Hast du diesen Monat auch mit großer Verwunderung festgestellt, dass auf deiner Gehaltsabrechnung deutlich mehr Geld stand? Keine Panik. Hierbei handelt es sich keinesfalls um einen Fehler – ganz im Gegenteil. Der Grund für das höhere Gehalt ist eine kleine Steueränderung, die Beschäftigte angesichts der Inflation etwas entlasten soll. Wir verraten dir, warum dir ab diesem Jahr mehr Netto vom Brutto übrigbleit und über wie viel Geld du dich freuen kannst.
Mehr Netto vom Brutto: Warum in diesem Jahr ein höheres Gehalt auf deinem Konto landet
Ab Januar 2023 dürfen sich Millionen Deutsche über mehr Geld auf dem Konto freuen. Grund dafür ist die Erhöhung des Grundfreibetrags. Für 2023 wird er um 561 Euro auf 10.908 Euro angehoben, heißt es auf der Webseite des Bundesfinanzministeriums.
Für Beschäftigte bedeutet dies: Wer weniger als 10.908 Euro verdient, muss gar keine Steuern zahlen. Für alle anderen bleibt das Einkommen bis zu dieser Grenze steuerfrei. Dies hat zur Folge, dass weniger Lohnsteuer vom Lohn abgezogen wird. Daher fällt auch das Nettogehalt etwas höher aus. Für 2024 ist eine weitere Anhebung um 696 Euro auf 11.604 Euro vorgesehen.
Höheres Netto-Gehalt: Neue Grenze beim Spitzensteuersatz
Aber auch die übrigen Eckwerte des Steuertarifs verschieben sich, sodass die meisten Beschäftigten in diesem Jahr deutlich mehr Netto vom Brutto übrig haben. So greift der Spitzensteuersatz von 42 Prozent in diesem Jahr erst ab einem zu versteuernden Einkommen von 62.810 Euro (bisher 58.597 Euro), so das Bundesfinanzministerium. Lediglich die Grenze der Reichensteuer von 45 Prozent bleibt unverändert (ab einem Einkommen von 277.826 Euro).
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Arbeitnehmer-Pauschalbetrag steigt 2023 ebenfalls
Für alle Beschäftigte gibt es noch eine weitere gute Nachricht. Denn auch der Arbeitnehmer-Pauschalbetrag wird 2023 ebenfalls angehoben, wie das Bundesfinanzministerium berichtet. So steigt dieser auf 1230 Euro. Im vergangenen Jahr wurde dieser bereits von 1000 auf 1200 Euro angehoben. Von der Anhebung des Arbeitnehmer-Pauschalbetrags profitieren insbesondere Beschäftigte, die weniger als 1200 Euro Werbungskosten im Jahr haben. Doch diese Steuerentlastung macht sich nicht sofort auf dem Lohnzettel bemerkbar, sondern erst bei der Einkommensteuer für das Jahr 2022.
Aber auch diese Änderungen sind laut Bundesfinanzministerium ausschlaggebend für das bessere Brutto-Netto-Verhältnis in diesem Jahr:
- Spitzensteuersatz von 42 Prozent beginnt erst bei einem versteuernden Einkommen von 62.810 Euro statt bei 58.597 Euro
- verschobene Eckwerte im Steuertarif für das neue Jahr
- Rentenbeiträge sind erstmals vollständig absetzbar
- Entlastungsbetrag für Alleinerziehende wurde angepasst
- höheres Kindergeld und höherer Kinderfreibetrag