Die Debatte über die Abschaffung der Mütterrente ist angesichts der aktuellen Haushaltslage erneut entbrannt. Doch welche Auswirkungen würde eine solche Maßnahme tatsächlich mit sich bringen? Eine Umfrage hat sich genau mit dieser Frage beschäftigt. Das Ergebnis findest du hier.
Abschaffung der Mütterrente: Das wären die Folgen
Die welche Folgen hätte es, wenn es die Mütterrente nicht mehr geben würde? Genau diese Frage hat sich auch Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) gestellt. Das DIW hat ermittelt, dass im Jahr 2022 nahezu neun Millionen Rentnerinnen von der Mütterrente profitierten, was 86,5 Prozent aller Frauen über 65 Jahren entspricht. Die verbleibenden Frauen dieser Altersgruppe, die keine Mütterrente erhalten, sind entweder kinderlos oder haben ihre Kinder erst nach 1992 geboren.
Laut der Untersuchung erhöht die Mütterrente die Renten dieser neun Millionen Frauen im Durchschnitt um etwa 107 Euro pro Monat (brutto). Die ärmsten 20 Prozent würden demnach 8 Prozent weniger Geld erhalten, während die reichsten 20 Prozent nur 1 Prozent weniger bekommen würden.
Mütterrente mildert Ungleichheiten ab
Annica Gehlen, Ökonomin beim DIW und Autorin der Studie, erklärte, dass die Mütterrente dazu beiträgt, Ungleichheiten abzumildern, die vor allem durch die Kindererziehung während der Erwerbsphase entstanden sind. Viele Rentnerinnen haben nach der Geburt ihrer Kinder ihre berufliche Tätigkeit unterbrochen, was zu einem erheblichen Gender Pension Gap geführt hat – dem geschlechtsspezifischen Unterschied bei den Renten. Ohne die Mütterrente würde dieser Gap von 32 auf 39 Prozent steigen.
Sozialverband fordert eine Erhöhung der Rentenleistung
Der Sozialverband VdK sprach sich für eine Erhöhung der Mütterrente für alle Mütter aus. Verena Bentele, Präsidentin des VdK, forderte, dass auch Frauen, deren Kinder vor 1992 geboren wurden, künftig monatlich 120 Euro anstelle von 100 Euro Mütterrente erhalten sollten. „Die Mütterrente schafft im Alter einen Ausgleich für das berufliche Zurückstecken von Frauen mit Kindern“, erklärte Bentele.
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