Lügen im Bewerbungsgespräch ist generell keine gute Idee – und trotzdem tun es Tausende täglich. Für viele gilt dies als die Taktik der Gewinner:innen. Doch kann das nicht auch total gefährlich werden? Und wo ist die Grenze zwischen „erlaubt und nicht erlaubt“? Wir haben uns schlaugemacht und liefern dir in diesem Artikel alle Fakten.
Lügen im Bewerbungsgespräch: Ist das nicht vollkommen normal?
Seien wir mal ehrlich: Sicherlich hat jede:r von uns schon einmal im Bewerbungsgespräch gelogen. Schließlich wollen wir uns gerade hier von unserer besten Seite zeigen. Wir klingen anders, sind fröhlicher und offener als vielleicht normalerweise, übertreiben, schmücken unsere Geschichten aus und dehnen die Wahrheit. Wir alle wissen trotzdem auch, dass Authentizität nirgends so wichtig ist, wie beim Bewerbungsgespräch. Doch was ist nun „normal“ beim Lügen im Bewerbungsgespräch?
Laut Prof. Volker Sommer sind eine kleine Übertreibung und das Dehnen der Wahrheit bis zu einem gewissen Grad „weder gewissenslos noch schäbig“. Er nennt diese Art des Lügens eine „Triebfeder der Intelligenz“ und beschreibt damit, dass das Maß an Kreativität in einer Lüge unglaublich hoch ist. Doch wie bei so vielen Dingen ist das Maß entscheidend, wenn es ums Lügen im Bewerbungsgespräch geht.
Außerdem gibt es Situationen, in denen dein neuen potenzieller Arbeitgeber dir private Fragen stellen könnte, die im Vorstellungsgespräch nichts zu suchen haben oder sogar verboten sind. Dabei geht es um die Familienplanung, Fragen zu deiner gesundheitlichen Situation oder privaten Ansichten. In diesen Situationen ist es laut Business-Expert:innen völlig legitim, mit einer Notlüge zu antworten, statt zu sagen: „Das geht Sie überhaupt nichts an!“
„Faking“ im Bewerbungsgespräch: Langfristig nicht von Vorteil
Authentizität ist also das A und O bei einer neuen Jobbewerbung. Aufgrund dessen sollte man seinen möglichen neuen Vorgesetzten nicht unbedingt eine Lüge nach der anderen auftischen – egal, wie klein diese ist. Eine Spur extremer ist das sogenannte „Faking“, welches in Fachkreisen mittlerweile schon bekannt ist. Hierbei handelt es sich nicht mehr um eine kleine Lüge, sondern um verdrehte oder sogar komplett falsche Informationen.
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Forscher:innen der Universität Ulm fanden heraus, dass Faking im Bewerbungsprozess hilfreich sein kann, da eine hohe Intelligenz für dieses Phänomen gefragt ist. Auf die lange Sicht hingegen kann das Faken und Lügen nicht von Vorteil sein – die Wahrheit kommt meistens ans Licht. Stehe also zu deinen „Imperfektionen“ und lasse deine neuen Vorgesetzten wissen, dass du zwar nicht perfekt im Allgemeinen bist, aber perfekt für den Job allemal.