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So hoch ist die Lohnlücke zwischen Ost und West

Die aktuellen Statistiken des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass sich die Gehaltskluft zwischen Ost- und Westdeutschland kaum verändert hat. Wie hoch sie ausfällt, erfährst du hier.

Eine Frau hält zwei Stapel Münzen in der Hand. Der linke ist kleiner als der rechte.
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Das Gefälle zwischen Ost- und Westdeutschland soll eigentlich immer weiter verkleinert werden. In einigen Fällen funktioniert das auch schon ganz gut. So wurde beispielsweise bereits der Rentenwert angepasst, sodass die Renten aller Rentenbezieher:innen gleich sind. Doch das funktioniert nicht in allen Bereichen. Denn die neusten Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass Lohnlücke zwischen Ost- und Westdeutschland weiterhin besteht. Wie hoch sie ausfällt, erfährst du hier.

So hoch ist die Lohnlücke zwischen Ost- und Westdeutschland

Die jüngsten Zahlen für das Jahr 2023 zeigen, dass die Lohnungleichheit zwischen Ost- und Westdeutschland fortbesteht. Sahra Wagenknecht, Bundestagsabgeordnete und Parteivorsitzende, hat diese Daten beim Statistischen Bundesamt abgefragt. Die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) zur Verfügung gestellte Statistik enthüllt, dass Vollzeitbeschäftigte im Osten jährlich 12.775 Euro brutto weniger verdienen als ihre westdeutschen Kolleg:innen. Das entspricht einem Unterschied von 21 Prozent.

Trotz eines allgemeinen Anstiegs der Löhne im Jahr 2023 verringerte sich die Lohnkluft zwischen Ost- und Westdeutschland nur leicht.  Im Jahr 2022 lag der durchschnittliche Vollzeitlohn im Osten noch um 13.015 Euro brutto unter dem Niveau im Westen, während es 2023 12.775 Euro waren. Dies bedeutet, dass der Unterschied in den Löhnen zwischen Ost und West im letzten Jahr größer war als in den beiden Vorjahren.

Hessen weist die höchsten Durchschnittslöhne auf

Die aktuelle Jahresstatistik zeigt, dass Hessen die höchsten Durchschnittslöhne aufweist, während Sachsen-Anhalt die niedrigsten verzeichnet. Zwischen diesen beiden Bundesländern besteht ein Lohnunterschied von mehr als 20.000 Euro pro Jahr. Im Westen liegt Schleswig-Holstein mit einem Durchschnittslohn von 53.340 Euro am unteren Ende der Skala. Hingegen verzeichnet Sachsen im Osten mit 48.849 Euro den höchsten Durchschnittslohn.

Wagenknecht möchte Lohnungleichheit zum Wahlkampfthema machen

Wagenknecht hat angekündigt, dass sie die Thematik der Lohnungleichheit im Osten bei den bevorstehenden Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen stark hervorheben wird. Gegenüber dem RND erklärte sie, dass das Lohnniveau in Deutschland generell zu niedrig sei, da die hohe Inflation der letzten Jahre den Menschen erhebliche Kaufkraft entzogen habe. 

Sie betonte, dass eine durchschnittliche Lohnlücke von 21 Prozent im Osten inakzeptabel sei und sich dieser Unterschied auch auf die Renten auswirken werde. Zusätzlich unterstrich sie die Notwendigkeit eines „Ostgipfels“ zur Angleichung der Löhne im Osten.

Quellen: Tagesschau, Deutschlandfunk und Hessische/Niedersächsische Allgemeine