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Immer mehr Ältere im Job – sind niedrige Renten der Grund?

In den vergangenen Jahren ist die Beschäftigungsquote für Personen zwischen 63 und 67 Jahren in Deutschland angestiegen. Sind die niedrigen Renten etwa die Ursache?

Eine ältere Dame sitzt am Laptop und telefoniert.
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Rente und Arbeitsverhältnis: Was du wissen solltest

In der Vorfreude auf den Ruhestand können leicht einige Dinge übersehen werden. Doch was genau ist vor dem Renteneintritt zu beachten?

Viele Menschen fragen sich ab Anfang 60, ob es nun bald an der Zeit ist, in den wohlverdienten Ruhestand zu gehen. Einige entscheiden sich, vor dem regulären Renteneintrittsalter aus dem Beruf auszuscheiden. Doch in den vergangenen Jahren ist eine Trendwende zu erkennen. Denn immer mehr Ältere arbeiten länger. Sind die niedrigen Renten etwa die Ursache? Ganz so einfach lässt sich die Frage nicht beantworten. Denn die Gründe dafür sind durchaus vielfältiger.

Immer mehr Ältere bleiben länger im Beruf

Die Anzahl der Menschen, die in Deutschland auch zwischen 63 und 67 Jahren einer Beschäftigung nachgehen, steigt kontinuierlich an. Laut einer Regierungsantwort auf eine Anfrage der Linken im Bundestag ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig und geringfügig Beschäftigten in dieser Altersgruppe von 1,31 Millionen im Jahr 2020 auf 1,67 Millionen im vergangenen Jahr gestiegen. Im Jahr 2022 waren noch 1,52 Millionen Menschen dieser Altersgruppe, in der ein Renteneintritt möglich ist, in Beschäftigung.

Bleiben Ältere wegen niedriger Rente länger im Job?

Gemäß Angaben des Statistischen Bundesamtes ist einer der Gründe für die Zunahme der Erwerbstätigen ab 65 Jahren neben der Anhebung des Rentenalters das gestiegene Bildungsniveau. „Höhere Bildungsabschlüsse gehen oft mit einer längeren Teilnahme am Erwerbsleben einher“, erklärt das Amt. Der Anteil der Hochqualifizierten unter den älteren Beschäftigten ist besonders hoch.

„Arbeiten im Rentenalter kann zum einen bedeuten, länger aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben, und zum anderen einer drohenden Altersarmut entgegenzuwirken“, fährt das Bundesamt fort. Etwa 40 Prozent der Erwerbstätigen ab 65 Jahren beziehen ihr Haupteinkommen aus ihrer Tätigkeit, während für die Mehrheit dieses Einkommen lediglich ein Zusatzverdienst neben Rente oder Vermögen ist.

Rente mit 63 ein ständiges Streitthema

Deutschlands Arbeitgeber, die Union, sowie Politiker von Grünen und FDP hatten sich gegen die sogenannte „Rente mit 63“ ausgesprochen. Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg, sagte im September vergangenen Jahres: „Es ist nicht vertretbar, dass vor allem gesunde und gut verdienende Menschen mit 63 in Rente gehen.“

FDP-Chef und Bundesfinanzminister Christian Lindner äußerte sich in einem Interview: „Warum fördern wir nicht Anreize, damit Menschen länger arbeiten wollen, anstatt die Rente mit 63 zu finanzieren? Sie ist eine Prämie für die vorzeitige Beendigung der Arbeit für qualifizierte Arbeitskräfte.“

Matthias W. Birkwald, Rentenexperte der Linken und Initiator der Anfrage, widersprach solchen Forderungen entschieden. Statt die abschlagsfreie Rente für besonders langjährig Versicherte abzuschaffen, plädierte er für eine differenzierte Betrachtung. Die Statistiken zeigten eine deutliche Zunahme der Beschäftigung älterer Menschen. In den letzten drei Jahren sei die Beschäftigungsquote der 63- bis 67-Jährigen in Deutschland um 26,2 Prozent gestiegen.

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