Immer mehr Menschen klagen über juckende, schuppige Kopfhaut nach dem Friseurbesuch. Dabei handelt es sich um Ringelflechte, ein hochansteckender Hautpilz auf der Kopfhaut. Expert:innen sehen einen klaren Zusammenhang mit Hygienemängeln in Friseursalons und Barbershops. Doch wie genau kommt es zu diesen Infektionen, und was kann dagegen unternommen werden?

Du magst unsere Themen? Dann lies uns auch bei Google News.

Ringelflechte macht die Runde – sind Barbershops schuld?

Wie der SPIEGEL berichtet, steigt in vielen Regionen in Deutschland die Zahl der Infektionen mit Ringelflechte (Tinea Capitis) oder Körperflechte (Tinea Corporis) stark an. Diese Infektionen werden häufig durch den Fadenpilz Trichophyton tonsurans verursacht. Die meist jungen Patient:inneen berichten, dass sie zuvor in einem Barbershop oder beim Friseur gewesen sind.

Martin Schaller, Dermatologe der Uniklinik Tübingen, erklärt, dass der Pilz inzwischen drei- bis fünfmal so oft nachgewiesen wird wie noch vor fünf Jahren. Rasiermesser und Scherköpfe in Barbershops und Friseursalons sind oft nicht ausreichend desinfiziert, wodurch der hochansteckende Pilz leicht von Kund:in zu Kund:in übertragen werden kann. Expert:innen vermuten, dass die mangelnde Hygiene in diesen Einrichtungen auf Kostendruck zurückzuführen ist.

Wie erkennst du einen Hautpilz auf der Kopfhaut?

Hautpilz auf der Kopfhaut ist hochansteckend und äußert sich durch verschiedene Symptome. Kreisrunde, rote Flecken, die zur Mitte hin blasser werden, sind ein typisches Zeichen. Juckende Hautrötungen und schuppige Hautstellen kommen ebenfalls häufig vor. In einigen Fällen können verdickte Stellen auf der Haut auftreten.

Es kann zwischen zwei bis vier Wochen dauern, bis sich die ersten Symptome bemerkbar machen. Auch symptomfreie Infizierte können den Pilz übertragen. Wenn du nach einem Friseurbesuch solche Symptome bei dir feststellst, solltest du sofort einen Dermatologen oder eine Dermatologin aufsuchen.

Wie kann man Hautpilz auf der Kopfhaut behandeln?

Wenn bei dir Hautpilz auf der Kopfhaut diagnostiziert wird, ist eine medikamentöse Behandlung unumgänglich. Diese kann in Form von Tabletten oder Salben erfolgen. Darüber hinaus ist es wichtig, täglich deine Kleidung, Handtücher und Bettwäsche zu wechseln, um eine weitere Verbreitung zu verhindern.

Die Behandlung erfordert Geduld, da sie mehrere Wochen dauern kann. Unbehandelt kann Hautpilz auf der Kopfhaut zu schweren Langzeitschäden führen. Der aggressive Pilz kann die Haarwurzeln so stark beschädigen, dass es zu dauerhaften kahlen Stellen kommt. Daher ist es wichtig, bei den ersten Anzeichen einer Infektion sofort ärztliche Hilfe aufzusuchen und die Behandlung konsequent durchzuführen.

Noch mehr Haar-News für dich:

• Muss man seine Haare vor dem Friseurbesuch waschen? Das sagen Expert:innen
• Diese Rechte hast du, wenn dein Friseur deine Haare ruiniert
• Haarausfall nach Friseur: Carmen wollte einfach nur blond werden – jetzt hat sie eine Halbglatze

So schützt du dich vor Hautpilz auf der Kopfhaut

Um dich vor Hautpilz auf der Kopfhaut zu schützen, solltest du auf die Hygiene in Friseursalons und Barbershops achten. Versichere dich, dass die verwendeten Rasiermesser und Scherköpfe gründlich desinfiziert werden. Frage im Zweifelsfall nach den Hygienestandards des Salons.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die eigene Hygiene. Verwende keine gemeinsamen Handtücher oder Haarbürsten mit deinem Partner oder deiner Partnerin und achte darauf, deine eigenen Utensilien regelmäßig zu reinigen. So kannst du das Risiko einer Infektion deutlich reduzieren.