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Experte fordert Nullrunde bei Rentenerhöhung – SPD äußert sich

Die gesetzliche Rente soll trotz einer angespannten Rentenkasse im Jahr 2024 erneut steigen. Ein Ökonom hält dies für einen Fehler und fordert eine Nullrunde. Alle Details.

Auf einem Stempel steht das Wort
© IMAGO/Steinach

Rentenerhöhung 2024 – clevere Finanztipps

Die Rente soll zum 01.Juli 2024 um 3,5 Prozent erhöht werden. Damit Rentner:innen auch viel davon haben, sind hier die besten Finanztipps im Video.

Auch in diesem Jahr sollen die Renten in Deutschland im Juli wieder steigen. Einer aktuellen Prognose der Bundesregierung zufolge soll es 3,5 Prozent mehr geben – final beschlossen ist dieser Wert allerdings noch nicht. Für den Bundesetat 2025, der jetzt in Planung ist, fehlen derzeit bis zu 25 Milliarden Euro. Finanzminister Christian Lindner ruft zum Sparen auf. Eine Ansicht, die auch Sozialexperte und Ökonom Prof. Bernd Raffelhüschen teilt. Um Milliarden zu sparen, fordert er nun eine Nullrunde bei der Rentenerhöhung.

Ökonom fordert Nullrunde statt Rentenerhöhung 2024

Bernd Raffelhüschen, Ökonom und Sozialexperte, fordert angesichts der erheblichen Lücken im Bundeshaushalt, dass jegliche Erhöhung der Rente im Jahr 2024 komplett ausgesetzt wird. „Deutschland hat seinen Sozialstaat seit Jahrzehnten kontinuierlich ausgebaut. Daher ist es unproblematisch, im Sozialbereich Einsparungen vorzunehmen. Die geplante Rentenerhöhung für dieses Jahr sollte aufgeschoben werden“, erklärte der Wissenschaftler von der Universität Freiburg gegenüber der Bild-Zeitung.

Raffelhüschens Berechnungen zufolge würde der Staat durch eine Nullrunde bei den Renten etwa 10 Milliarden Euro einsparen. Er sieht offenbar keine wesentlichen Probleme darin, die Rentenanpassung für das Jahr 2024 auszusetzen. Als Professor für Finanzwissenschaft und Direktor des Forschungszentrums Generationenverträge an der Universität Freiburg betonte er jedoch, dass die gegenwärtige Rentnergeneration eine bessere finanzielle Situation genießt als jede zuvor.

SPD weist Nullrunde für Rentner:innen scharf zurück

Die SPD hat Forderungen nach einer Nullrunde bei den Renten entschieden abgelehnt. „Es wird mit uns keine Rentenkürzungen geben, das ist auch eine Frage des Respekts vor der Lebensleistung von allen, die viele Jahre hart gearbeitet haben“, betonte SPD-Fraktionsvize Dagmar Schmidt gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

In unsicheren Zeiten wie diesen sei es entscheidend, dass Menschen auf soziale Sicherheit vertrauen könnten. Der Sozialstaat bleibe dabei ein wichtiger Garant, betonte Schmidt. „Die von Professor Raffelhüschen geforderte Nullrunde für Rentnerinnen und Rentner, der unter anderem als Lobbyist für die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft tätig ist, würde de facto auf eine Rentenkürzung hinauslaufen“, fügte die SPD-Politikerin hinzu.