Im Laufe des Lebens unterliegen Menschen ständigen Veränderungen, einschließlich ihrer Kleidergrößen. Dieser Prozess ist vollkommen normal und menschlich, da der Körper altert und sich die Lebensumstände, Essgewohnheiten und die körperliche Fitness ändern. Dennoch sollte eines unverändert bleiben: die Jeans und ihre Größen bei Geschäften wie H&M, Zara oder Only.
Du warst vielleicht kürzlich in deinem liebsten Geschäft und hast bemerkt, dass deine übliche Größe plötzlich nicht mehr passt? Aber keine Sorge, dein Gewicht ist wahrscheinlich nicht über Nacht drastisch angestiegen. Es ist eher wahrscheinlich, dass die Kleidung in Läden wie H&M, Only und Zara kleiner geschnitten ist. Erfahre hier mehr über die Gründe dafür und welche Auswirkungen das auf uns hat.
H&M, Zara und Co.: Deshalb hat sich deine Kleidergröße verändert
Hast du jemals bemerkt, dass es seltsam erscheint, eine andere Kleidergröße zu haben, ohne dass sich dein Gewicht verändert hat? Keine Sorge, du wirst nicht verrückt und deine Wahrnehmung ist auch nicht seltsam.
Was sich verändert hat, sind die Kleidergrößen an sich. Tatsächlich verkaufen H&M, Zara, Shein und Co. heute kleinere Größen als noch vor wenigen Jahren. Der Grund dafür ist die Fast Fashion Industrie. Was genau dahinter steckt, zeigen wir dir hier.
Deswegen wird dir deine Kleidergröße bei H&M und Co. bald nicht mehr passen
Die Modeindustrie funktioniert heute ganz anders als noch vor wenigen Jahren. Kleidung von H&M und Co. wird heute viel schnelllebiger und kurzfristiger hergestellt. Neue Trends gibt es nicht mehr zur Saison zu kaufen, sondern jede Woche, teilweise sogar jeden Tag, gibt es einen Trend, der von den Social Media Plattformen in die Fabriken herüberschwappt und danach unter die Leute gebracht wird. Dadurch, dass alles schneller und effizienter gehen muss, leidet aber die Qualität der Ware natürlich massiv.
Die TikTokerin @laracallon ist Modedesignstudentin ist erklärt das Phänomen der Fast Fashion und warum sich deshalb die Kleidergrößen verändern. Sie beantwortet damit eine Frage, die sich bereits viele Frauen aus ihrer Community gestellt haben. „Warum ist mir meine normale Kleidergröße beim Shoppen auf einmal zu eng?“
So funktionieren neue Trends normalerweise:
- Idee
- Sketches/Designs
- Samples (Musterproduktion)
- Fitting (Anprobieren)
- Publish (Verkauf)
So funktionieren Trends in Fast Fashion:
- Idee
- Sketches/Designs
- Publish (Verkauf)
Ihr seht also: In der neuen Modeindustrie, die gerade heranwächst, werden zwei sehr wichtige Schritte einfach ausgelassen: Die Produktion von Musterstücken und das Anprobieren. Diese beiden Schritte kosten einfach zu viel Zeit, als dass sich Firmen dies leisten können. Es kostet Zeit, die Stücke anzufertigen, an Models in verschiedenen Größen anzuprobieren und mögliche Fehler auszumerzen. So wird die Kleidung ohne erneutes Überarbeiten einfach in die Stores gebracht.
Deine Kleidergröße ist die zu klein, weil…
Der zweite wichtige Aspekt, warum dir deine Größe nicht mehr passt, ist einleuchtend, aber mindblowing: Die Klamotten werden immer kleiner, weil sie weniger Stoff benötigen. Wer mehr Stoff einsparen kann, der kann mehr produzieren und mehr verkaufen. Ergo: Mehr Geld machen.
Ein hypthetisches Beispiel: Ein Kleid in Größe S benötigt 20 cm² weniger Stoff als ein Kleid in Große L. Diese 20 cm² kosten im Einkauf gut 12 Cent. Herstellende produzieren 20.000 Stück dieser Kleider. So haben sie, wenn sie nur Kleider in Größe S verkaufen, bereits im Einkauf 2.400 € gespart.
Leider ist das Video auf @laracallons TikTok-Page wieder gelöscht worden. Es gibt aber genug andere Quellen, die dieses Phänomen bestätigen. Andere Online-Magazine und Marketing-Ratgeber haben bereits darüber berichtet, was die großen Modemarken uns mit dieser Taktik antun.
Jeansgrößen: 5 Jahre später
Ein Video der Influencerin Madeleine Darya Alizadeh hat ebenfalls große Wellen geschlagen. Die junge schlanke Frau bestellte sich eine Hose in der Größe M, doch beim Anprobieren fiel auf, dass sie diese nicht einmal über ihre beiden Oberschenkel bekam. Sie beklagte sich öffentlich darüber, dass eine normschöne schlanke Person heute in keine „mittlere“ Größe (Grröße M) passe.
Dieses Video nahm eine weitere Creatorin auf, die die Absurdität des Problems weiter beleuchtete. Sarah von @kleinesarah2701 schilderte, dass sie sich die gleiche Jeans der Marke Only in einem Abstand von 5 Jahren erneut gekauft habe. Sie bestellte beide Male die Größe M. Im Video sehen wir aber, dass die neue Jeans deutlich kleiner ausfällt als die alte Jeans. Sarah maß nach und tatsächlich sind 5 Zentimeter Unterschied zwischen der neuen und der alten Jeans. Im Video siehst du selbst, wie absurd die Größen nun wirken.
Bist du noch geschockt von der Fast Fashion-Industrie?
So funktioniert die neue Art des Modemachens laut Lara Callon. Es ist nicht sonderlich überraschend, dass die Modeindustrie auf das schnelle Geld aus ist und das Wohlgefühl der Kund:innen dabei völlig zweitrangig zu sein scheint. Wirklich etwas dagegen zu tun ist sehr schwierig, da die Größen Label eine große Machtposition innehaben. Doch alle, die es sich leisten können, können auf kleinere und nachhaltigere Label umsteigen. Diese verkaufen nämlich Kleidung in viel kleinener Stückzahl, sind besser für die Umwelt und ihnen liegen ihre Kund:innen viel mehr am Herzen.
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