Fast jede fünfte Person in Deutschland, die über 65 Jahre alt ist, ist von Altersarmut betroffen und hat somit ein monatliches Bruttoeinkommen von weniger als 1.135 Euro. Um der Altersarmut vorzubeugen, gibt es mittlerweile mehrere Möglichkeiten, die eine Rente etwas aufzustocken. Eine Möglichkeit ist es zum Beispiel, sich Rentenpunkte zu kaufen. Wie das funktioniert und für wen sich diese Art der Altersabsicherung sich am meisten lohnt, erfährst du in diesem Artikel.
Alles zum Thema „Rentenpunkte kaufen“:
Was sind Rentenpunkte?
Wer in Deutschland gesetzlich sozialversichert ist, zahlt automatisch jeden Monat einen Teil von seinem Bruttoverdienst in die Rentenkasse ein. Wie hoch diese Beiträge sind, hängt maßgeblich vom Bruttolohn der Versicherten ab. Derzeit beträgt der Anteil 18,6 Prozent, wovon jedoch eine Hälfte vom Arbeitgeber beziehungsweise von der Arbeitgeberin gezahlt wird und die andere Hälfte von dem/der Arbeitnehmer:in.
Um die Rentenpunkte – oder auch Entgeltpunkte – zu errechnen, vergleicht die Deutsche Rentenversicherung immer das Bruttojahresgehalt der einzelnen Arbeitnehmer:innen mit dem durchschnittlichen Bruttojahresgehalt. Entspricht das eigene Gehalt exakt dem Durchschnitt, erhält der/die Arbeitnehmer:in dafür genau einen Rentenpunkt. Liegt der Betrag darüber oder darunter, erhält man prozentual mehr oder weniger Rentenpunkte.
Ein Rentenpunkt entspricht also immer einem Jahr, in dem man in die Rentenversicherung eingezahlt hat. Aktuell beträgt der Wert eines Rentenpunktes 37,60 Euro. Der/die durchschnittliche Arbeitnehmer:in zahlt in seinem/ihrem Berufsleben etwa 45 Jahre lang die Beiträge an die Rentenkasse und erhält somit eine durchschnittliche Bruttorente von 1.692 Euro pro Monat.
So kannst du zusätzliche Rentenpunkte kaufen
Das ist allerdings nicht bei allen Rentner:innen der Fall. Einige erhalten, weil sie beispielsweise bisher nur 30 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt haben oder aber trotz regelmäßiger Einzahlungen verhältnismäßig wenig verdient haben, nur wenige Rentenpunkte und somit letztendlich auch eine geringe Rente.
Um deine Rente aufzustocken, kannst du jedoch auch Rentenpunkte kaufen. Um das tun zu können, musst du jedoch einige Voraussetzungen erfüllen. Zum einen darfst du erst ab deinem 50. Geburtstag zusätzliche Rentenpunkte erwerben und zum anderen musst du mindestens 35 Beitragsjahre bei der Deutschen Rentenversicherung geleistet haben.
Erfüllst du diese Kriterien, kannst du bei der Deutschen Rentenversicherung zusätzliche Rentenpunkte kaufen. Zuvor solltest du jedoch die folgenden drei Anträge ausgefüllt haben:
- V0210 – Antrag auf Auskunft über die Höhe der Beitragszahlungen zum Ausgleich einer Rentenminderung bei vorzeitiger Inanspruchnahme einer Rente wegen Alters
- V0100 – Antrag auf Kontenklärung
- V0211 – Kontenklärung, Entgeltbescheinigung – Arbeitgeberbescheinigung
Hast du das getan und der Rentenversicherung zukommen lassen, hast du nun die Möglichkeit, Rentenpunkte zu kaufen. Du kannst die Anzahl kaufen, die dir vorgeschlagen wird, oder auch nur einen Bruchteil davon.
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Lohnt es sich, zusätzliche Rentenpunkte zu erwerben?
Zwar ist es verhältnismäßig aufwendig, zusätzliche Rentenpunkte zu kaufen, allerdings lohnt sich der Aufwand allemal. Der Kauf von Rentenpunkten ist nämlich immer eine gute Investition. Zum einen lässt er sich seit Beginn des Jahres als Altersvorsorgeaufwendung zu 100 Prozent von der Steuer absetzen, zum anderen ermöglicht er dir, ohne jegliche Abschläge vorzeitig in Rente zu gehen.
Und auch Witwen und Witwer können von den erworbenen Rentenpunkten profitieren, da ein Teil des investierten Geldes nach dem Tod auf das Konto der Hinterbliebenen fließt. Zusätzliche Rentenpunkte zu kaufen, ist demnach eine gute Möglichkeit der Altersvorsorge.
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