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Die Regnose: Ein Zukunftsforscher schaut zurück auf die Coronakrise

Zukunftsforscher Matthias Horx analysiert die Coronakrise von der anderen Seite: aus der Zukunft. Mit erstaunlichen Ergebnissen.

Brain Shaming
Der menschliche Geist kann durch Übung trainiert werden.

Matthias Horx ist Zukunftsforscher und hat eine ganz besondere Art die Coronakrise zu analysieren. Statt sich mit einer dunkel aussehenden Prognose aufzuhalten, beschäftigt sich Matthias Horx mit der Regnose: 

Die Regnose ist genau das Gegenteil der Prognose. Welche erstaunlichen Entwicklungen er damit prophezeit und wie sich unser Leben wegen Corona verändern wird:

Die Regnose: Was ist das überhaupt?

Während wir uns mit einer Prognose ein Zukunftszenario basteln, indem wir von unserem jetzigen Wissensstand in die Zukunft schauen, geht man bei der Regnose andersherum vor. 

Matthias Horx geht bei der Corona-Regnose von einem Zeitpunkt im Herbst 2020 aus, bei dem theoretisch alles wieder in geregelten Bahnen läuft. Die Krise ist vorbei und das ‘normale’ Leben stellt sich wieder ein. Doch was ist noch normal? Könnte es sein, dass sich das gesamte Leben mit Corona nachhaltig verändert hat? Fangfrage: Ja, das hat es! Oder besser: Das wird es haben.

Was sich laut Matthias Horx Regnose verändert

Der Zukunftsforscher macht sich in Zeiten der Coronakrise Gedanken zu allen gesellschaften und sozialen Fragen. Nicht nur über die drohende Wirtschaftskrise zerbricht er sich den Kopf, auch die kulturellen Aspekte der Krise lassen ihn nicht los.

Frau auf Bett
Die Wichtigkeit von Sozialkontakten wird einem in der Coronakrise noch viel bewusster.

1. Sozialkontakte

Nachhaltige Veränderungen werden wir vor allem in den sozialen Kontakten sehen. Logischerweise sind wir nach mehrmonatiger Isolation, in der wir literweise Rotwein in uns hinein- und die deprimierende Coronanews an uns vorbeilaufen ließen, ausgehungert nach Interaktion.

Horx vergleicht es mit dem Gefühl beim Intervallfasten. Nach 16 Stunden nichts essen fühlt es sich unfassbar gut an, wieder in ein lahmes Brötchen oder in einen schnöden Apfel zu beißen

Paar
Nach Corona wird das Smartphone anders genutzt werden.

2. Smartphone-Nutzung

Vor Corona haben wir unser Smartphone oft genutzt, um nicht mit Menschen direkt kommunizieren zu müssen. Lieber schreiben als telefonieren. Lieber videochatten als noch vor die Tür zu müssen. 

Doch während der Isolation ist das Smartphone oft das einzige Mittel, um sich mit jemandem zu verständigen. Wir haben es über lange Wochen als unseren einzigen Arm in der Öffentlichkeit angesehen und das hat unser Nutzerverhalten grundlegend geändert.

Viele beklagen sich über die Perversion von Sprachnachrichten, die über WhatsApp hin- und hergeschickt werden. Telefonieren ist jetzt wieder in. Denn beim Telefonieren ist man viel näher an den Menschen als beim Chatten.

HomeOffice
Nach der Coronakrise kann man auch mal zu zweit Homeoffice machen.

3. Das Homeoffice

Während sich vor Corona noch die meisten Firmen gegen das Homeoffice gewehrt haben, so Horx, werden sie das in den Zeiten nach Corona bei weitem nicht mehr so eng sehen. 

Die Monate, in denen alle Zuhause am Schreibtisch sitzen mussten, haben nämlich keineswegs zu einem Rückgang der Produktivität geführt. Ganz im Gegenteil. Studien zeigen sogar, dass die Produktivität rasant ansteigt.

Im Herbst 2020 wird die Chefetage also wahrscheinlich nicht mehr so allergisch auf die Frage nach Homeoffice reagieren. Viele werden es vielleicht sogar in den generellen Workflow einbinden.

Du bist selbst noch nicht davon überzeugt? Mit diesen Tipps kannst du ideal im Homeoffice arbeiten.

4. Öffentliche Diskussionen

Horx ist sich sicher, dass die meisten politischen Debatten, die bereits vor der Coronakrise Unmengen an Aufmerksamkeit bekommen haben, uns nach der Krise nicht mehr besonders wichtig erscheinen. Schon jetzt streitet sich beinahe niemand mehr über die Political Correctness-Debatte. Wir haben einfach gerade wichtigere Dinge zu besprechen.

Stadt grün bewachsen, Grafik
Der Coronavirus verändert die Welt. Wir zeigen dir wie.(Photo: istock/SireAnko)

5. Die Just-in-Time-Produktion:

Horx blickt im Herbst auf die schlimmen Coronazeiten zurück und sieht, dass die Weltwirtschaft keineswegs zum Stillstand kam. Sie verlangsamte sich und das nachhaltig. So kommt es, dass vielerorts nicht mehr in-time produziert wird, sondern Fabriken wieder mit Lagern arbeiten und Depots mieten. 

In Regnosen zu denken fördert die Zukunftsintelligenz

Die Welt, die Horx beschreibt, könnte schon in wenigen Monaten unsere neue Realität sein. Ob das wirklich so stattfindet, sei erst einmal dahingestellt. Was wir aber ohne Zweifel wissen ist, dass eine Regnose uns ein viel positiveres Bild unserer Situation zeichnet als jede Prognose.

In der Regnose haben wir die Krise bereits bewältigt und schauen auf sie zurück. Wir wissen, was zutun ist, um nicht komplett in Zukunftsängste zu verfallen. Wie du deine Angst vor dem Coronavirus bekämpfen kannst, erfährst du hier.

Du willst noch mehr über die Zukunft nach Corona wissen? Wir haben die wirtschaftlichen Folgen zusammengefasst.