Ostern steht vor der Tür. Viele werden im Supermarkt bei den Schokoladeneier und Schokoladenhasen zuschlagen. Doch in diesem Jahr könnte Ostern zu einer teuren Angelegenheit werden. Denn viele Firmen erwägen, die Preise für Schokolade deutlich anzuheben. Welche Gründe dahinter stecken, erfährst du hier.
Droht uns vor Ostern der Preisschock bei Schokolade?
Verbraucher:innen müssen für ihre geliebte Schokolade bald womöglich deutlich tiefer ins Portemonnaie greifen. Denn der Rohstoff Kakao ist so knapp wie noch nie zuvor. Dieser Umstand spiegelt sich dementsprechend auch im Preis wieder. So stieg der Preis für eine Tonne Rohkakao an der Rohstoffbörse in London zuletzt steil an und erreichte einen Rekordstand von knapp 5500 Euro.
Zu Beginn des Jahres lag der Preis noch unter 4000 Euro und im Februar 2023 sogar unter 2500 Euro. Innerhalb eines Jahres stieg der Preis um ganze 150 Prozent, während seit Anfang Januar 2024 ein Anstieg von 50 Prozent zu verzeichnen ist. Da Kakao die wichtigste Zutat für Schokolade ist, wird sich der gigantische Preisanstieg dementsprechend auch auf den Supermarktpreis auswirken.
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Das sind die Gründe für die Preiserhöhung
Müssen wir so kurz vor Ostern noch mehr Geld für Schokoeier und Co. hinblättern? Die Rewe Group erklärt die Gründe und Ursachen für mögliche Preiserhöhungen. Thomas Bonrath, Pressesprecher der Rewe Group, bestätigt, dass die Elfenbeinküste, Ghana, Ecuador und Brasilien zu den wichtigsten Kakaoanbauländern gehören. Allein aus den beiden erstgenannten Ländern stammt knapp 70 Prozent der weltweiten Kakaoernte.
Seit vielen Jahren erlebt die Branche deutliche Preissteigerungen an den Rohstoffbörsen für Kakao. Dies ist hauptsächlich auf eine weltweite Nachfrage über dem Angebot zurückzuführen. Zusätzlich leiden Anbaugebiete wie Ghana und die Elfenbeinküste unter vermehrten Ernteausfällen aufgrund des Klimawandels, was zu austrocknenden Kakaoplantagen führt.
Geringere Ernteerträge wegen des Klimawandels
Aufgrund des Klimawandels verzeichnen Kakaoproduzenten geringe Ernteerträge. Thomas Bonrath sieht die saisonalen Harmattan-Winde als Hauptverantwortliche dafür. Ähnlich wie das El-Niño-Phänomen bereiten diese den Schokoladenbauern große Sorgen. Der Pressesprecher der Rewe Group betont, dass die Besorgnis um die bevorstehende Zwischenernte in den Anbauländern zunehmend wächst.
Wird die Schokolade zu Ostern jetzt teurer?
Bonrath erläutert, dass nicht zwangsläufig jeder Schokolade oder allen kakaohaltigen Produkten höhere Preise drohen. Dies liegt unter anderem am intensiven Preiswettbewerb in der Branche, laufenden Verträgen, den Lagerbeständen der Hersteller und dem tatsächlichen Kakaoanteil der Produkte. Vor diesem Hintergrund möchte man sich nicht an Spekulationen über Preisentwicklungen beteiligen.
Lidl gibt Hoffnung, dass die Erhöhung der Rohstoffpreise nicht unbedingt auf die Verbraucher überwälzt wird. Gloria Funke, Pressesprecherin von Lidl, betont: „Es ist stets unser Anspruch, eine große Vielfalt an Produkten des täglichen Bedarfs zum gewohnt günstigen Lidl-Preis anzubieten.“ Dabei versichert sie, dass das Unternehmen bestrebt ist, nicht sämtliche Preiserhöhungen an die Kunden weiterzugeben und die Preise sogar zu senken, wenn sich die Lage auf den Rohstoffmärkten entspannt.