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Ende der Riester-Rente? Ampel plant Revolution für Sparer und Anleger

Die Bundesregierung plant eine Reform der Riester- und Rürup-Rente. Hier sind die bisherigen Informationen zu den geplanten Änderungen.

Auf einem weißen Zettel steht das Wort
© IMAGO/Steinach

Rente: Üble Aussichten für Millionen Verträge - „Riester ist in den Ruinen“

Renteneperte Helmut Achatz erklärt im Video, warum die Riesterrente ein Auslaufmodell ist.

Bahnt sich in Deutschland eine kleine Rentenrevolution an? Die Ampel-Regierung beabsichtigt, im Herbst 2024 das Rentenpaket II zu verabschieden. Berichten zufolge arbeiten SPD, Grüne und FDP bereits an einem dritten Rentenpaket. Laut der Frankfurter Rundschau strebt die Regierung zudem eine weitreichende Reform der Riester-Rente an. Was genau geplant ist, erfährst du hier.

Wie soll die Riester-Reform aussehen?

Aktuell gibt es noch keinen Gesetzesentwurf zur Riester-Reform. Allerdings haben sowohl Toncar als auch Finanzminister Christian Lindner (FDP) in mehreren Interviews bereits über Details und ihre Vorstellungen zur Gesetzgebung gesprochen. Die Riester-Reform soll unter anderem folgende Punkte umfassen:

Absenkung der Garantien

Bisher mussten Riester-Verträge sicherstellen, dass am Ende der Ansparphase das gesamte eingezahlte Kapital und alle staatlichen Zulagen zur Verfügung stehen. Die neue Reform erlaubt es Anbietern nun, auch Riester-Produkte mit einer Garantie von nur 80 Prozent anzubieten.

Bestehende Verträge können bei Zustimmung des Anbieters auf dieses Garantieniveau angepasst werden. Diese Regelung ermöglicht es den Anbietern, das Kapital der Sparer chancenreicher zu investieren. Mit einem längeren Anlagezeitraum können so potenziell höhere Renditen erzielt werden.

Riester-Reform: Erhöhung der Höchstbeträge

Der steuerlich geförderte Höchstbetrag für Einzahlungen in Riester-Produkte beträgt aktuell 2.100 Euro pro Jahr. Toncar schlug vor, diesen Betrag erheblich zu erhöhen und nannte 4 Prozent der Beitragsbemessungsgrenze der Rentenversicherung (BBG RV) als neue Orientierung.

Diese Prozentzahl bezieht sich auf den maximalen Teil des Gehalts, für den Rentenversicherungsbeiträge gezahlt werden müssen. Bei der Einführung der Riester-Rente diente diese Größenordnung bereits als Maßstab für den Höchstbetrag. Nach der aktuellen BBG RV würde dies einen jährlichen Betrag von 3.624 Euro ergeben.

Veränderung des Zulagensystems

Toncar beabsichtigt, das komplizierte Zulagensystem zu vereinfachen. Im Fokus steht die Reform des Mindest-Eigenbeitrags, also des Betrags, den du selbst zahlen musst, um Anspruch auf Förderungen zu haben. Auch die anteilige Förderung wird auf den Prüfstand gestellt. Derzeit wird die Höhe der Förderung anhand des Einkommens des Vorjahres berechnet, was erfordert, dass du deinen Sparbeitrag regelmäßig anpasst.

Viele Riester-Sparer:innen erhielten daher nur eine teilweise Zulage. Zusätzlich führt die langsame Bearbeitung oft zu Rückforderungen in späteren Jahren, was die ohnehin komplexen Riester-Produkte noch schwieriger verständlich macht. Ob und inwieweit die Zulagenhöhe angepasst werden soll, ist bislang noch nicht geklärt.

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Wann kommt die Riester-Reform?

Nach dem Rentenpaket II steht die Riester-Reform auf der Agenda. Florian Toncar, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfinanzministerium (BMF) von der FDP, kündigte an, dass der Gesetzesentwurf im Herbst 2024 vorliegen soll und die Umsetzung spätestens im Frühjahr 2025 erfolgen wird.

Ob die Reform auch andere Bereiche der privaten Altersvorsorge einbeziehen wird, ist momentan noch offen.Die Grundlage für die Reform bildet der Koalitionsvertrag sowie die Ergebnisse der Fokusgruppe Altersvorsorge, die im ersten Halbjahr 2023 Ideen diskutierte und Empfehlungen ausarbeitete.

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