Die Wintertrendschuhe 2022 und 2023 sind eindeutig die kuschelig warmen Ugg-Boots. Diese Schuhe sind aber dennoch nicht der nachhaltigste Schuh, den man sich kaufen kann – vor allem, wenn es nur ein Trend ist. Warum Ugg-Boots mit viel Tierleid verbunden sind und was für Alternativen es gibt, erfährst du hier.
Worauf muss man achten, wenn man Ugg-Alternativen kaufen will?
Es bringt nichts, einfach eine andere Marke zu suchen, die Schuhe aus Fell und Leder herstellt. Um die perfekten Alternativen zu finden, sollte man darauf achten, dass diese vegan sind. Das bedeutet nämlich, dass hierfür kein Tier sterben musste. Dennoch muss man auch hier aufpassen. Wie die New York Post berichtet hat, haben einige Fast-Fashion Unternehmen, wie beispielsweise Boohoo, Teile verkauft, die zwar als Fake-Fur vermarktet worden sind, aber dennoch echtes Fell waren.
Diese Alternativen gibt es
Dieses Jahr sind die sogenannten „Puffy Boots“ der letzte Schrei. Darunter fallen auch die beliebten Ugg Boots. Allerdings gibt es auch hier Felllose-Alternative.
Moon Boots
Moonboots bestehen aus einer dünnen Gummilaufsohle und einer Zwischensohle aus Zellgummi, die mit Nylongewebe und Polyurethanschaumstoff überzogen ist. Die Stiefel sind zudem wasserdicht und haben ein Profil an der Sohle, sodass sie sich ideal zum Stapfen durch den Schnee eignen. Außerdem sind sie sehr warm, sodass deine Füße auch bei kühleren Temperaturen nicht frieren.
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Darum solltest du dir keine Ugg-Boots kaufen
Trigger Warnung! In diesem Artikel wird das Leid von Tieren besprochen.
1. Tiere leiden enorm
Ugg-Boots werden aus Schaf- oder Lammfell hergestellt. Für die Wolle werden die Tiere zweimal jährlich geschoren und dabei grob umhergeworfen, geschlagen und getreten. Die Tiere erleiden deswegen häufig Verletzungen, die grob ohne Betäubungsmittel genäht werden, so PETA.
Die Tierschutzorganisation PETA hat das Unternehmen des Öfteren mit Anschuldigungen konfrontiert und angegriffen. Laut PETA werden in Australien, Spanien und den USA jedes Frühjahr etwa 10 bis 15 Millionen junge Lämmer und Schafe umgebracht, um das Material für die Bekleidungsproduktion zu liefern.
2. Ugg-Boots bedingen miserable Arbeitsbedingungen
Die Schafscherer:innen werden in der Regel nach Volumen und nicht nach Stunden bezahlt. Das bedeutet, dass eine schnelle und grobe Arbeit durchgeführt wird, die den Körpern der Schafe schadet. Die Tiere werden grausam behandelt. Laut PETA wird in der Branche mehr Wert auf Quantität als auf Sorgfalt gelegt, was die Bedingungen für die Schafe noch weiter verschlechtert.
3. Ugg-Boots schaden den Füßen
Auch aus gesundheitlichen Gründen ist das Tragen von Ugg-Boots nicht zu empfehlen. Im Gegenteil: Orthopäden warnen vor dem Tragen dieser Schuhe. Weil Ugg-Boots an Stabilität mangeln, können sie schwere Knie- oder Knorpelverletzungen hervorrufen. Der Sohle fehlt eine Abrollstütze, wodurch der Schuh dir nicht den nötigen Halt gibt. Dabei setzt du ja dein ganzes Körpergewicht darauf.
Zudem betonen Experten immer wieder, wie wichtig das Fußbett eines Schuhs ist. Dieser gibt dem Fuß nämlich den nötigen Komfort und unterstützt das natürliche Abrollen des Fußes. Das ist vor allem nötig, um nicht irgendwann eine Fehlstellung am Fuß oder Knie zu bekommen. Ein solch ausgebautes Fußbett ist bei den normalen Ugg-Boots nicht gegeben, beim regelmäßigen Tragen riskierst du Fehlbildungen in deinen Gelenken.
Was sagt das Unternehmen zu den Anschuldigungen?
Die ganzen Anschuldigungen der Tierschutzorganisation scheinen keine große Auswirkung auf den Erfolg der Firma gehabt zu haben. Das kann mitunter daran liegen, dass PETA selber des Öfteren kritisiert worden ist. Viele Menschen halten die Organisation für zu extrem und finden ihre Methoden geschmacklos, während andere Aktivist:innen PETAs Bereitschaft kritisieren, mit Unternehmen in Branchen wie Fast Food oder Mode zusammenzuarbeiten, um schrittweise Verbesserungen im Tierschutz zu erreichen.
Die Firma Ugg hat zudem eine Präsentation auf ihrer Website, die erläutert, dass das Unternehmen einen großen Wert auf Tierwohl setzt. Sie schreiben, dass sie verantwortungsvoll hergestellte Produkte herstellen, die aus authentischen, hochwertigen, bequemen und langlebigen Materialien bestehen. „Wir wählen unsere Materialien mit Bedacht und Sorgfalt aus. Dazu gehört auch die Überwachung von Tierschutzstandards und ein besseres Verständnis unserer Umweltauswirkungen.“
Ugg gehört einiger Verbande, wie beispielsweise dem Responsible Wool Standard (RWS) International Working Group, zu. Dieser Verband hat sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, sich für das Tierwohl einzusetzen.
Generell gilt hier, genau wie bei jedem anderen tierischem Produkt, dass man das Leiden eines Tiers niemals ausschließen kann.
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Du willst dir trotzdem unbedingt Ugg-Boots kaufen?
Wenn du auf die Schuhe nicht verzichten kannst, solltest du sie dir Second Hand kaufen. Das hat gleich zwei Vorteile. Der erste ist, dass
du dem Schuh direkt ein zweites Leben schenkst. Der zweite ist, dass du dir kein neues Paar kaufst und somit die Nachfrage ein wenig gemindert hast. Im Allgemeinen ist das Kaufen von Second Hand Kleidung nachhaltiger, nicht nur in Bezug auf Ugg-Boots.
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