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Steuer: Pfandsammeln ist steuerpflichtig, unter diesen Umständen

Das Pfandsammeln kann das eigene Einkommen etwas aufbessern. Doch muss man das hierdurch gesammelte Geld versteuern? Die Antwort dürfte viele überraschen.

Pfandflasche wird aufgehoben.
© Getty Images/Nitat Termmee

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Das Geld liegt auf der Straße, in Parkanlagen oder im Mülleimer – zumindest für Pfandsammler:innen. Denn diese bessern ihr monatliches Einkommen mit 25 Cent für PET-Flaschen und Dosen oder mit acht Cent pro Bierflasche auf. An manch einen Tagen kann so eine beachtliche Summe zusammenkommen. Doch wie viel Geld darf man mit dem Pfandsammeln eigentlich verdienen? Und muss das gesammelte Geld versteuert werden? Wir klären auf.

Pfandsammeln ist eine gewerbliche Tätigkeit

Wir konnten es auch kaum glauben, doch das Sammeln von Pfandflaschen ist in Deutschland eine gewerbliche Tätigkeit. Konkret bedeutet dies: Vom Gesetz her müssten Pfandsammler:innen eigentlich ein Gewerbe anmelden, um diese Tätigkeit im großen Stil überhaupt erst ausführen zu dürfen. Sind laut eines Sprechers des NRW-Finanzministeriums alle Tätigkeiten mit Gewinnerzielung gewerbliche Tätigkeiten: „Danach kann auch ein Pfandflaschensammler diese Kriterien erfüllen, so dass er mit seinem Gewinn gewerbliche Einkünfte erzielt.“

Doch die meisten Pfandsammler:innen werden wohl kaum ein Gewerbe angemeldet haben. Dies dürfte einen auch kaum verwundern. Denn schließlich hat eine von Armut betroffene Person ganz andere Prioritäten als die Einkünfte durchs Pfandsammeln bei der Steuererklärung anzugeben.

Doch vom Gesetz her wäre dies jedoch der richtige Weg und sollte von Pfandsammler:innen auf jeden Fall beachtet werden. Personen, die mit dem Sammeln von Pfandflaschen ihr monatliches Einkommen aufbessern und ohnehin eine Steuererklärung abgegeben, sollten die Einkünfte unbedingt in die Anlage G der Steuererklärung (Einkünfte aus Gewerbebetrieb) angeben, berichtet merkur.de.

Ab diesem Einkommen ist Pfandsammeln steuerpflichtig

Okay, nun wissen wir, dass das Sammeln von Pfandflaschen grundsätzlich eine gewerbliche Tätigkeit ist. Doch ab welchem Betrag muss man Steuern zahlen? Grundsätzlich gilt: Einkünfte, die unter dem Grundfreibetrag von 11.604 Euro bleiben, müssen nicht versteuert werden. Wer im Jahr weniger verdient oder mit seinem Hauptjob und dem Pfandsammeln unter dem Betrag liegt, muss keine Einkommensteuererklärung abgeben. 

Doch um den Grundfreibetrag zu erreichen, müsste man im Jahr mehrere Zehntausend Pfandflaschen sammeln. Pro Tag wären das um die hundert Flaschen. Wessen jährlichen Einkünfte allerdings den Grundfreibetrag überschreitet, muss die Einkünfte hingegen versteuern. So musste zum Beispiel ein Pfandsammler, über den RTL 2019 in einer Dokumentation berichtet, die auf dem Festival „Rock am Ring“ gesammelte Summe von sage und schreibe 29.000 Euro versteuern.

Pfandflaschen sammeln: Diese Regeln gelten

In der Regel ist das Aufsammeln von einzelnen Pfandflaschen am Straßenrand oder im Park in Deutschland nicht verboten. Anders sieht es jedoch aus, wenn die Flaschen aus Mülleimern oder Containern ausgefischt werden. Denn in diesem Fall gehört die Flasche als auch der Pfandwert rein rechtlich gesehen dem/der Besitzer:in des Abfalleimers. Da es sich jedoch um einen so geringen Betrag handelt, wird das Entnehmen der Flaschen oft geduldet.

Darüber hinaus wird wohl kein Gericht in Deutschland Personen dafür verurteilen, die eine oder andere herrenlose, pfandpflichtige Getränkeverpackung aus öffentlichen Mülleimern entnommen zu haben (Landgericht München; AZ 843 Cs 238 Js 238969/16).

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