der Arbeitgeber die Kündigung mit Bestimmtheit angekündigt hat,
- es sich nicht um eine verhaltensbedingte Kündigung handelt,
- das Arbeitsverhältnis mit oder nach Ablauf der Kündigungsfrist endet,
- die Abfindung maximal 0,5 Monatsgehälter pro Jahr der Beschäftigung beträgt (dann wird von der Rechtmäßigkeit der Kündigung ausgegangen) und
- kein besonderer Kündigungsschutz des Arbeitnehmers besteht, etwa wegen einer Betriebsratsmitgliedschaft oder einer Schwangerschaft.
Job kündigen: Darum gibt es die Sperrfrist
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Sperrzeit in Deutschland eine Regelung ist, die darauf abzielt, die aktive Arbeitssuche zu fördern und die Arbeitnehmer:innen daran zu hindern, unmittelbar nach ihrer Entlassung Arbeitslosengeld zu beantragen. Es gibt jedoch genannte Umstände, unter denen Arbeitnehmer:innen eine Sperrzeit vermeiden können, Wenn Arbeitnehmer:inen diese Vorschriften kennen, können sie sicherstellen, dass sie während der Sperrzeit Anspruch auf Arbeitslosengeld haben und in dieser Übergangsphase die notwendige Unterstützung erhalten.