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Ghostwriting im Studium: Wenn du das tust, wirst du exmatrikuliert

Ghostwriting im Studium ist der Traum vieler Student:innen. Aber ist das überhaupt erlaubt? In diesem Artikel erfährst du, worauf genau du achten musst.

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Wenn du auch über Ghostwriting im Studium nachdenkst, solltest du zuvor diese Dinge beachten. Foto: IMAGO/Westend61

Du hast mal wieder gar keine Lust und Zeit, deine Hausarbeit zu schreiben? Dann engagiere doch einfach eine:n Ghostwriter:in. Das ist zwar der Traum vieler Student:innen, in der Realität kann das aber weitreichende Folgen haben. In diesem Artikel erfährst du alles zum Thema Ghostwriting im Studium.

Was ist Ghostwriting?

Ein Ghostwriter ist eine Person, die im Auftrag anderer Texte schreibt. Aus diesem Grund werden Ghostwriter auch häufig Auftrags- oder Phantomschreiber. Der Prozess dieses Textens für andere nennt sich dann Ghostwriting.  

Wörtlich übersetzt bedeutet Ghostwriter „Geisterschreiber“. Und genau das steckt auch dahinter. Ein Ghostwriter agiert nämlich eher im Hintergrund und auch der jeweilige Name erscheint nicht auf dem Text oder dem Buch, das der Ghostwriter geschrieben hat.

In der Regel lässt sich ein solcher Ghostwriter über eine bestimmte Agentur buchen. Achte bei der Auswahl einer solchen Agentur aber unbedingt auf eine gewisse Seriosität. Je nach Agentur, der Art des Textes und des Aufwändigkeitsgrades kannst du schon mal mit einem Preis von etwa 55 bis 85 Euro pro Seite rechnen. Bei einem Seitenumfang von ca. 25 Seiten musst du also in jedem Fall ein paar Tausend Euro auf den Tisch legen.

Tipp: Eine gute Ghostwriting-Agentur prüft beispielsweise Hausarbeiten auch immer noch mit einer Plagiats-Software, um zu überprüfen, dass es sich bei der Hausarbeit auch wirklich um ein Unikat handelt.

Diese beiden Varianten des Ghostwritings gibt es

Beim Ghostwriting unterscheidet man außerdem zwei verschiedene Varianten. Dazu zählen…

  • das allgemeine Ghostwriting: Dazu zählt beispielsweise, wenn du einen Ghostwriter engagierst, um eine Rede, ein Buch oder einen anderen nicht akademischen Text zu verfassen. Häufig wird diese Art des Ghostwritings von Politiker:innen oder Prominenten in Anspruch genommen.
  • das akademische Ghostwriting: Diese Art des Ghostwritings bezieht sich vor allem auf Texte, die mit deiner Bildung zu tun haben. Engagierst also einen Ghostwriter, um eine Bewerbung oder eine Hausarbeit für dich zu schreiben, zählt das zum akademischen Ghostwriting. Mit dieser Variante beschäftigen wir uns in diesem Artikel hauptsächlich.
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Ein Ghostwriter schreibt gegen Bezahlung Texte für dich. Foto: AndreyPopov/Getty Images via Canva.com

Ist Ghostwriting im Studium eigentlich erlaubt?

Ghostwriting könnte also eine einfache Methode sein, deine Hausarbeiten anfertigen zu lassen. Das ist besonders relevant für dich, wenn dir das Schreiben nicht besonders gut liegt oder du einfach keine Zeit dafür findest. Doch ist Ghostwriting im Studium überhaupt erlaubt?

Grundsätzlich ist Ghostwriting nicht illegal. Zwar wird es hauptsächlich von Autor:innen genutzt, um Bücher zu verfassen, allerdings steht es eben auch allen Studierenden frei, einen Ghostwriter für die eigenen Haus- oder sogar Abschlussarbeit zu engagieren.

Dennoch müssen dabei einige Dinge beachtet werden. Das Verfassen der Arbeit allein, stellt nämlich nicht das Problem dar. Wenn es allerdings um die tatsächliche Verwendung der Arbeit geht ist das Ganze leider nicht mehr so legal.

Die meisten Student:innen müssen am Ende einer solchen Arbeit immer durch eine eidesstattliche Erklärung versichern, dass sie diese Arbeit selbst und ohne fremde Hilfe verfasst haben. Bei den meisten Unis werden Student:innen, die gegen diese Regel verstoßen, zwangsexmatrikuliert.

Einfach die Hausarbeit durch einen Ghostwriter schreiben zu lassen ist also nicht erlaubt. Stattdessen kann dir Ghostwriting aber anderweitig behilflich sein:

1. Ghostwriting als Inspiration

Auch wenn du die Arbeit eines Ghostwriters nicht einfach abschreiben darfst, so eine Vorlage kann durchaus eine Inspiration für dich sein. Besonders hilfreich ist ein Ghostwriting, wenn du gerade eine totale Schreibblockade hast und einfach gar nicht mehr weißt, wie du weitermachen sollst.

Ghostwriter sind echte Profis. Daher ist es sinnvoll, dir anzugucken, wie sie an die Sache herangehen würden. Hast du das einmal gesehen, fällt es dir bestimmt leichter, deine Arbeit fortzuführen.

Frau Schreibtisch
Ghostwriting kann zwar sehr vorteilhaft sein, jedoch bringt es auch zahlreiche Nachteile mit sich. Foto: imago images/Cavan Images

2. Ghostwriting als Unterstützung

Ein Ghostwriter muss aber nicht direkt die ganze Arbeit für dich schreiben, sondern kann dir auch als eine Art Trainer zur Verfügung stehen. Ghostwriter haben schließlich selber irgendwann mal ein Studium abgeschlossen und sind außerdem echte Expert:innen, wenn es um wissenschaftliches Arbeiten geht.

So kannst du ihr/ihm alle Fragen stellen, die du zu deiner Hausarbeit hast und du erhältst ganz professionelle Antworten darauf.

3. Ghostwriting als Korrektur

Das Schreiben einer Hausarbeit ist gar nicht das Problem? Dann lass deine Arbeit doch einfach von einem Ghostwriter Korrektur lesen. So bekommst du ein professionelles Feedback zu deiner Arbeit und kannst sie mit gutem Gewissen deinen Professor:innen überreichen.

Tipp: Nimmt der Ghostwriter noch ein paar Änderungen an deiner Hausarbeit vor, verstößt das in der Regel nicht gegen die Prüfungsordnung. Den Großteil der Arbeit hast du ja selbst erledigt. Um wirklich sicherzugehen, solltest du allerdings nochmal genau die Prüfungsordnung deiner Uni durchlesen.

Das sind die Vor- und Nachteile eines Ghostwriters

Falls du dir jetzt immer noch unsicher sein solltest, ob Ghostwriting im Studium für dich infrage kommt oder nicht, haben wir von wmn hier einige Vor- und Nachteile von Ghostwriting im Studium aufgelistet:

1. Vorteile

  • Das Engagieren eines Ghostwriters kann für viele Student:innen eine große Erleichterung sein, da sie so mehr Zeit haben, andere Dinge für die Uni zu erledigen.
  • Nicht allen liegt das wissenschaftliche Arbeiten. Ein Ghostwriter beherrscht sein Handwerk hingegen. So ermöglichen Ghostwriter Student:innen einen Studienabschluss, die ansonsten vermutlich durchgefallen wären, weil sie vielleicht nicht besonders gut formulieren können.

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2. Nachteile

  • Ein Ghostwriter ist extrem teuer. Ja nach Aufwand und Art der Arbeit muss man schonmal mehrere Tausend Euro auf den Tisch legen. Hier musst du selbst entscheiden, ob es dir das wert ist.
  • Bedenke stets, dass du dich in einer rechtlichen Grauzone befindest, wenn jemand anderes deine Arbeit erledigt. Viele Unis werten Ghostwriting im Studium als einen Täuschungsversuch, der bis zur Exmatrikulation führen kann.
  • Sei dir darüber klar, dass du die Arbeit nicht selbst verfasst hast. Du wirst vermutlich dein Leben lang damit leben müssen, dass du deinen Abschluss oder die eine Prüfung nur durch Schummeln bekommen beziehungsweise bestanden hast.

Fazit: Ghostwriting im Studium ist und bleibt eine Grauzone

Einen Ghostwriter zu engagieren kann durchaus eine große Hilfe sein, um zum Beispiel deine Arbeit zu korrigieren oder um dich zu inspirieren. Von allem, was darüber hinaus geht, solltest du allerdings absehen.

Zwar wäre es einerseits echt eine große Erleichterung, wenn einfach jemand anders die Hausarbeit für einen schreiben könnte. Andererseits musst du immer bedenken, dass diese Arbeit dann auch nicht dein eigenes Werk ist. Und stolz kannst du darauf schon mal gar nicht sein.

Das Selberschreiben einer Hausarbeit ist zwar sehr zeitaufwendig und lästig, jedoch zahlt es sich im Endeffekt aus, da du dabei gleichzeitig auch etwas für dein Studium lernst. Am Ende entscheidest aber du selbst, inwiefern Ghostwriting im Studium eine Option für dich ist.

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