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Sind Männer oder Frauen sparsamer? Studie liefert die Antwort

Frauen wird oft nachgesagt, dass sie gerne viel Geld für Kleidung, Schmuck und Co. ausgeben. Doch stimmt dieses Klischee mit der Realität überein? Eine Studie liefert nun die Antwort.

Eine Frau wirft eine Münze in eine Spardose.
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Die Vorstellung, dass der Mann das Geld nach Hause bringt und die Frau es verschwenderisch ausgibt, ist natürlich längst überholt. Denn eine aktuelle Studie von N26 zeigt, dass Frauen oft einen besseren Umgang mit Finanzen haben und sparsamer sind als Männer, obwohl sie in vielen Fällen immer noch weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen.

Studie enthüllt: Frauen sind sparsamer als Männer

Das Klischee, dass Frauen gerne shoppen und dabei übermäßig viel Geld ausgeben, hat sich über viele Jahrzehnte hartnäckig gehalten. Allerdings zeigt sich, dass an diesem Vorurteil nicht allzu viel Wahres dran ist. Denn vor Kurzem hat die Onlinebank N26 eine Studie zum Sparverhalten in mehreren europäischen Ländern veröffentlicht. Das Ergebnis: Frauen sparen tatsächlich mehr Geld als Männer, obwohl ihr Einkommen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen oft erheblich niedriger ist. Laut N26 beträgt dieser Gehaltsunterschied in vielen Teilen Europas bis zu 30 Prozent.

Vielleicht ist genau dieser Umstand der Grund, warum viele Frauen anscheinend besser in der Lage sind, ihre finanziellen Ressourcen zu verwalten als Männer. Denn laut den Erkenntnissen aus Studien legen Frauen in der Regel etwa 22 Prozent ihres monatlichen Einkommens beiseite, während Männer tendenziell großzügiger mit ihrem Gehalt umgehen und lediglich 16 Prozent ihres Einkommens sparen.

Doch woran liegt das? Dr. Mira Fauth-Bühler, Professorin für Wirtschaftspsychologie und Neuroökonomie an der FOM Hochschule, erklärt, dass das Sparverhalten der Menschen eng mit ihrem inneren Kontrollsystem verbunden ist. Bei Frauen scheint dieses Kontrollsystem in der Regel stärker ausgeprägt zu sein als bei Männern, was dazu führt, dass Frauen weniger anfällig für impulsives Verhalten wie spekulative Investitionen oder Kontoüberziehungen sind, so die Expertin.

Ältere Menschen sparen mehr Geld als Jüngere

Selbst das Alter spielt eine bedeutende Rolle im Sparverhalten. Denn wenn man sich die Studienergebnisse einmal genauer anschaut, fällt auf, dass Europäer:innen im Alter zwischen 60 und 64 Jahren im Durchschnitt mehr Geld zurücklegen als jede andere Altersgruppe. Dennoch zeigt sich auch in dieser Altersgruppe ein bemerkenswertes Muster: Frauen sparen erneut mehr Geld als ihre männlichen Altersgenossen. Im Schnitt legen Frauen etwa 31 Prozent ihres Einkommens beiseite, während Männer nur 20 Prozent ihres monatlichen Verdienstes sparen.

Dabei scheinen insbesondere junge Männer Schwierigkeiten zu haben, einen Teil ihres Geldes für finanzielle Notfälle zur Seite zu legen. Im Jahr 2021 sparten Männer im Alter zwischen 20 und 24 Jahren lediglich 9 Prozent ihres monatlichen Einkommens. Dr. Fauth-Bühler erklärt diesen Umstand damit, dass „das Kontrollzentrum unseres Gehirns eine der Regionen ist, die sich zuletzt vollständig entwickeln. Das bedeutet, dass es jungen Menschen naturgemäß schwerer fällt zu sparen, da sich das Kontrollsystem noch im Reifungsprozess befindet.“

Frauen müssen sich in Sachen Finanzen noch mehr Wissen aneignen

In puncto finanzieller Kompetenz, sei es im Verständnis von Anlagestrategien oder Erfahrung mit Finanzierungsmöglichkeiten, haben Männer in der Regel immer noch die Oberhand. Denn nicht selten hört man in Deutschland Ehefrauen sagen: „Mein Mann kümmert sich um die Finanzen.“ Grundsätzlich ist gegen diese Rollenverteilung nichts einzuwenden, sofern Frauen sich zumindest gelegentlich mit ihren eigenen finanziellen Zukunftsaussichten auseinandersetzen und nicht allzu stark auf ihre Partner vertrauen. Denn wenn die Ehe oder Beziehung in die Brüche geht, kann dies für Frauen zu ernsthaften finanziellen Problemen führen.

Es gibt jedoch noch einen weiteren wichtigen Grund, warum Frauen sich verstärkt mit Finanzthemen auseinandersetzen sollten. Statistiken verdeutlichen immer wieder, dass Frauen ein erhöhtes Risiko haben, im Alter in die Armut abzurutschen. Schon jetzt sind etwa 10 Prozent mehr Frauen von Altersarmut betroffen als Männer im gleichen Alter. Die ohnehin niedrigeren Renten, die viele Frauen erhalten, dürften diese Situation leider weiter verschärfen.

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