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So viele Renten waren 2023 steuerpflichtig – mehr als zuvor

Etwa jede:r vierte Bürger:in in Deutschland hat im vergangenen Jahr Rentenleistungen erhalten. Wie viele davon Steuern abführen mussten, zeigen die neusten Daten des Statistischen Bundesamtes.

Auf einem Brief der Deutschen Rentenversicherung liegen Münzen.
© IMAGO/Hanno Bode

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Was bringt das Jahr 2024 für die Rentnerinnen und Rentner? Wir sprachen mit Rentenexperte Helmut Achatz.

Im vergangenen Jahr haben etwa 22,1 Millionen Menschen in Deutschland Rentenleistungen in Höhe von insgesamt 381 Milliarden Euro aus gesetzlicher, privater oder betrieblicher Altersvorsorge erhalten. Wie viele Senior:innen steuerpflichtig sind, zeigen nun die neusten Daten des Statistischen Bundesamtes.

Statistisches Bundesamt: Zwei Drittel aller Renten steuerpflichtig

Wie die Tagesschau berichtet, waren über zwei Drittel der ausgezahlten Renten einkommensteuerpflichtig, was eine signifikante Steigerung im Vergleich zu früheren Jahren darstellt. Insgesamt erhielten etwa 22,1 Millionen Menschen in Deutschland Rentenleistungen in Höhe von 381 Milliarden Euro, die aus gesetzlichen, privaten oder betrieblichen Quellen stammten, wie das Statistische Bundesamt bekanntgab.

Im Jahr 2023 gab es 0,6 Prozent oder 121.000 Rentenempfängerinnen und -empfänger mehr als im Jahr 2022. Die Gesamtsumme der ausgezahlten Renten stieg um 4,9 Prozent, was 17,7 Milliarden Euro entspricht, und erreichte damit einen neuen Rekordwert. Zum Vergleich: Im Jahr 2016 betrugen die Rentenausgaben insgesamt 289 Milliarden Euro. Seitdem sind diese Ausgaben um 100 Milliarden Euro angestiegen.

Rente wird erst bei Auszahlung versteuert

Im Jahr 2023 wurden 68 Prozent der Rentenleistungen als steuerpflichtige Einkünfte erfasst, was einem Betrag von 260,5 Milliarden Euro entspricht. Seit 2015 ist der durchschnittliche Besteuerungsanteil um 13 Prozentpunkte gestiegen. Die Ursache für den Anstieg des Besteuerungsanteils ist die Neuregelung der Besteuerung von Alterseinkünften im Alterseinkünftegesetz von 2005″, erklärten die Statistiker:innen. 

Das zentrale Element besteht im Wechsel von der vorgelagerten zur nachgelagerten Besteuerung der gesetzlichen Rente. Dies bedeutet, dass die Rentenbeiträge in der Ansparphase nach und nach steuerfrei werden, während erst die Rentenleistungen in der Auszahlungsphase versteuert werden. Mit dem Inkrafttreten des Wachstumschancengesetzes im vergangenen März wurde die ursprünglich bis 2040 geplante Übergangsphase bis 2058 verlängert.

„Welcher Anteil der Renteneinkünfte steuerpflichtig ist, richtet sich nach dem Jahr des Rentenbeginns“, so die Statistiker:innen. „Je später der Rentenbeginn, desto höher ist der besteuerte Anteil der Renteneinkünfte.“

Viele Renten bleiben steuerfrei

Bei vielen Rentnerinnen und Rentnern liegt der steuerpflichtige Teil ihrer Rente nach Abzügen unterhalb des Grundfreibetrags. Das bedeutet, dass viele Renten steuerfrei bleiben, solange keine weiteren Einkünfte vorhanden sind. Wie viele Rentnerinnen und Rentner im Jahr 2023 tatsächlich Einkommensteuer zahlen müssen, kann aufgrund der langen Fristen zur Steuerveranlagung noch nicht genau gesagt werden.

Die aktuellsten Informationen zur Rentenbesteuerung stammen aus dem Jahr 2020. In diesem Jahr mussten 40 Prozent, also 8,7 Millionen der insgesamt 21,8 Millionen Rentenempfänger:innen, Einkommensteuer auf ihre Renteneinkünfte zahlen. Im Vergleich zu 2019 stieg der Anteil um 2,7 Prozentpunkte, was 636.000 zusätzlichen Menschen entspricht.

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