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Berufsabschlüsse: Sind sie eigentlich für immer gültig?

Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen oder Arbeitslosigkeit: Es gibt viele Gründe, warum Menschen aus dem Beruf auszuscheiden. Doch was ist mit dem Berufsabschluss – kann er verfallen? Wir haben die Antwort.

Frau schüttelt eine Frau im Büro die Hand.
© Getty Images/Luis Alvarez

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Stehst du nach einer längeren Pause wieder vor dem Einstieg in den Job? Dann fragst du dich bestimmt, ob dein Berufsabschluss noch immer gültig ist. Denn schließlich ändert sich die Arbeitswelt ständig. Doch bedeutet dies auch, dass man nach einer längeren Arbeitsauszeit auch wieder die Schulbank drücken muss? Wir verraten dir, wie lange Berufsabschlüsse gültig sind und was es beim Wiedereinstieg alles zu beachten gilt.

Rückkehr in den Beruf: Ist der Berufsabschluss für immer gültig?

Laut Robert Schweizog, ehemaliger Geschäftsführer für Bildung und Fachkräfte bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) in Nordrhein-Westfalen, ist es dem Ermessen des jeweiligen Arbeitgebers überlassen, ob Bewerber*innen mit einem Berufsabschluss nach einer längeren Pause als Ungelernte angesehen und eingestellt werden. Jedoch gibt es in Deutschland keine rechtliche Festlegung, dass ein Berufsabschluss jemals verfällt. Wie Schweizog betont: „Berufs- und Studienabschlüsse verfallen nicht und sind ein Leben lang gültig.“

Ein Abschlusszeugnis allein kann nicht mit absoluter Sicherheit belegen, dass die Kompetenzen der Bewerberin bzw. des Bewerbers noch immer auf dem neuesten Stand sind. Es dokumentiert lediglich, dass diese Fähigkeiten zu einem bestimmten Zeitpunkt vorhanden waren – nämlich zum Zeitpunkt der Prüfung. Daher liegt es im Ermessen des Arbeitgebers, ob die Kompetenzen des Bewerbers bzw. der Bewerberin für die Stelle noch relevant sind.

Berufsentfremdung mit gesunkenem Kenntnisstand

Aufgrund des Fachkräftemangels werden Berufsrückkehrerinnen und -rückkehrer dringend gebraucht. Allerdings gestaltet sich der Wiedereinstieg in den Job oft schwierig. Ein Mangel an praktischer Erfahrung über mehrere Jahre hinweg erschwert in vielen Fällen die Integration in den Arbeitsalltag.

Ein Umstand, den auch  Vanessa Thalhammer von der Bundesagentur für Arbeit gegenüber „n-tv.de“ bestätigt: Wenn Kundinnen und Kunden mehr als vier Jahre nicht mehr im erlernten Beruf tätig gewesen sind, gehen wir von einer Berufsentfremdung mit gesunkenem Kenntnisstand aus.“ Die Folge: Auch wenn man einen Berufsabschluss hat, muss man bei einer mehrjährigen Abwesenheit vom Beruf im Grunde wieder von vorne beginnen.

Erfolgreicher Wiedereinstieg in den Beruf hängt von der Branche ab

Wie gut die Integration in die Arbeitswelt gelingt, hängt in erster Linie von dem Beruf ab, in dem man den Abschluss erworben hat. So bleiben zum Beispiel eines Berufskraftfahrers bzw. einer Berufskraftfahrerin länger auf dem neusten Stand, als die Fähigkeiten von Personen, die in komplexen Prozessen in der IT-Branche oder im kaufmännischen Bereich tätig waren.

Für Wiedereinsteiger:innen ist es von entscheidender Bedeutung, wie schnell sie sich in ihr Berufsfeld einarbeiten und neues Wissen aneignen können. Eine hohe Motivation und ausgeprägte soziale Kompetenzen sind dabei Schlüsselfaktoren für eine erfolgreiche Rückkehr in den Job.

Trotz Berufsabschluss: Fort- und Weiterbildungsangebote wahrnehmen

Damit der Wiedereinstieg in den Beruf nichts im Wege steht, solltest du Fort- und Weiterbildungsangebote unbedingt wahrnehmen. Denn diese tragen maßgeblich dazu bei, in der rasant entwickelnden Berufswelt nicht den Anschluss zu verlieren. In manchen sind Fortbildungen sogar vorgeschrieben, um den Berufstitel nicht zu verlieren. Hierzu gehören zum Beispiel Berufe im juristischen oder medizinischen Bereich.

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Quellen: antenne.de, merkur.de und morgenpost.de

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