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Olympia 2024: Shorts statt Bikini? Volleyballerinnen lösen Debatte aus

Bei Olympia 2024 sorgen zwei Beachvolleyballerinnen mit ihrer Entscheidung für Shorts statt Bikinis für eine hitzige Debatte über Geschlechterrollen im Sport.

Alexia Richard und Lezana Placette
© Getty Images/Kevin Voigt

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Bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris haben die französischen Beachvolleyballerinnen Lézana Placette und Alexia Richard nicht nur durch ihre beeindruckende sportliche Leistung für Aufsehen gesorgt, sondern auch mit ihrer Kleiderwahl eine breite Diskussion ausgelöst. Ihre Entscheidung, in Shorts statt im üblichen Bikini auf das Spielfeld zu treten, hat sowohl Bewunderung als auch heftige Kritik in den sozialen Netzwerken hervorgerufen. Aber was steckt wirklich hinter dieser bewussten Wahl für Olympia 2024?

Ein starkes Statement: Shorts statt Bikini

Am 29. Juli 2024 sicherten sich Placette und Richard in einem spannenden Match gegen das deutsche Duo Laura Ludwig und Louisa Lippmann einen deutlichen 2:0-Sieg. Doch es war nicht nur ihr sportlicher Erfolg, der für Schlagzeilen sorgte. Die Wahl ihrer Kleidung – Shorts anstelle von Bikinis – setzte ein klares Zeichen. Diese Entscheidung wurde keineswegs zufällig getroffen. Die beiden Athletinnen wollten damit eine Botschaft senden: Es geht im Beachvolleyball um mehr als nur das äußere Erscheinungsbild der Spielerinnen. Die Shorts waren ein Symbol für ihre Forderung, dass ihre sportliche Leistung im Vordergrund stehen sollte, nicht ihre Körper.

Lézana Placette betonte nach dem Spiel, dass sie und ihre Partnerin nicht auf das stereotype Bild der „Beachvolleyballerinnen im Bikini“ reduziert werden möchten. „Das sind nicht einfach zwei Mädels im Bikini, zu deren Spielen man kommt und denen man dann auf den Hintern schaut!“, erklärte sie in einem Interview. Ihre Botschaft war klar: Der Fokus sollte auf dem Sport und nicht auf körperlichen Oberflächlichkeiten liegen.

Lézana Placette und Alexia Richard zeigen worauf der Fokus bei Olympia liegen sollte: auf dem Sport. Foto: Getty Images

Die Bedeutung der freien Kleiderwahl im Sport

Seit 2012 haben Beachvolleyballerinnen bei den Olympischen Spielen die Freiheit, ihre Sportkleidung selbst zu wählen. Diese Regelung wurde eingeführt, um den Athletinnen mehr Komfort und Entscheidungsfreiheit zu bieten, nachdem zuvor Bikinis als Standardbekleidung vorgeschrieben waren. Dennoch halten sich hartnäckige Klischees und die Erwartung, dass Frauen in knappen Outfits auftreten sollten.

Die Entscheidung von Placette und Richard, in Shorts zu spielen, hat die Debatte über Geschlechterrollen im Sport erneut entfacht. Während viele ihre Entscheidung als mutig und fortschrittlich feiern, gibt es auch Stimmen, die sie dafür kritisieren. Die Frage, ob Frauen im Sport für ihre Leistungen oder ihr Äußeres wahrgenommen werden, ist nach wie vor ein heiß diskutiertes Thema.

Reaktionen im Netz: Zwischen Lob und Sexismus

In den sozialen Netzwerken sorgte die Kleiderwahl der beiden Sportlerinnen für hitzige Diskussionen. Während einige User ihre Entscheidung als Zeichen von Selbstbestimmung und Stärke begrüßten, gab es auch zahlreiche Kommentare, die erschreckend sexistisch waren. Aussagen wie „Frauen waren mal stolz, ihren schönen sportlichen Hintern zu zeigen“ verdeutlichen, wie tief verwurzelte Vorurteile und Misogynie auch im Jahr 2024 noch sind.

Diese Reaktionen zeigen, dass die Diskussion über die Rolle der Frau im Sport noch lange nicht abgeschlossen ist. Placette und Richard haben mit ihrer Entscheidung einen wichtigen Anstoß gegeben, diese Debatte erneut aufzugreifen. Die Frage bleibt: Warum wird die Kleidung von Athletinnen immer noch so stark kommentiert, während männliche Sportler in dieser Hinsicht kaum unter Druck stehen?

Auch unter den Sport-BHs ziehen die zwei Sportlerinnen gerne ein langärmliges Shirt an. Foto: AFP via Getty Images

Ein Schritt in die richtige Richtung?

Die Entscheidung der beiden französischen Beachvolleyballerinnen, in Shorts statt im Bikini zu spielen, könnte als Wendepunkt im Umgang mit Geschlechterrollen im Sport gesehen werden. Sie haben nicht nur ein starkes Zeichen für mehr Selbstbestimmung gesetzt, sondern auch eine wichtige Diskussion angestoßen. Ihre Botschaft ist klar: Frauen sollten im Sport – und auch darüber hinaus – für ihre Fähigkeiten und Leistungen anerkannt werden, nicht für ihr Aussehen.

Doch die Reaktionen im Netz zeigen, dass es noch ein weiter Weg ist, bis dieser Gedanke in der Gesellschaft fest verankert ist. Die Olympischen Spiele 2024 in Paris haben einmal mehr gezeigt, dass Sportlerinnen oft nicht nur gegen ihre Gegnerinnen kämpfen, sondern auch gegen gesellschaftliche Vorurteile und Erwartungen. Es bleibt zu hoffen, dass Placette und Richard mit ihrem mutigen Schritt andere Athletinnen ermutigen, ihrem Beispiel zu folgen und die Diskussion über Frauen im Sport weiter voranzutreiben.

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Olympia 2024 wird also nicht nur wegen sportlicher Höchstleistungen in Erinnerung bleiben, sondern auch wegen der wichtigen Debatte, die durch die bewusste Kleiderwahl zweier mutiger Beachvolleyballerinnen angestoßen wurde.