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Aussterbende Berufe: Diese Berufe soll es in 10 Jahren nicht mehr geben

Die Arbeitswelt verändert sich und es gibt immer mehr Jobs, die als aussterbende Berufe zählen. Wir verraten dir, um welche es sich handelt.

Frau Job
© canva.com/aerogondo/Getty Images Pro

Diese 10 Berufe werden in Deutschland am schlechtesten bezahlt

Viele Berufe in Deutschland werden so schlecht entlohnt, dass die Beschäftigten gerade so über die Runden kommen.Wir zeigen dir die 10 schlechtbezahltesten Berufe nach jährlichem Bruttogehalt.

Die Arbeitswelt von Morgen sieht ganz anders aus als heute. Das wissen wir bereits. Schon heute können wir in etwa sagen, wie sich die Welt in den nächsten 10 Jahren entwickeln wird. Alles wird digital, alles wird vernetzt, alles wird automatisiert. Darunter leiden natürlich viele Berufe, die ehemals essenziell waren. Wir zeigen, welche Jobs bald aussterbende Berufe sein werden.

Warum sterben Berufe aus und welche trifft es am schlimmsten?

Die Digitalisierung ist bereits in alle Felder der Wirtschaft eingedrungen und hat die meisten Berufsfelder grundlegend verändert. Wo Computerprogramme neue Möglichkeiten schaffen und den Menschen neue Skills abverlangen, bleiben auf der anderen Seite viele auf der Strecke. Sie werden „weg digitalisiert“. Wo Maschinen unsere Jobs in Zukunft übernehmen werden, welche Tätigkeiten sich grundlegend verändern und welche Berufe aussterben werden, verrät uns der Job-Futuromat.

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In Zukunft werden viele Berufe von technischen Erfindungen ersetzt werden. Foto: getty images/ Maskot

1. Fassküfer:innen

Der Beruf des Fassküfers ist eines der ältesten Handwerke überhaupt. Leider stirbt diese Tradition gerade aus, denn das Handwerk ist sehr aufwendig und es bringt nur langsame Erfolge. Schon im Jahr 2007 lag die Zahl der deutschen Fassküfer:innen nur noch in einem dreistelligen Bereich.

Doch was macht ein Fassküfer (auch Böttcher genannt) überhaupt? Sie stellen Fässer und Gefäße für den Weinanbau und für Brennereien her. Diese Fässer braucht man noch heute für Wein, Rum, Whiskey, Sekt und Champagner, doch werden sie schneller und einfacher mechanisch hergestellt.

Dem Beruf der Böttcher:innen geht eine Ausbildung voraus, die sich vor allem mit der liebevollen Verarbeitung von Holz beschäftigt. Noch immer gibt es vereinzelt Stellen- und Ausbildungsangebote.

2. Drucker:innen

Die Welt wird immer digitaler. Was noch vor wenigen Jahren nicht ohne Papier machbar war, ist heute selbstverständlich digital. Dazu gehören beispielsweise Dinge wie Konzert- und Kinotickets. Heute ist es zudem in bereits vielen Restaurants ganz normal, dass die Speisenkarte nur digital über das Smartphone abrufbar ist – Das war vor der Coronapandemie und den Hygienebestimmungen noch anders. Auch tägliche Zeitungen zählen zu den aussterbenden Druckerzeugnissen.

Je weniger Papier wir benötigen, desto weniger Drucker:innen brauchen wir. In den nächsten 10 Jahren wird sich der Beruf der Drucker:in wohl vollkommen verändern. Anstatt Zeitungspressen werden 3D-Drucker wichtiger werden. Statt Flugblättern und Flyern wird es Online-Newsletter geben.

3. Milchtechnolog:innen

Frische Milch aus dem Supermarkt ist eigentlich gar nicht so frisch. Sie wurde mit viel Mühe und mit Maschineneinsatz so aufbereitet, dass sie weniger Fett enthält und länger haltbar ist. Dafür zuständig sind sogenannte Milchtechniker:innen. Zu ihren Aufgaben gehören Zentrifugieren, Pasteurisieren, Milchkulturenherstellung und so weiter.

Der Beruf des Milchtechnologen und der Milchtechnologin ist aus zwei Gründen besonders gefährdet. Zum einen lässt sich dieser Beruf heute bereits zu gut 90 % automatisieren und durch Maschinen ersetzen, so der Job-Futuromart. Außerdem verändert sich die Milchindustrie gerade grundlegend. Es gibt heute bereits unfassbar viele vegane Alternativen zu gewöhnlicher Milch, die immer weiter in der Gesellschaft anerkannt sind. Sie sind gesünder, verursachen weniger CO2- und Umweltschäden und sie schmecken vielen auch noch besser.

Die Rede ist von Hafer-, Mandel-, Soja-, Reis- und Cashewdrinks. Werden es diese Getränke schaffen, die Milch zu ersetzen? Wahrscheinlich nicht. Doch in 10 Jahren werden wir bestimmt sehr viel mehr Ausgewogenheit zwischen Milch und Milchalternativen finden.

4. Näher:innen

Die Textilbranche wandelt sich gerade rapide. Sie wird immer schneller und immer weniger nachhaltig, auch wenn die meisten großen Konzerne behaupten, sie würden „nachhaltig“ produzieren oder sich „um ihre Mitarbeitenden kümmern.“ Fakt ist, dass heute bereits die meisten unserer Klamotten von Näher:innen aus ärmeren Ländern wie Bangladesch stammen. Sie werden dort Hungerlöhne produziert und hier (beispielsweise in Deutschland) gekauft, ein paar Mal getragen und dann wieder weggeworfen.

Näher:innen werden laut Job-Futuromarkt in Deutschland zu 100 % nicht mehr gebraucht, denn Kleidung hier produzieren zu lassen, wäre einfach viel zu teuer.

Klamotten vs. Kleidungsstücke: Früher sagte man Kleidungsstücke, heute sagt man Klamotten. Das zeigt bereits, dass wir den Respekt vor unseren Outfits verloren haben. Früher wurde. mit einer Klamotte nämlich einfach nur ein wertloser Gegenstand beschrieben.

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Näher:innen werden heute schon oftmals von Maschinen abgelöst. Foto: TextureWorld /

5. Konditor:innen

Die schönsten Torten backt sowieso Oma, da ist nichts dran zu rütteln. Doch alle anderen Backerzeugnisse werden zunehmend von Maschinen gefertigt. In einer Zeit, in der wir Gerichte sogar ausdrucken können, ist das Backen von Hand für den großen Betrieb weitestgehend überflüssig geworden. Zu diesem Beruf gehören folgende Schwerpunkte: modellieren, backen, Teig herstellen, glasieren und Rezepte verfeinern. All diese Aufgaben können laut Job-Futuromarkt zu 70 % ersetzt werden.

6. Finanzbuchhalter:innen

„Mach was mit Finanzen! Das ist ein total sicherer Job.“ Fast schon höre ich meine Eltern mir in den Ohren liegen. In den alten Zeiten war das Nachhalten der Bücher in einer Firma wirklich ein sehr wichtiger und unersetzbarer Beruf. Man musste damals zwar mit Computerprogrammen arbeiten, sie verstehen und auswerten, doch eine menschliche Hand war existenziell.

Die digitale Buchhaltung wird aber immer besser und die Systeme immer ausgeklügelter. Um die Finanzbuchhaltung in Zukunft vollkommen automatisiert ablaufen zu lassen, braucht man in Zukunft wahrscheinlich keine Menschen mehr, sondern einen soliden Datensatz, auf den sich die Computer verlassen können. Laut Job-Futuromat werden die Finanzbuchhalter:innen zu 100 % austauschbar gegen Maschinen sein.

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Das Home-Office kann auch für zusätzliche Einkünfte ein Vorteil sein. Foto: undrey / gettyimages

7. Brauer:innen & Weintechnolog:innen

Sich den ganzen Tag mit Bier oder Wein zu beschäftigen klingt wie Musik in deinen Ohren? Das können wir sehr gut nachvollziehen. Allerdings sollten sich alle darüber im Klaren sein, dass die Berufe der Braumeisterin oder des Weinexperten bald nur noch einigen wenigen möglich sein wird. Diese Traumberufe können nämlich laut Job-Futuromarkt jetzt schon zu bis zu 80 % automatisiert werden. Bei Brauer:innen sind es sogar 13 von 14 täglichen Tätigkeiten, die einer Maschine überlassen werden können. In zehn Jahren wird es somit wahrscheinlich nur noch sehr wenige Menschen geben, die das Handwerk des Bierbrauens oder des Weinkelterns beruflich machen.

8. Bergbauer:innen

Die Bergbauarbeiter:innen oder auch Kumpel genannt, haben sich darum gekümmert, dass die Rohstoffe aus dem Boden geholt werden und wir sie weiterverarbeiten können. Im Kohlebau wurde Kohle geschürft, um sie zur Energie- und Stromversorgung zu nutzen. Einer der wichtigsten Rohstoffe war außerdem das Erdöl. Der in Deutschland bekannteste Standort für Bergbau ist noch immer das Ruhrgebiet, auch wenn die Stollen heute nicht mehr genutzt werden.

Die gesamte Bergbaubranche unterliegt einem riesigen Wandel, denn die Digitalisierung automatisiert viele Arbeiten der Bergbauer:innen. Das führt auf der einen Seite zu viel mehr Effizienz, auf der anderen Seite auch zu mehr Sicherheit für die Mitarbeitenden.

Heute müssen weniger Kumpel in die Stollen hinab und erledigen mehr Aufgaben der Überwachung. Die Automatisierbarkeit für Bergbauarbeiten liegt bereits bei 75 %. Expert:innen sprechen davon, dass der Beruf des/der Berg- und Maschinenmanns/-frau um 100 % ersetzt werden kann. Bergmechaniker:innen können bald zu 88 % ersetzt werden.

9. Atomkraftwerkmitarbeiter:innen

Wer in Deutschland heute noch in der Atombranche arbeitet, der oder die sollte sich schleunigst nach einem neuen Job oder nach einem neuen Heimatland umschauen. Denn Deutschland hat sich vorgenommen, bis zum Ende des Jahres 2022 aus der Atomenergie auszusteigen. Mehr und mehr Atomkraftwerke gehen dafür vom Netz.

Allerdings sieht das in anderen europäischen Ländern anders aus. In Frankreich, Polen und Italien werden aber noch immer neue Werke gebaut. Das größte Atomkraftwerk Europas steht in Finnland und ist gerade erst fertig gebaut worden.

Übrigens: Du hast bereits einen Job mit Zukunft, aber du hasst es dort? Die richtige Einstellung machts! Erfahre hier, wie du aus einem Hassjob einen Traumjob machst.

10. Juwelier:innen

Wer heute noch zum Juwelier:innen geht, der heißt entweder Geiss mit Nachnamen, oder hat demnächst vor zu heiraten. Durch Modeketten, Amazon und Co. ist günstiger Modeschmuck viel weiter verbreitet als edles Gehänge. Der Trend verschiebt sich also weg vom Qualitätsschmuck, der über Generationen hinweg getragen wird, hin zum kurzlebigeren Modeschmuck.

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Der Job des Juweliers ist ein Handwerk, das bald nicht mehr gebraucht wird.(Photo: kylefrederick10)

11. Zeitungsreporter:in

Damit hätten wahrscheinlich die Wenigsten gerechnet: Doch auch der Beruf der Reporter:in ist in Gefahr. Laut Career Cast wird es bereits im Jahr 2022 gut 13 % weniger Zeitungsreporter:innen geben. Das liegt nicht nur daran, dass der Journalismus von Print auf die digitale Schiene verlegt. 

Ein anderer wichtiger Faktor ist, dass der Beruf der Journalist:in nicht geschützt ist. Auf Social Media kann jede:r ein:e rasende:r Reporter:in sein. Jeder Mensch kann seinen eigenen Blog starten und News bzw. Meinungen verbreiten. Hoffen wir, dass das die Verschwörungstheoretiker:innen nicht noch weiter auf den Plan ruft und gute Medien nicht aussterben.

12. Datentypist:in

Der Beruf der Datentypist:in ist schnell erklärt: Er oder sie übernimmt Daten und Zahlen aus Online- oder Offline-Dokumenten und pflegt diese in unternehmensinterne Systeme ein. Noch ist diese Stelle für die meisten Handelsunternehmen wichtig, denn Verträge sind für Computerprogramme oft noch zu kompliziert, um automatisch übernommen zu werden.

Doch sollte sich niemand darauf ausruhen. Der Beruf des/der Datentypist:in verschwindet bereits jetzt Schritt für Schritt. Algorithmen und Programme werden immer besser und AI erfasst immer zielgerichtetere Daten.

13. Reisebüroangestellte

Klassische Reisebüros werden immer weniger, denn jede:r kann sich unproblematisch übers Internet seine eigene Reise zusammenstellen. Die Inspiration bekommen wir von Instagram, die Recherche erfolgt über TripAdvisor und die Buchung wird über booking.com abgeschlossen. 

Viele sind allerdings ebenfalls dazu übergegangen, im Reisebüro eine umfangreiche Beratung abzuholen und danach dennoch seine Reise online zu buchen.

14. Postbot:innen

Mal Hand aufs Herz: Wann hast du das letzte Mal einen Brief verschickt, der nicht ans Arbeitsamt oder an eine offizielle Stelle ging? Schon so lange her? Der Beruf der Postbeamten wird vielleicht nicht komplett aussterben, aber er wird auf ein absolutes Minimum beschränkt werden. Schon jetzt vermuten Expert:innen von Career Cast, dass bis zum Jahr 2022 ein Einstellungsrückgang von gut 28 % zu erwarten ist.

15. Landwirt:in

Die Landwirtschaft hat gerade so viel Ertrag und Umsatz wie noch nie seit der Geschichte der Menschheit. Und trotzdem arbeiten jetzt viel weniger Bäuer:innen und Landwirt:innen als noch vor 50 Jahren. Und das, obwohl wir viel mehr Fleisch essen. Der Grund für den Rückgang sind die Maschinen, die es Landwirt:innen immer einfacher machen, die Arbeit zu erledigen. So verändert dieser Beruf sich langsam aber sicher. Er wird nicht aussterben, doch er wird viel weniger Menschen unter sich beschäftigen können.

Was es aber in Coronazeiten bedeutet systemrelevant zu sein, erfahren wir im Interview mit einer Spargelarbeiterin.

Landwirtschaft
Auch in der Landwirtschaft werden immer weniger Menschen gebraucht.(Photo: imago images/Cavan Images)

16. Flugbegleiter:in

Nicht der Digitalisierung wegen, sondern weil die Flugbranche an sich sehr umstritten ist, haben es auch die Flugbegleiter:innen in Zukunft wohl schwer. Die nächsten Jahre sollten für uns bereithalten, dass weltweit weniger geflogen wird, um den CO2-Haushalt einigermaßen auszugleichen. Obwohl das der Umwelt zugute kommt, werden die Flugbegleiter großflächig darunter leiden.

Die Firma Ryanair ist während der Coronazeit sogar dazu übergegangen, die Pilot:innen zwischenzeitlich auch noch den Job der Stewards und Stewardessen zu übergeben. 

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Der Beruf der Stewardess ist ebenso gefährdet. Aber nicht der Digitalisierung wegen.(Photo: imago images/Future Image)

17. Prüfer:in

Jeder Mensch, der beruflich Qualitätskontrollen durchführt, wird früher oder später von einer Maschine ersetzt werden können. Das Problem bei diesen Jobs ist, dass der Mensch niemals so präzise arbeiten kann wie eine Maschine. Denn wenn ein Programm richtig eingestellt ist, wird es nicht müde und kann ohne Flüchtigkeitsfehler genau das tun, was ihm gesagt wurde. 

Redaktionstipp: Du bist ohnehin unglücklich in deinem Job? Dann ist es vielleicht an der Zeit, zu kündigen und etwas Neues anzufangen.

18. Lagerarbeiter:in

Viele Unternehmen tüfteln bereits daran, wie man die schwere Arbeit der Lagermitarbeiter:innen am besten von Robotern übernehmen lassen könnte. Bis zu einem gewissen Grad wird das bald möglich sein. Es wird viel weniger Menschen geben, die viel weniger schwere Arbeit erledigen müssen.

Kein hektisches Zusammensuchen der Utensilien, sondern ein gezielter Handgriff der Maschine. Menschen wird in es naher Zukunft nur noch für die Überwachung der Maschinen geben.

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Lagerverräumung wird demnächst nicht mehr von Menschen, sonderrn von Maschinen ausgeführt werden.

19. Schuhmacher:in

Auch der Beruf des/der Schuhmacher:in gehört zur Kategorie „aussterbende Berufe“. In Deutschland gibt es zwar bisher noch einige familiäre Betriebe, die bis heute noch Schuhe per Hand fertigen oder diese Reparieren, die Nachfrage dafür nimmt aber immer weiter ab.

Schuhe mit der Hand der herzustellen ist ein aufwändiger Prozess und dauert deutlich länger, als die mechanischewird es in den nächsten Jaren vorrausssichtlich dazu kommen, dass die Nachfrage für handgefertigte Schuhe noch weiter abnimmt.

Fazit: Auch für aussterbende Berufe gibt es Hoffnung

Die Jobs, die auf dieser Liste aufgeführt wurden, werden es in der Zukunft durchaus schwer haben. Oft ist es einfacher, die Aufgaben, die einst Menschen übernahmen, in der Zukunft von Maschinen durchführen zu lassen. Das bedeutet aber nicht, dass diese Berufe komplett aussterben werden. Im Gegenteil: Es wird weniger Menschen geben, die diese Berufe durchführen. Diejenigen, die es tun, sind dafür aber wahre Expert:innen auf ihrem Gebiet.

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