Kommendes Jahr werden die Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung voraussichtlich höhere Beiträge zahlen müssen, wie Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bereits ankündigte. Er warnt vor finanziellen Herausforderungen, denen sich die fast 100 Krankenkassen in Deutschland im nächsten Jahr stellen müssen. Trotz dieser Probleme plant er keine Kürzung der Leistungen, sondern sieht eine leichte Erhöhung des Beitragssatzes vor. In diesem Artikel werden wir erläutern, mit welchen zusätzlichen Kosten du rechnen musst.
Krankenkassenbeiträge steigen 2024: Was bedeutet es für Versicherte?
Laut Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach wird die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) im kommenden Jahr erneut etwas teurer für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen. Der SPD-Politiker erklärte gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland, dass angesichts des Milliardendefizits der GKV keine andere Option bestehe.
Lauterbach wies darauf hin, dass Finanzminister Christian Lindner deutlich gemacht habe, dass die Steuerzuschüsse an die gesetzliche Krankenversicherung nicht erhöht werden könnten. Lauterbach betonte jedoch, dass es unter seiner Führung keine Leistungskürzungen geben werde. Folglich werde der Beitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung im nächsten Jahr erneut leicht ansteigen müssen.
Um so viel Prozent werden die Krankenkassenbeiträge 2024 steigen
Zu Beginn des Jahres 2023 stieg der durchschnittliche Zusatzbeitrag von 1,30 Prozent auf 1,60 Prozent. Es wird jedoch erwartet, dass dieser Anstieg nicht bei 1,60 Prozent bleiben wird. Aufgrund des prognostizierten Defizits zwischen 3,5 und 7 Milliarden Euro wird der Spitzenverband der Krankenkassen zufolge eine weitere Erhöhung des durchschnittlichen Zusatzbeitrags um 0,2 bis 0,4 Prozentpunkte erwartet.
Im Jahr 2024 wird der Zusatzbeitrag also voraussichtlich zwischen 1,80 und 2,20 Prozent liegen. Allerdings ist letzterer Wert eher unwahrscheinlich, da der Bundesgesundheitsminister nicht davon ausgeht, dass das Defizit tatsächlich bei 7 Milliarden Euro liegen wird. Dies bestätigte Lauterbach auch gegenüber den Zeitungen des RND. Der Bundesgesundheitsminister hat zudem eine Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze, die festlegt, ab welchem Einkommen eines Beschäftigten keine Beiträge mehr gezahlt werden müssen, abgelehnt.
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Beispielrechnungen: So teuer könnten Krankenkassen 2024 werden
Wie wirkt sich die anstehende Veränderung in Zukunft auf die Lohnabrechnung aus? Um dies zu veranschaulichen, schauen wir uns einmal ein Beispiel an. Nehmen wir an, hat ein:e Arbeitnehmer:in hat ein Gehalt von 3000 Euro brutto. Derzeit beträgt der Gesamtanteil an Krankenkassenbeiträgen 14,6 Prozent und der Zusatzbeitrag beläuft sich auf 1,6 Prozent der Einkünfte. Sowohl Arbeitnehmer:in als auch Arbeitgeber teilen sich diese Beiträge zu gleichen Teilen.Wenn das Gehalt nun 3000 Euro beträgt, dann berechnet sich der Arbeitnehmeranteil folgendermaßen:
- Arbeitnehmeranteil: 3000 Euro x 7,3 % (Kassenbeitrag) = 219,00 Euro
- Zusatzbeitrag: 3000 Euro x 0,8 % = 24,00 Euro
- Gesamter Arbeitnehmeranteil: 243,00 Euro
Wie verhält es sich nun, wenn der Beitrag im Jahr 2024 auf 1,8 Prozent ansteigen würde? Sowohl für Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber fielen dann 0,9 Prozent Zusatzbeitrag an. Die Rechnung würde dabei wie folgt aussehen:
- Arbeitnehmeranteil 3000 x 7,3 % (Kassenbeitrag) 219,00 Euro
- Zusatzbeitrag 3000 x 0,9 % 27,00 Euro
- Gesamt Arbeitnehmeranteil 246,00 Euro
Bei einer geringfügigen Steigerung des durchschnittlichen Krankenkassen-Zusatzbeitrags auf 1,8 Prozent müssten in unserer Beispielrechnung sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer:in monatlich 4 Euro zusätzlich an die Krankenkassen zahlen.