Viele legen mittlerweile Wert darauf, dass sie nur noch tierversuchsfreie Kosmetik kaufen. Jedoch garantieren Sätze wie „Wir führen keine Tierversuche durch“ aus der Werbung das nicht immer zwingend. Dafür gibt es jedoch Merkmale, an denen man dies erkennen kann.
Diese Vorgehensweise wird „Greenwashing“ genannt: Durch geschicktes Marketing verleihen Unternehmen ihren Produkten ein „grünes Image.“ Möchtest du sicher gehen, dass Kosmetik wirklich ganz ohne Tierversuche auskommt, solltest du nach entsprechenden Siegeln Ausschau halten.
5 Merkmale tierversuchsfreier Kosmetik
- An diesen Merkmalen erkennst du tierversuchsfreie Kosmetik
- 1. Leaping Bunny: Internationales Siegel für Kosmetik ohne Tierversuche
- 2. Veganblume der Vegan Society England
- 3. BDIH-Siegel: Tierversuchsfreie Naturkosmetik
- 4. Natrue-Siegel: Beurteilt auch Kosmetik außerhalb der EU
- 5. Ecocert-Siegel: Zertifiziert nach EU-Richtlinien
- Peta bietet umfassende Liste an tierversuchsfreier Kosmetika
An diesen Merkmalen erkennst du tierversuchsfreie Kosmetik
Leider ist vegane Kosmetik kein Garant dafür, dass die Produkte tierversuchsfrei sind. „Vegan“ bedeutet lediglich, dass deine Kosmetikprodukte keine Inhaltsstoffe tierischer Quelle beinhalten. Die verwendeten Inhaltsstoffe können jedoch sehr wohl in Tierversuchen auf Verträglichkeit getestet sein. Verschiedene Siegel geben Aufschluss, inwieweit ein deine Kosmetik tatsächlich tierversuchsfrei ist.
1. Leaping Bunny: Internationales Siegel für Kosmetik ohne Tierversuche
Findest du das „Leaping Bunny“ Siegel auf einem Produkt, kannst du sicher sein, dass bei dieser Kosmetik gänzlich auf Tierversuche verzichtet wurde. Vergeben wird das Siegel von einem internationalen Netzwerk verschiedener Tierschutzorganisationen, dem „Cruelty Free International“.
2. Veganblume der Vegan Society England
Entdeckst du das Siegel „Veganblume“ auf deinem Duschgel, kannst du sicher sein, dass das es nicht nur vegan, sondern auch tierversuchsfrei ist. Vergeben wird das Siegel von der Vegan Society. Die Organisation ist im Vereinigten Königreich registriert. Dir sollte jedoch bewusst sein, dass die vegane Kosmetik gentechnisch veränderte, pflanzliche Inhaltsstoffe enthalten kann. Diese müssen allerdings auf dem Kosmetikprodukt deklariert sein.
3. BDIH-Siegel: Tierversuchsfreie Naturkosmetik
Der Bundesverband deutscher Industrie- und Handelsunternehmen, kurz BDIH, vergibt sein Siegel für Naturkosmetik, wenn der Hersteller sowohl bei der Entwicklung, der Herstellung, als auch bei der Prüfung weder selbst Tierversuche durchführt, noch solche in Auftrag gibt. Leider schließt dies nicht aus, dass Inhaltsstoffe verwendet werden, bei denen von Zulieferern Tierversuche durchgeführt wurden.
4. Natrue-Siegel: Beurteilt auch Kosmetik außerhalb der EU
In der EU gilt seit 2013 ein Gesetz, das die Durchführung und die Beauftragung von Tierversuchen bei der Herstellung von Kosmetik verbietet. Außerhalb der EU gelten andere Vorschriften. So sind beispielsweise in China Tierversuche bei Kosmetika gesetzlich gefordert. Das Natrue-Siegel gibt dir die Sicherheit, dass auch Produkte aus dem EU-Ausland tierversuchsfrei sind.
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5. Ecocert-Siegel: Zertifiziert nach EU-Richtlinien
Sind deine Produkte mit dem Ecocert-Siegel zertifiziert, bedeutet dies, dass sich der Hersteller an die in der EU geltenden Richtlinien hält. Allerdings bieten diese Vorschriften den Kosmetikunternehmen zahlreiche Schlupflöcher. So dürfen beispielsweise Kosmetika weiterhin verkauft werden, wenn Sie vor dem Jahr 2013 in Tierversuchen getestet wurden.
Peta bietet umfassende Liste an tierversuchsfreier Kosmetika
Möchtest du dich nicht lange damit aufhalten, die entsprechenden Siegel kennenzulernen, kannst du dir die Liste tierversuchsfreier Kosmetik der Tierschutzorganisation Peta Deutschland anschauen oder auf vegane Siegel achten. Aufgeführt sind nur Beauty-Produkte von Herstellern, die schriftlich bestätigen, keine Tierversuche durchzuführen oder in Auftrag zu geben.
Wie Du siehst, ist nicht jedes Siegel eine Garantie dafür, dass die Kosmetik, die du verwendest, tierversuchsfrei ist. Es gibt zwar innerhalb der EU einheitliche Vorschriften – die erlauben aber viele Schlupflöcher. Auf der sicheren Seite bist du, wenn du beim Kauf deiner Beauty-Essentials auf die Siegel achtest, die nach sehr strengen Vorgaben vergeben werden. Oder du schaust einfach auf der Liste von Peta nach.
Du willst nicht nur auf tierversuchsfreie Kosmetik achten, sondern auch beim Essen Nachhaltigkeit beweisen? Dann mach Bekanntschaft mit der Slow Food-Bewegung, oder lass dich von unseren 11 Netflix-Dokus zu mehr Nachhaltigkeit inspirieren.
Originalartikel von Nicole Hery-Moßman