Die Wirksamkeit und Qualität der Naturpflege- und Kosmetikprodukte von Dr. Hauschka werden von vielen Menschen geschätzt, auch wenn sie möglicherweise nicht zu den günstigsten gehören. Aber wer oder was steckt eigentlich hinter dieser renommierten Marke? Was Alkohol und eine Inhaftierung damit zu tun hatten.
Dr. Hauschka: Das solltest du über die Naturkosmetik-Marke wissen
Wenn es um Naturkosmetik geht, ist Dr. Hauschka neben Weleda eine der führenden Marken, die Produkte auf anthroposophischer Grundlage herstellen. Dies ist kein Zufall, da beide Marken aus Deutschland stammen.
Dass sich dieser Trend gut verkauft, haben beide Global Player beweisen, auch wenn vor allem Dr. Hauschka-Produkte im oberen Preissegment angesiedelt sind. 100 Prozent Natur steht beim deutschen Hersteller auf dem Programm, auch deshalb sind die Cremes, Shampoos und Seren in den meisten Apotheken und Reformhäusern zu finden.
Dr. Hauschka: Der Umsatz und die Produkte
Ca. 160 Produkte sind bei Dr. Hauschka verfügbar, ob Gesichts- und Körperpflege, Badeölen, Shampoos, intensiven Seren oder Kosmetika wie Lippenstift und Puder. Quitte, Rose und Co.: Das Besondere ist, dass die natürlichen Inhaltsstoffe oft Basis ganzer Pflegeserien sind. Und wie verkauft sich zertifizierte Naturkosmetik und -Pflege? Offensichtlich ausreichend gut: 2019 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 144 Millionen Euro, und steigerte sich damit um drei Millionen Euro zum Vorjahr.
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Der Namensgeber von Dr. Hauschka
Der Namensgeber war Dr. Rudolf Hauschka, ein österreichischer Chemiker. Er gründete das Unternehmen 1935 in Baden-Württemberg, vertrieb seine Produkte aber noch unter dem Namen WALA. Dafür hatte er ein antroposophisch ausgerichtetes Laboratorium eingerichtet.
Sein Beweggrund: Er lehnte den Alkohol als Konservierungsstoff für Pflanzenauszüge ab und entwickelte deshalb ein eigenes Verfahren, das auf Grundlage natürlicher Rhythmen funktionieren sollte.
Die Nationalsozialisten verboten die Produktion und inhaftierten Hauschka und seine spätere Frau Dr. med. Margarethe Stavenhagen, sein Unternehmen etablierte sich nach diversen Umzügen ab 1950 in Bad Boll/Eckwälden. Bis heute ist es dort beheimatet.
In Zusammenarbeit mit der Wiener Kosmetologin Elisabeth Sigmund schuf Dr. Rudolf Hauschka 1967 seine erste Gesichtspflege ohne chemisch-synthetische Emulgatoren. Das ist vor allem deshalb erwähnenswert, weil in den 60er Jahren Naturkosmetik noch gar kein öffentliches Thema war.
1999 dann kam zum Sortiment eine komplette Makeup-Serie hinzu. Und seit 2009 vertreiben die Pflegeexperten auch medizinische Pflegeprodukte unter dem Namen Dr. Hauschka Med.
Teuer, aber beliebt: Was ist der Grund?
20 bis 40 Euro für Cremes, das ist nicht unbedingt wenig. Dennoch greifen viele Verbraucher:innen zu Dr. Hauschka-Produkten. Sicher ist auch der Punkt Nachhaltigkeit ein Beweggrund, den die deutsche Marke von Anfang an erkannt hat. Laut eigenen Aussagen würde darauf vom Anbau bis hin zur Abfüllung geachtet werden. Keine synthetischen Duft- und Zusatzstoffe bewegen die Käufer:innen offensichtlich auch dazu, etwas mehr zu bezahlen.
Dr. Hauschka: Wie gut sind die Produkte im Test wirklich?
Bestnoten von Dr. Hauschka-Produkten sind bei diversen Tests keine Seltenheit: Ökotest bewertete 2021 die „Volume Mascara“ von Dr. Hauschka mit „sehr gut“. Auch der Pflegestift „Lippengold“ konnte sich ein „sehr gut“ sichern.