Temu, eine bisher eher unbekannte Shopping-App, erobert nun auch mit extrem günstigen Preisen den deutschen Markt. Die verlockenden Angebote werfen jedoch Zweifel auf, ob es sich um einen seriösen Shop handelt oder ob man hier Geld verschwendet. Die Verbraucherzentrale NRW warnt zudem vor möglichen Steuern und Zollgebühren bei Warenbestellungen und empfiehlt kritische Prüfung der Produktbewertungen sowie bewusste Informationsbeschaffung vor dem Kauf. Aber was genau ist Temu und warum sollte man der Seite mit Vorsicht begegnen?

Was ist Temu?

Temu gehört der chinesischen Firma PDD Holdings, die in China registriert ist und auf den Cayman Islands eingetragen ist. Diese Firma besitzt auch Pinduoduo, eine beliebte Online-Handelsplattform in China. Über Temu können chinesische Händler direkt an Kund:innen verkaufen und liefern, ohne auf Zwischenhändler im Zielland angewiesen zu sein, was die Erschwinglichkeit für Käufer:innen erhöht.

Das Geschäftsmodelle zielt darauf ab, die Kundenreichweite zu vergrößern, indem sie freiwillig ihre Gewinnmargen bei Lieferung und Verkäufern senken. Zudem bietet die Website einigen Nutzer:innen kostenlose Waren an, die erfolgreich neue Nutzer:innen über Partnercodes, soziale Medien und Gamification geworben haben.

Muss man auf Einkäufe über Temu Zoll zahlen?

In einer Podcast-Episode der britischen Sunday Times haben sich ein paar Journalist:innen Temu mal genauer angeschaut. Da die Ware direkt aus China kommt, würde man denken, dass man bei Erhalt des Pakets eine Zollgebühr zahlen soll. In dem Podcast sagen die Journalist:innen allerdings, dass die meiste Ware auf Temu unter dem Zollwert steht und man somit in den meisten Fällen nichts zahlen muss.

Generell gilt, dass man für Waren unter dem Wert von 150 Euro keine Zollgebühren zahlen muss. Laut dem Zoll sind diese Waren allerdings nicht frei von Einfuhrumsatzsteuer. Lediglich Abgaben von weniger als 1 Euro werden nicht erhoben.

Ist die Website sicher?

Wer Online „Temu“ eingibt, wird sofort mit der Suchanfrage, ob das Unternehmen seriös ist, konfrontiert. Generell kann man sagen, dass Temu ein echter Onlineshop ist, bei dem man die Ware erhält, die man bestellt. Wie viele andere Unternehmen nutzt auch Temu persönliche Daten. Ein Nutzer hat allerdings behauptet, dass Temu auch seine Bankdaten und Text-Nachrichten einsammle, wie CSBC berichtet.

Andere Beschwerden, die Kund:innen über die Plattform berichten, ist, dass die bestellten Bestellungen nicht ankommen würden. Aus diesem Grund rät die Verbraucherzentrale NRW, nicht in Vorkasse zu gehen.

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Hier sind ein paar Überlegungen vor dem Einkauf

Hier sind einige Überlegungen, wenn du auf Temu – oder anderen Onlineshops, die du nicht kennst – einkaufst:

1. Produktqualität und Beschreibungen: Einige Produkte können in Bezug auf Qualität enttäuschend sein, während andere positiv überraschen. Achte genau auf die Materialien und Artikelbeschreibungen.
2. Verschiedene unabhängige Händler: Da du bei verschiedenen unabhängigen Händlern bestellst, ist es schwer zu wissen, mit wem genau du Geschäfte machst.
3. Kundenservice: Der Kundenservice wird in den Trustpilot-Bewertungen häufig kritisiert, und Nutzer berichten über Probleme wie kaputte Waren, Schwierigkeiten bei der Bezahlung, verschwundene Sendungen und nicht anerkannte Retouren.
4. Datenschutz und Sicherheitsbedenken: Die App Pinduoduo, die dem Mutterkonzern gehört, stand bereits wegen Datenschutzbedenken in der Kritik. Es gibt auch Sicherheitsbedenken, da einige Produkte Probleme mit Prüfsiegeln aufweisen könnten und Temu keine Haftung für Sicherheitsmängel übernimmt.