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Katzenstreu: Fiese Verbraucherfalle – vermeintliches Bio-Label täuscht Kunden

Bio-Katzenstreu: Einige Hersteller täuschen ihre Kunden bewusst mit einem vermeintlichen Bio-Label. Ökologisch sind sie aber nicht.

Katzenstreu mit Schaufel und Katze und einem Ausrufezeichen Collage
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Von Bio-Katzenstreu versprechen wir uns, dass sie eine gute Klimabilanz hat und der Umwelt nicht maßgeblich schadet. Laut Experten und Expertinnen von ÖKO-TEST tappen wir dabei häufig in eine fiese Verbraucherfalle.

Anna Chiara ist selbst stolze Katzenmama.
Foto: privat

Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 14 Jahren mit ihrer Katze Anouk zusammen. Ihre Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln. Alle Tipps und Tricks, die du hier liest, haben die beiden für dich getestet.

Bentonit hat keine gute Klimabilanz

Katzenstreu besteht in der Regel aus Tonmaterialien und mineralischen Rohstoffen wie Naturton und Bentonit. Kommen sie mit Urin in Verbindung, bilden sich Klumpen, die dann ganz einfach aus dem Katzenklo entsorgt werden können. Viele schwören auf die sogenannte Klumpstreu.

Klumpende Katzenstreu mit Schaufel
Klumpende Katzenstreu lässt sich schnell und einfach entfernen. Foto: Onur ERSIN – stock.adobe.com

Wie chip.de berichtet, hat Bentonit jedoch eine schlechte Klimabilanz und ein enorm hohes Treibhauspotenzial. Der Stoff ist nicht biologisch abbaubar, was bedeutet, dass es nach der Entsorgung in Mülldeponien landet und dort langfristig verbleibt.

Hinzu kommt, dass Bentonit durch Tagebau gewonnen wird. Dieser Prozess ist sehr ressourcenintensiv, da große Mengen Erde bewegt und verarbeitet werden müssen. Der Tagebau zerstört zudem natürliche Lebensräume und die Landschaft.

Außerdem erfordert die Verarbeitung und der Transport von Bentonit-Katzenstreu viel Energie. Bentonit muss getrocknet, zerkleinert und häufig über weite Strecken transportiert werden, was zu hohen CO2-Emissionen führt.

Verbrauchertäuschung: „Bio“ bei Katzenstreu nicht geschützt

Die oben genannten Punkte halten einige Hersteller dennoch nicht davon ab, ihrem Produkt ein eigenes Bio-Label zu verpassen. Einige tragen sogar die Vorsilbe „Bio“ im Namen, so chip.de. Das geht so einfach, weil der Begriff „Bio“ bei Katzenstreu nicht geschützt ist, erklärt Karen Richterich, Pressereferentin bei ÖKO-TEST.

Auch t-online berichtet darüber und empfiehlt allen Katzenbesitzern und Katzenbesitzerinnen: Lasst euch nicht von einem vermeintlichen „Bio“-Label täuschen. Informiert euch vor dem Kauf am besten ganz genau über die Zusammensetzung der Katzenstreu.

Welche Katzenstreu ist wirklich Bio?

Auch wenn Betonit ein Art Ton und somit ein Naturprodukt ist, bleibt der ökologische Nutzen aus. Wer wirklich biologisch abbaubare Katzenstreu sucht, findet pflanzliche Alternativen aus Maus, Holz, Zellulose oder Pflanzenfasern.

Leider gibt es auch hier Hürden bei der Klimabilanz: Für das Holz und die Zellulose werden häufig in weit entfernten Ländern Bäume gefällt. Die Öko-Katzenstreu stellt somit laut chip.de auch eine Belastung für die Umwelt dar.

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Fazit: Ganz ohne Abstriche geht es wohl nicht. Wer auf eine gute Umweltbilanz Wert legt, sollte auf pflanzliche Katzenstreu setzen, da sie im Gegensatz zu Klumpstreu eine bessere Umweltbilanz vorweisen. Lass dich hier jedoch nicht von einem vermeintlichen „Bio“-Label täuschen und achte genau auf die Produktverpackung und Angaben des Herstellers.