Ob Gurke, Paprika oder Tomate: Wer sich in den letzten Tagen im Supermarkt in der Gemüseabteilung aufgehalten hat, dem sind die horrenden Preise für Gemüse mit Sicherheit nicht entgangen. Aber warum ist Gemüse aktuell so unglaublich teuer? Wir erklären die Hintergründe.
Gemüsepreise in Supermärkten explodieren
In den Sozialen Medien werden aktuell immer mehr Videos gepostet, in denen die absurd hohen Preise für Gemüse angeprangert werden. In einem Hamburger Supermarkt hat eine normale Gurke zu Spitzenzeiten sogar 3,29 Euro gekostet. Wer dies schon für teuer hält, dem wird nun die Kinnlade runterfallen. Denn wie das Stadtmagazin Karlsruhe-Insider berichtet, kostet nun das nächste Gemüse ein halbes Vermögen – und zwar Blumenkohl. So zeigt ein Bild auf Twitter nicht mehr allzu frische Blumenkohlköpfe in der Gemüseabteilung einer Edeka-Filiale. Pro Stück werden dafür unglaubliche 5,99 Euro verlangt.
Der User stellt sich die berechtigte Frage, ob es sich hierbei um „weiße Trüffel“ Trüffel handelt. Doch warum ist Gemüse aktuell so teuer? Wie die horrenden Preise für den Blumenkohl zustande kommen, beantworten die Supermärkte nicht. Ein Grund für die Teuerung könnten die neuen Preisstreitigkeiten zwischen den Händler:innen und Hersteller:innen sein.
Fehlende Niederlande-Importe verursachen hohe Gemüsepreise
Doch nicht nur Preisstreitigkeiten sind für die Teuerung verantwortlich. Da Gurken, Tomaten oder Eissalat keine Saison haben, werden diese zurzeit vermehrt aus den Niederlanden und Spanien importiert. Dieser Umstand macht diese Gemüsesorten schon einmal deutlich teurer als sonst.
Doch nicht nur dieser Faktor beeinflusst den aktuellen Preis. Auch die hohen Energiepreise lassen so manch eines Gemüse zusätzlich noch teurer werden. „Ein Grund sind die hohen Energiepreise. In den Niederlanden wird normalerweise im Winter belichtet, aber es rentierte sich finanziell heuer nicht, weil die Energie zu teuer war. Sie arbeiten mit Blockheizkraftwerken, die für das künstliche Sonnenlicht sorgen, haben aber in diesem Winter nicht durchproduziert.
Dementsprechend kommt weniger Ware von dort“, erklärt Simon Höfler, Gemüsebauer im Nürnberger Knoblauchsland, gegenüber infranken.de. Um hohe Heizkosten zu vermeiden, wurden das Gemüse deutlich später eingepflanzt. Die Folge: Die Ernte verschiebt sich nach hinten, so Höfler.
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Darum sind Gurken aktuell so teuer: Mangel in Großbritannien
Dass Salatgurken momentan so teuer sind, liegt an mehreren Faktoren. Gurken haben derzeit keine Saison und müssen daher aus südlichen Ländern importiert werden. Jedoch fallen die Ernten für Tomaten, Gurken und Salate laut Tagesschau in Südeuropa und Nordafrika wetterbedingt deutlich geringer aus.
Daher gebe es derzeit etwa in Großbritannien bereits einen Gemüsemangel. Verstärkt werde die Problematik durch hohe Energiekosten in Treibhäusern in Großbritannien und den Niederlanden. Laut der britischen BBC führten mehrere große Supermarktketten dort kürzlich sogar ein Kauflimit ein.
Unterbrechungen der Lieferketten
Zweitens haben Unterbrechungen der Lieferkette ebenfalls zu den hohen Gurkenpreisen beigetragen. Die COVID-19-Pandemie hat die globalen Lieferketten unterbrochen, was zu Verzögerungen beim Warentransport und zu höheren Transportkosten geführt hat. Diese Unterbrechung hat sich auf die Verfügbarkeit von Gurken ausgewirkt, was sie aufgrund der hohen Nachfrage und des begrenzten Angebots verteuert hat.
Veränderung der Nachfrage
Drittens hat sich die Verbrauchernachfrage nach Gurken im Laufe der Jahre verändert. Mit der Zunahme der pflanzlichen Ernährung entscheiden sich immer mehr Menschen für Gurken als gesunde und erfrischende Alternative zu verarbeiteten Snacks. Diese gestiegene Nachfrage hat die Preise in die Höhe getrieben, da die Landwirte Mühe haben, mit der wachsenden Nachfrage Schritt zu halten.
Kosmetikbranche hat Gurken für sich entdeckt
Schließlich hat auch die zunehmende Beliebtheit von Gurken in der Kosmetikindustrie zu ihren hohen Kosten beigetragen. Gurkenextrakte und -öle werden aufgrund ihrer beruhigenden und feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften häufig in Hautpflegeprodukten verwendet. Die Nachfrage nach diesen Extrakten hat zugenommen, was die Kosten für Gurken in die Höhe treibt und sie für die Verbraucher teurer macht.