Hierzulande gibt es viele Möglichkeiten, die gesetzlichen Rentenzahlungen aufzubessern. Dazu zählen auch staatliche Förderungen, wie beispielsweise die Riester-Rente. Doch was tut man, wenn man diese Verträge jetzt kündigen möchte? Grundsätzlich ist es möglich, auch staatlich geförderte Rentenzuschläge zu kündigen. Ob das sinnvoll ist, wie viel Geld dir am Ende bleibt und welche Alternativen es zur Kündigung des Riester-Vertrages gibt, zeigen wir dir in diesem Artikel.
Alles zum „Riester-Vertrag“:
Was ist die Riester-Rente?
Bei der Riester-Rente handelt es sich um eine staatlich geförderte Form der privaten Altersvorsorge. Dabei zahlen Arbeitnehmer:innen einen bestimmten Anteil ihres Einkommens ein. Diese Anteile werden dann staatlich bezuschusst und die Sparer:innen erhalten außerdem steuerliche Vorteile.
Sobald die Personen dann in den Ruhestand gehen, können sie sich entweder eine lebenslange Rente auszahlen lassen oder sie nutzen diese Förderung, um beispielsweise einen Immobilienkredit schneller abzubezahlen.
Lohnt es sich, den Riester-Vertrag zu kündigen?
Im Normalfall ist der Riester-Vertrag natürlich nicht dazu gedacht, ihn vorzeitig zu kündigen. Das ist zwar grundsätzlich trotzdem möglich, allerdings lohnt es sich nur in den seltensten Fällen.
Der Grund dafür ist, dass du dein eingezahltes Geld nicht einfach so wiederbekommst. Sobald du deinen Riester-Vertrag kündigst, gilt das angesparte Geld nicht mehr als Altersvorsorge und infolgedessen musst du alle staatlichen Zulagen und Steuervorteile zurückzahlen und außerdem die angesammelten Zinserträge versteuern. Hinzukommen in vielen Fällen auch noch die Bearbeitungskosten für die Kündigung des Vertrages.
Das führt dazu, dass am Ende kaum Geld übrigbleibt oder du im schlimmsten Fall sogar noch draufzahlen musst und somit erhebliche Verluste erleidest.
Solltest du Schulden haben, wird das Ganze noch komplizierter. Denn das Riester-Vermögen unterliegt normalerweise dem Pfändungsschutz. Wenn du Schulden hast und dennoch deinen Riester-Vertrag kündigst, kann das Vermögen im Ernstfall wieder gepfändet werden.
Diese Alternativen zur Vertragskündigung hast du
Wie du siehst, lohnt es sich nicht wirklich, den Riester-Vertrag aufzulösen. Glücklicherweise gibt es aber einige Alternativen für den Fall, dass du nicht kündigen willst, aber das Prinzip der Riester-Rente einfach nicht mehr das Richtige für dich ist.
Zum einen kannst du denen Riester-Vertrag einfach ruhen lassen. So stoppst du lediglich die Beitragszahlungen, verlierst aber nicht deinen Anspruch auf den staatlichen Zuschuss und behältst vor allem deine bisher angesparten Beträge. Außerdem kannst du jederzeit wieder mit den Einzahlungen beginnen.
Des Weiteren gibt es auch immer noch die Option eines Tarif- oder Anbieter:innen-Wechsels. Das bietet sich vor allem dann an, wenn du mit den aktuellen Konditionen deines Riester-Vertrages nicht völlig zufrieden bist.
Falls du das Kapital aus deinem Riester-Vertrag nutzen möchtest, um damit dein noch nicht abbezahltes Eigenheim zu finanzieren, musst du den Vertrag dafür nicht kündigen, sondern kannst Wohn-Riester beantragen.
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Fazit: Ziehe keine voreiligen Schlüsse bei der Altersvorsorge
Es gibt demnach einige Möglichkeiten, die du der Kündigung deines Riester-Vertrages vorziehen solltest. Grundsätzlich solltest du dir aber immer vorher überlegen, welche Verträge du abschließt und dich – insbesondere was die Altersvorsorge angeht – davor professionell beraten lassen.