Bei einer Grippe kann niemand arbeiten: Du hast Kopf-, Glieder- und Halsschmerzen und kannst dich bei einer starken Ausprägung nicht richtig konzentrieren. Doch nicht immer ist eine Krankheit so schlimm, dass du dich direkt für ein paar Tage bei der Arbeit krankmelden musst. Manchmal hast du auch einfach nur eine Erkältung: Dir läuft die Nase und du musst niesen. Solltest du dich auch dafür krankmelden? Bei vielen Arbeitgebern wird es nicht gerne gesehen, wenn du das tust. Lohnt es sich deshalb, eine Grippe vorzutäuschen, auch wenn du nur eine Erkältung hast? Wir zeigen dir, was es bedeutet, eine Grippe als Krankheitsgrund bei der Arbeit anzugeben.
Grippe vortäuschen: Das solltest du wissen, wenn du es versuchen willst
Sich krankzumelden ist ein Kinderspiel: Bei den meisten Arbeitgebern musst du dich am Tag der Krankheit telefonisch melden. Bei anderen ist es noch einfacher: Du musst einfach nur eine Email an die Vorgesetzten schreiben. Wo liegen nun die Unterschiede bei einer Krankschreibung? Um zu wissen, was du bei der Krankmeldung angeben solltest, musst du die unterschiedlichen Symptome kennen.
Die Symptome einer Grippe
Eine Grippe (Influenza) und eine Erkältung (auch bekannt als eine Atemwegsinfektion oder eine akute respiratorische Infektion) sind beide Infektionen der Atemwege, aber sie werden von verschiedenen Viren verursacht. Das sind die wichtigsten Unterschiede bei den Symptomen von Grippe und Erkältung:
Grippe:
- Häufig plötzlicher Beginn mit hohem Fieber (über 38°C) und Schüttelfrost
- Schwere Kopfschmerzen
- Gliederschmerzen
- Trockener Husten
- Abgeschlagenheit und Erschöpfung
- Halsschmerzen und manchmal auch Schmerzen beim Schlucken
- Schnupfen, aber dieses Symptom ist weniger ausgeprägt als bei einer Erkältung
Erkältung:
- Allmählicher Beginn mit niedrigem Fieber (unter 38°C)
- Kopfschmerzen
- Gliederschmerzen, aber in der Regel weniger schwerwiegend als bei der Grippe
- Husten, aber in der Regel weniger trocken als bei der Grippe
- Halsschmerzen und Schmerzen beim Schlucken
- Schnupfen, laufende Nase und verstopfte Nase
Wir sehen also, dass sich eine Grippe und eine Erkältung in ihren Symptomen nicht sonderlich unterscheiden. Jedoch ist eine Grippe meist stärker ausgeprägt.
Coronainfektion:
- Fieber
- Trockener Husten
- Abgeschlagenheit und Erschöpfung
- Kurzatmigkeit
- Kopf- und Gliederschmerzen
- Schmerzen im Hals
- Niesen
- Schnupfen (in manchen Fällen)
- Diarrhoe und Erbrechen (in manchen Fällen)
Coronainfektionen können Symptome haben, die Grippe- und Erkältungssymptome ähneln, aber sie können auch andere Symptome wie Kurzatmigkeit und Diarrhoe verursachen. Es ist wichtig, dass du dich bei jeglichen Anzeichen einer Atemwegsinfektion von einem Arzt untersuchen lässt, um die richtige Behandlung zu erhalten.
Grippe vortäuschen? Ab zum Arzt!
Bei Anzeichen einer Erkältung solltest du dich nicht ins Büro begeben. Denn auch wenn du dich „okay“ fühlst, kannst du dennoch andere anstecken. Deren Immunsystem kommt damit vielleicht nicht so gut klar wie deines. Sollte deine Arbeit also erfordern, im Büro oder an einem anderen Ort aufzutauchen, ist es sehr ratsam, sich krankzumelden.
Solltest du planen, mehrere Tage auszufallen, brauchst du eine Krankschreibung vom Arzt oder der Ärztin. Auch wenn die meisten Ärzt:innen ganz genau erkennen, ob du wirklich krank bist oder nicht, werden sie dich meist ohne allzu tiefgehende Fragen einfach krankschreiben lassen. Natürlich ist eine ordentliche Krankschreibung der einfachste Weg, um bei deinen Vorgesetzten fein raus zu sein. Du kannst dafür entweder in eine Praxis gehen, oder dich auf einer Online-Arzt-Praxis anmelden und dort eine Krankschreibung ausstellen lassen.
Krankheit simulieren: Wie du schon vorher schauspielerst
Wer krank ist, der verhält sich grundsätzlich anders als wenn er oder sie gesund ist. Eine Krankheit vorzugaukeln, ist somit auch immer mit Schauspielerei verbunden. Diese Dinge sind häufig angewandte Möglichkeiten, mit denen du anderen deine Krankheit zeigs. Du solltest allerdings vorsichtig sein, da dein Chef oder deine Chefin wahrscheinlich die meisten dieser Krankheitssymptome bereits kennt.
- Direkt bei der Begrüßung solltest du das Händeschütteln vermeiden und dich mit den Worten „Ich will dich nicht anstecken“ vorstellen.
- Sollte dich eine:r deine:r Kolleg:innen fragen, wie dein Wochenende war, dann sage: „Ach, sehr ruhig. Ich glaube ich brüte etwas aus.“
- Mache deinem Chef oder deiner Chefin klar, dass du dich nicht gut fühlst, indem du dich zwischendurch zu räusperst und die Schläfen massierst. Wenn du direkt nach Hause geschickt werden willst, dann kannst du auch zu husten oder zu niesen beginnen.
Grippe vortäuschen für Fortgeschrittene
Den meisten Chef:innen sind die typischen kleinen Tricks aber bereits leidlich bekannt. Mit diesen kleinen Krankheitssymptomen kannst du niemanden mehr beeindrucken. Was du eigentlich willst, ist, dass dein:e Chef:in dich höchstpersönlich vom Arbeiten verdammt und dir sagt, dass du dich erst wieder dort tummeln sollst, wenn du wieder vollständig genesen bist. Diese Tipps haben wir gefunden. Dass das tatsächlich funktioniert, können (und wollen) wir dir nicht garantieren …
- Niesen: Willst du am Telefon dein:e Chef:in von deiner Krankheit überzeugen, dann streue dir zuvor ein wenig Pfeffer auf deine Kleidung. Während des Telefonierens schnupperst du daran. Dann musst du garantiert niesen.
- Wässrige Augen: Tränende Augen bekommst du, indem du dir ein wenig scharfe (Pfefferminz-)Zahnpasta unter die Augen reibst. Pass aber auf, dass sie nicht direkt ins Auge gerät. Auch Tigerbalm auf dem Handrücken klappt, wenn du damit nah am Gesicht rumfuchtelst.
- Blässe: Um eine fahle Haut zu simulieren, solltest du dir nicht einfach nur helles Make-up ins Gesicht knallen. Das sieht man sofort. Nimm dir lieber einen dunkelgrünen Lidschatten und trage ihn sorgfältig UNTER den Augen auf. Deine Haut wird im Vergleich zu den dunklen Schatten unter den Augen heller und blasser erscheinen.
- Hausapotheke: Wenn dein:e Chef:in an deinem Schreibtisch vorbeikommt und deine gesamte Hausapotheke darüber verteilt sieht, spricht er/sie dich wahrscheinlich schon an, ohne dass du etwas sagen musst.
- Flüstern: Wenn du morgens zur Arbeit kommst und von Beginn an nur flüsterst, weil deine Stimme „weg“ ist, kann es ebenfalls gut sein, dass du gleich wieder nach Hause geschickt wirst. In vielen Berufen ist die Stimme nämlich existenziell.
- Zerknüllte Taschentücher: Wenn du im Büro bist, sollte dein Schreibtisch auch aussehen, als wärst du krank. Zerknüllte Taschentücher, eine große Tasse Tee und die oben genannte Hausapotheke tun ihr Übriges.
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Die vorangegangenen Tipps sind natürlich nicht ganz ernst gemeint. Mit Krankheiten solltest du nicht spielen. Sollte dein Chef oder deine Chefin herausfinden, dass du simuliert hast, ist das sogar ein Grund, um gefeuert zu werden.