Ein Damenbart steht in unserer Gesellschaft noch immer für Ungepflegtheit und zu viel Testosteron – nur sehr wenige Frauen tragen ihn mit Stolz. Obwohl doch fast Frau einen kleinen Schnäuzer auf der Oberlippe trägt. Auch Stefanie Giesinger.
Mit ein paar klitzekleinen Härchen hat das Model im Februar Großes losgetreten. Auf Instagram präsentierte sie in einer Fotoreihe ihren Oberlippenflaum und machte damit klar: Genau so wie ich bin, bin ich richtig! Dafür bekam sie jede Menge positives Feedback.
wmn erklärt, was eigentlich hinter dem Damenbart steckt und warum auch du ihn ruhig zeigen kannst.
Ein bisschen Damenbart? Das ist sowasvon normal
Zuerst einmal sind Haare vollkommen normal. Bis auf wenige Stellen ist sogar unser ganzer Körper von einem unpigmentierten Flaum bedeckt – egal ob bei Frau oder Mann. Während der Pubertät werden diese Härchen allerdings in dickeres, meist dunkleres, vollständig ausgebildetes Terminalhaar umgewandelt. Verantwortlich dafür sind die Geschlechtshormone. Androgene sorgen dafür, dass vor allem bei Männern die Haare besonders stark und dicht wachsen.
Aber auch Frauen haben Androgene in ihrem Körper – wenn auch deutlich geringer. Einige reagieren aber stärker auf das männliche Geschlechtshormon. Von diesem so genannten Hirsutismus sind ca. 5–10 % der Frauen betroffen. Der Übergang von dem, was als normal gilt und tatsächlich als Hirsutismus diagnostiziert wird, ist allerdings fließend und oft genetisch bedingt. Heißt: Ein bisschen Damenbart hat wohl fast jede von uns.
Stefanie Giesinger zeigt, wie Body Positivity geht
Doch muss er deswegen gleich weg? Nein, sagt Stefanie Giesinger. Das Model hat keine Lust darauf, ihren Damenbart zu verstecken oder sich wegen der paar Härchen sogar noch schämen zu müssen. Auf Instagram brach die Influencerin eine Lanze für den den weiblichen Flaum und postete eine Nahaufnahme ihres Gesichts, die klar dunkle kleine Haare an ihrer Oberlippe zeigt.
Dazu schrieb sie: „Perfektes unperfektes Ich!“. Für den ehrlichen Post bekam sie jede Menge Lob. „Ich mag alles an dir“, schrieb GNTM-Kollegin Elena Carriere und Influencerin Carina Moeller Mikkelsen kommentierte „Schöne Bilderreihe & eine tolle und wichtige Story, die du dazu gemacht hast!“
Und in genau der erklärte Steffi noch einmal ihre Beweggründe für ihr „Damenbart-Outing“: „Ich hab das Foto von ganz Nahem gemacht und das Damenbärtchen gesehen. Und da habe ich mich daran erinnert, wie ich in der Schule deswegen oft gehänselt wurde und immer das Gefühl hatte, dass etwas falsch mit mir ist.“ Jetzt möchte sie aber zu diesem angeblichen Makel stehen und ihr Damenbart nicht mehr entfernen.
Nach dem Intimbereich, den Beinen, & den Achseln „dürfen“ auch an der Lippe die Haare sprießen
Eigentlich verrückt, dass es im Jahre 2021 immer noch eine große Sache ist, wenn eine Frau ganz offen zu ihrem Damenbart steht. Sollte das nicht längst schon kein Thema mehr sein?
Immerhin ist seit Mitte der 2010er Jahre Trend, die Haare auch als Frau stehen lassen zu dürfen. Gerade auf Instagram zeigten sich in den letzten Jahren immer mehr Userinnen mit Haaren an den Beinen, Achseln und dem Intimbereich. Doch noch immer scheinen Frauen Scham dabei zu empfinden, ihre Haare im Gesicht zu zeigen. Stefanie Giesinger hat mit ihrem Posting bewiesen, dass es auch für sie eine Überwindung war, sich mit Damenbart zu zeigen. Dabei ist er vor allem eins: Ganz normal.
Warum du es einmal ausprobieren solltest, dich für eine längere Zeit nicht zu rasieren, erfährst du hier.
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Your body, your choice! Wenn du deine Haare an der Oberlippe nicht magst, hast du natürlich jedes Recht der Welt, deinen Damenbart zu entfernen. Wir zeigen dir in diesem Artikel auf, welche 5 Methoden es gibt.
Vielmehr geht es darum, sich in seinem Körper wohlzufühlen und aus dir selbst heraus die Body Positivity zu leben.
Wenn du Lust hast, mit kurzen Workouts und Meditationen mehr Selbstliebe zu erfahren, kann die unsere weekly heroine Melissa Wood Health helfen.
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