Es könnte die bedeutendste Veränderung seit seiner Einführung sein: Die Europäische Zentralbank (EZB) plant nämlich die Einführung des digitalen Euro. Doch wann könnte die Planung in die Tat umgesetzt werden? Bundesbankpräsident Nagel gibt nun eine erste Prognose ab. Doch bedeutet die Einführung des digitalen Euro dann auch das Ende des Bargelds? Alle Details, hier.
Bundesbankpräsident erwartet digitalen Euro in vier bis fünf Jahren
Bundesbankpräsident Joachim Nagel geht davon aus, dass der digitale Euro bis zum Ende des Jahrzehnts eingeführt wird. „Ich bin zuversichtlich, dass wir den digitalen Euro in vier bis fünf Jahren haben“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Laut des Bundesbankpräsidenten bringe dieser nämlich alle Voraussetzungen mit, um erfolgreich zu werden.
Die Einführung des digitalen Euros würden dabei einige Vorteile mit sich bringen. Wie der Bundesbankchef betont, würden durch den digitalen Euro Transaktionen im Handel im Vergleich zu den bisher üblichen elektronischen Zahlungsmitteln deutlich kostengünstiger werden. „Und die Privatsphäre erhält höchstmöglichen Schutz. Wegen des digitalen Euro muss niemand den gläsernen Kunden fürchten.“
Auch wies Nagel auf die verbesserte Sicherheit vor Cyberangriffen hin. „Beim digitalen Euro können wir selbst mehr Sicherheitsmaßnahmen ergreifen als bei vielen anderen Projekten. Denn die technische Infrastruktur wird in Europa stehen.“ Trotzdem könne hundertprozentige Sicherheit nicht garantiert werden, so Nagel.
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Verdrängt der digitale Euro das Bargeld?
Nagel glaubt trotz der zunehmenden Verbreitung elektronischer Zahlungsmethoden und der abnehmenden Bedeutung von Bargeld bei jungen Menschen an dessen Fortbestand. Er ist davon überzeugt, dass bar zu zahlen auch weiterhin möglich sein wird. Für ihn persönlich bedeutet das Vorhandensein von Bargeld ein Gefühl von Sicherheit und Unabhängigkeit von elektronischen Zahlungssystemen, die gelegentlich ausfallen können.
EZB startete Vorbereitungsphase im Herbst
Im Herbst genehmigte die Europäische Zentralbank (EZB) eine Vorbereitungsphase für die Einführung eines digitalen Euro. Diese Phase beinhaltet die Fertigstellung des Regelwerks und die Auswahl von Anbietern für die Entwicklung von Plattformen und Infrastruktur. Vor der Einführung muss jedoch der entsprechende Gesetzgebungsprozess der EU abgeschlossen sein. Die Vorbereitungsphase begann im November und ist vorerst auf zwei Jahre angesetzt.