Die Modebranche steht vor großen Herausforderungen, und auch Urgesteine wie Gerry Weber spüren den Druck. Kürzlich mussten in der Zentrale in Halle über 50 Angestellte ihre Koffer packen. Dies ist ein weiterer Schritt in der Schrumpfkur, die das Unternehmen seit seinen zwei Insolvenzen verfolgt, um sich wieder zu stabilisieren.
Investoren mussten wiederholt finanzielle Engpässe ausgleichen und haben im Gegenzug härtere Sparmaßnahmen eingefordert, die unter anderem zu weiteren Stellenstreichungen führen. Die IG Metall Bielefeld beobachtet diese Entwicklungen mit Sorge und zweifelt daran, ob der fortgesetzte Personalabbau wirklich der Schlüssel zur Rückkehr zur Profitabilität sein kann.
Gerry Weber: Bereits 120 Filialen mussten schließen
Die Entlassungen bei Gerry Weber sind nur ein Teil einer Reihe drastischer Schritte, die das Unternehmen in letzter Zeit unternommen hat. Im vergangenen Jahr hat Gerry Weber rund 120 seiner Filialen in Deutschland dichtgemacht und 500 Arbeitsplätze abgebaut. Zu Beginn dieses Jahres wurde sogar die Firmenzentrale an einen Investor verkauft, was dazu führte, dass Gerry Weber jetzt als Mieter in den eigenen Gebäuden sitzt.
Viele der jetzt entlassenen Mitarbeiter waren über zwei Jahrzehnte beim Unternehmen. Obwohl die Geschäftsleitung sich zu den aktuellen Entlassungen noch nicht geäußert hat, ist die Zukunft des einst führenden Modeunternehmens unsicher. Der Verkauf von Immobilien und das Schließen zahlreicher Filialen zeigen klar, dass sich Gerry Weber mitten in einem tiefgreifenden Umbruch befindet.
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